Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
089 - Diener des Satans

089 - Diener des Satans

Titel: 089 - Diener des Satans
Autoren: Al Frederic
Vom Netzwerk:
ihr zu.
    „Da kommt mir eine gute Idee“, sagte der Portugiese. „Würden Sie beide sich zutrauen, Patricia Hemphill aufzusuchen und von dem Bann zu befreien. Ich schreibe Ihnen die Gegenformel auf, sie besteht aus gälischen Worten.“
    „Ich beherrsche Gälisch“, sagte Ginny.
    Camargo hatte schon Papier und Kugelschreiber in der Hand. Eilig malte er die Formel in Druckbuchstaben auf den Zettel. Dann ließ er von den Mädchen eine kleine Flasche aus der Küche holen. Sie füllten eine größere Menge von dem Arzneimittel ab.
    „Patricia arbeitet in der Kanzlei des Staranwalts Thomas Feeney“, berichtete Ginny. „Zu allererst werden wir dorthin fahren. Es ist doch anzunehmen, daß auch Patricia sich sofort an ihren Arbeitgeber gewandt hat, nicht wahr? Sie wird ihn verzaubern und dazu bringen, seinen Besitz Nedo zu überschreiben. Genau wie Marion und ich es getan haben.“
    „Beeilen wir uns“, drängte der Journalist plötzlich, „aufräumen können wir später, Ginny. Wir nehmen den nächsten Flug nach London. Ich traue mir durchaus zu, der armen Patricia den Teufel auszutreiben. Ich halte mich genau an Ihre Anweisungen, Mr. Alvis.“
    „Danke“, erwiderte der Portugiese schlicht.
    Leon O’Connell trat vor. „Ich hätte einen Vorschlag zu machen. Mit den Linien des Inlandsflugverkehrs verlieren Sie bloß Zeit.“
    „Mit den internationalen Verbindungen erst recht. Ich müßte so schnell wie möglich in die Bretagne reisen, um Louisa Valremy zu helfen und den Filmproduzenten Jules Brassens vor ihr zu retten.“
    „Eben, nehmen Sie meine beiden Privatmaschinen. Sie stehen auf dem Sportflugplatz in Dublin. Ich begleite Sie. Hat einer von Ihnen einen Flugschein?“
    Camargo hob die Hand und grinste.
    „Für Sie beide kann ich einen Piloten finden“, sagte der Industrielle zu Ginny Pearse und Gerard Maccallion. „Ich denke, daß Sie keine Einwände haben …“
    „Im Gegenteil“, rief der Schwarzbärtige aus, „Sie tun uns einen Riesengefallen. Nur eine Bitte habe ich. Bleiben Sie bitte in Dublin und passen Sie auf Marion Dowling auf. Noch ist nicht alles ausgestanden, noch müssen wir alle vorsichtig sein.“
    „Wie meinen Sie das?“ wollte die Blonde wissen.
    „Ich nehme an, daß die Mulkennys Nedo und Samanta alarmiert haben. Vielleicht wagt es das Satansgeschöpf nicht, seine Gefährten auszusenden. Es kann sein, daß er begriffen hat, was ich vorhabe. Ebenso müssen wir aber auch damit rechnen, daß diese Ungeheuer irgendwann wieder von sich hören lassen.“
    Die Mädchen schauderten.
    „Keine Angst, ich beeile mich, so sehr ich kann“, versicherte der Portugiese, „sobald ich meine Mission in Frankreich beendet habe, kehre ich nach Faha Court und Kilkea House zurück, um mit Nedo abzurechnen.“
    „Marion, nehmen Sie meinen Schutz an?“ fragte O’Connell.
    „Ich bin so frei“, entgegnete sie mit gut gespielter Koketterie, „ich glaube, einen besseren Chef als Sie kann man sich nicht wünschen.“
    Camargo gab dem Mann den Enfield-Revolver zurück. „Schließen Sie ihn getrost wieder ein. Im Notfall könnten Sie damit ohnehin nichts ausrichten.“
    „Wie soll man sich verteidigen?“ fragte Maccallion aufgeregt.
    „Mit der Gegenformel, Mr. O’Connell, schreiben Sie sie bitte ebenfalls auf.“
    Der Industrielle kam der Aufforderung nach. Er hatte kaum seine Brieftasche wieder eingesteckt, als die anderen den Kopf wendeten.
    „Was gibt es?“ erkundigte er sich.
    „Die Geräusche, dieses Knacken und Zischen – hören Sie es nicht?“ fragte der Portugiese zurück. „Das sind die Dämonenvögel, Freunde. Legt euch auf den Boden und schützt eure Gesichter. Keine Angst, wir lassen uns schon nicht unterkriegen.“
    „Ist die Tür zu?“ forschte der Journalist mit lauter Stimme.
    „Wir haben sie zertrümmert“, antwortete Camargo Alvis ruhig. „Aber die Nachtfalken hätten es auch bei verriegelter Tür und Fenstern fertiggebracht, in dieses Haus einzudringen. Sie können nämlich durch jedes Hindernis fliegen, werter Herr.“
    „Ich wundere mich über Ihre Gelassenheit und Ironie“, war Ginnys Stimme zu vernehmen. Sie hatte sich wie die anderen flach auf den Teppich des Wohnraumes geworfen.
    Camargo erwiderte nichts mehr. Er konzentrierte sich auf die Situation. Die Dämonenvögel waren sehr nahe, das stand fest. Ihre Schnabellaute klangen furchtbar. Sogar der Schwarzbärtige fühlte, daß ihm ein leichter Schauer über den Rücken lief. Waren die Bestien bereits im
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher