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089 - Der grüne Henker

089 - Der grüne Henker

Titel: 089 - Der grüne Henker
Autoren: A.F.Morland
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gesagt, ich hatte nicht mehr damit gerechnet, daß sich das Blatt noch einmal zu unseren Gunsten wenden würde. Es sah verdammt schlimm für uns aus.«
    »Sie reden so, als wären wir nun aus dem Schlamassel raus«, sagte ich.
    »Ich weiß, daß wir das nicht sind. Vielleicht warten dort vorn neue Gefahren auf uns; aber können sie schlimmer sein als das, was wir hinter uns haben?«
    »Keine Ahnung.«
    »Also ich bilde mir ein, daß wir das Schlimmste hinter uns haben.«
    »Wenn Sie Ihre Hoffnung nur nicht trügt, Marty«, sagte ich und warf über die Schulter einen mißtrauischen Blick zurück.
    Nichts war zu sehen, doch ich begegnete diesem Frieden bestimmt mit berechtigtem Argwohn.
    Professor Owen sagte nichts. Er trottete neben uns einher, hing düsteren Gedanken nach. Er war geschlagen.
    Marty und ich versuchten zuversichtlich in die Zukunft zu blicken. Al Owen tat das nicht. Selbst wenn es uns gelang, alle weiteren Gefahren zu überstehen, wenn wir es auch schaffen sollten, auf die Erde zurückzukehren, würde der Schmerz in seiner Brust bleiben, denn niemand konnte ihm Denise wiedergeben.
    Würde er jemals wieder die Kraft haben, gegen die schwarze Macht zu kämpfen? Im Moment sah es nicht danach aus.
    Er stolperte über einen Stein. Ich griff nach seinem Arm. Er sah mich mit einem leeren Blick an. »Es geht schon.«
    »Wirklich?«
    »Ja, machen Sie sich um mich keine Gedanken, Tony.«
    »Das tu' ich aber. Sie können mich nicht daran hindern.«
    »Ich brauche Zeit, viel Zeit. Das Schicksal hat mir verdammt hart mitgespielt.«
    »Das tut uns leid, ehrlich leid, Al«, sagte ich. »Wir mochten Denise sehr. Sie war ein Mädchen, mit dem man Pferde stehlen konnte. Ein dufter Kumpel, mutig und zuverlässig.«
    Er nickte zustimmend. »Sie war für mich noch viel mehr. Ich werde sie nie vergessen.«
    »Das sollen Sie auch nicht«, sagte ich. »Aber Sie sollten sich vor Augen halten, wer schuld an diesem schmerzlichen Verlust ist. Nicht die Hexen sind es, und auch nicht der Feuerteufel. Nein, die Wurzel des Übels ist die schwarze Macht. Ihr verdanken wir es, daß wir hier sind. Sie sollten sich dieser Höllenmacht mehr denn je entgegenstellen. Fordern Sie Vergeltung! Ich verspreche Ihnen, daß Sie sich mit jedem errungenen Sieg besser fühlen werden. Denken Sie an Denise. Tun Sie es für sie. Denise würde nicht wollen, daß Sie jetzt aufgeben. Sie sind es ihr schuldig, noch härter und verbissener als bisher gegen die schwarze Macht zu kämpfen.«
    Wieder nickte der Parapsychologe. »Sie haben recht, Tony. Ich will versuchen, mich zusammenzureißen. Ich weiß, daß es schlecht ist, wenn ich mich gehen lasse. Ich bin es auch Ihnen und Marty schuldig, mit ganzer Kraft zu kämpfen. Zu dritt schaffen wir das Unmögliche vielleicht. Einem allein wird es wohl kaum gelingen.«
    Er ahnte nicht, was für eine große Freude er mir mit diesen Worten machte. Es schien langsam, aber sicher wieder mit ihm aufwärtszugehen.
    Das Schlimmste schien er überwunden zu haben. Er würde weiterkämpfen. Gleichgültig, für wen. Hauptsache, er warf nicht das Handtuch.
    Marty Kanter schlug eine Rast vor, und wir hielten Ausschau nach einem geeigneten Platz. Er sollte so liegen, daß wir etwaige Feinde rechtzeitig kommen sahen.
    Marty wies auf einen nicht sehr hohen Hügel. »Dort oben?«
    »Okay«, sagte ich.
    Aber es wurde nichts aus der Rast, denn hinter uns tauchten die Käfermänner auf.
    »Verflucht, die sind hartnäckig!« entfuhr es Marty Kanter.
    ***
    Ruana labte sich an dem süßlich schmeckenden Gebräu. Es war dick und rann wie Öl durch ihre Kehle. Sie trank es sehr heiß, denn sie wußte, daß das die Wirkung des Heilkrauts erhöhte.
    Nachdem sie die Schale geleert hatte, lehnte sie sich an die kalte Felswand und lauschte in sich hinein. Ihre seidigen Wimpern senkten sich mehr und mehr, schließlich waren ihre Augen geschlossen.
    Zuerst spürte Ruana keine Schmerzen mehr. Dann merkte sie, daß sie allmählich wieder zu Kräften kam. Das war sehr wichtig.
    Sie öffnete die Augen, während ihr zierlicher Körper von einem wohltuenden Gefühl durchströmt wurde.
    Die zahlreichen Schrammen waren noch vorhanden, so schnell wirkte der Trank nicht, aber sie würden verschwinden, und ihre Flügel würden nach und nach wieder wie neu werden.
    Iccigoor hatte gesagt, das Zauberpulver würde den Heilungsprozeß beschleunigen. Wo mochte sich der grüne Waldzwerg das Pulver besorgt haben?
    Bestimmt hatte er es einem Magier oder einer
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