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089 - Der grüne Henker

089 - Der grüne Henker

Titel: 089 - Der grüne Henker
Autoren: A.F.Morland
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dich einfach hier liegen lassen und aus unserem Gedächtnis streichen. Das Schicksal hat uns drei zusammengebracht, und wir werden zusammenbleiben, solange es möglich ist.«
    »Ich kann nicht mehr gehen.«
    »Wir werden dich abwechselnd tragen«, sagte ich. »Und vielleicht finden wir etwas, womit wir deine Schmerzen lindern können.«
    »Die Käfermänner werden wiederkommen«, sagte Al.
    »Die fünf Jammergestalten schaffe ich uns auch noch vom Hals!« tönte Marty.
    »Und Thargo?«
    »Wenn uns der passiert , können wir es sowieso nicht verhindern«, sagte Marty.
    »Ohne mich könntet ihr einen größeren Vorsprung herauslaufen.«
    »Ob uns Thargo früher oder später erwischt, das macht keinen Unterschied«, sagte Marty. »Außerdem hängt an Tonys Halskette ein unheimlich starker Blechteller. Du hast gesehen, was das Ding mit dem brennenden Satan angestellt hat. Ich bin sicher, damit kann Tony auch Thargo in seine Einzelteile zerlegen.« Er wandte sich an mich. »Wollen wir knobeln, wer ihn zuerst trägt?«
    »Es war meine Idee, also bin ich als erster dran«, gab ich zurück, doch bevor ich mir den Parapsychologen mit Marty Kanters Hilfe auf den Rücken lud, versorgten wir mit primitivsten Mitteln die häßliche Wunde.
    Als wir losmarschierten, knurrte Marty: »Sie folgen uns, aber sie halten einen großen Respektabstand.«
    »Ich hätte nichts dagegen, wenn sie den noch sehr lange beibehielten«, gab ich zurück.
    »Die warten auf eine Chance.«
    »Es liegt bei uns, dafür zu sorgen, daß sie keine kriegen«, sagte ich.
    Natürlich wußte ich, daß das leichter gesagt als getan war, denn uns war nicht bekannt, was vor uns lag.
    Unerwartete Ereignisse konnten dafür sorgen, daß die Käfermänner ihre Chance doch bekamen.
    »Sie sind vorsichtig geworden«, sagte Marty Kanter und grinste. »Sie haben dazugelernt. Ja, ja, aus Schaden wird man klug.«
    Es ärgerte mich, daß die Käfermänner nicht einmal den Versuch machten, uns unauffällig zu folgen. Sie taten es ganz ungeniert, und wir konnten nichts dagegen tun.
    Nach fünfzehn Minuten wurde Al von Marty getragen. Weitere fünfzehn Minuten später war ich wieder an der Reihe.
    Der Viertel-Stunden-Rhythmus überforderte uns nicht. Es wäre unsinnig gewesen, wenn zuerst ich den Professor bis zur Erschöpfung getragen hätte und dann Marty.
    Wir wußten, was wir uns zumuten durften und hatten zwischendurch wieder Zeit, uns zu erholen.
    Die Distanz zwischen den Käfermännern und uns blieb immer gleich. Als wieder ich den Parapsychologen auf dem Rücken hatte, sagte Marty: »Allmählich gehen mir die verfluchten Knaben auf die Nerven.«
    »Kümmere dich nicht mehr um sie, als unbedingt nötig ist«, riet ich ihm.
    »Was hältst du davon, wenn du mit Al allein weitergehst und ich mich zurückfallen lasse?«
    »Nichts.«
    »Ich könnte auf die Käfermänner warten und sie mit geweihtem Silber spicken.«
    »Wir bleiben besser zusammen, Marty«, sagte ich.
    Zehn Minuten später bemerkte Marty Kanter, daß sich die Distanz verringert hatte. Die Käfermänner rückten auf. Sie mußten sich zu einem neuerlichen Angriff entschlossen haben.
    ***
    Die Riesenratte kroch näher. Jetzt war sie beim Gitter. Auch für sie war das kein unüberwindbares Hindernis, denn das Gitter bestand nicht aus Eisen, sondern aus Holz.
    Es würde nicht lange dauern, bis sich die große, fette Ratte durchgenagt hatte. Ruana beobachtete das Tier gespannt.
    Es beschnupperte das armdicke Holz, unternahm einige Nageversuche, schien aber dann am Gitter das Interesse zu verlieren.
    Langsam drehte sich die Riesenratte um. Ein Gitter vor einer leeren Höhle, das interessierte sie nicht.
    Ein Hindernis versperrte ihr den Weg. Sie konnte nicht weiter, und weil sie in der Höhle nichts Freßbares entdeckte, fand sie sich damit ab.
    Aber dann löste Ruana versehentlich einen Stein aus der Wand. Das kurze klackende Geräusch signalisierte der Ratte: LEBEN!
    Sie schnellte augenblicklich herum und starrte hungrig in Ruanas Richtung. Dem Elfenmädchen wurde angst und bange.
    Trotz des Gitters fühlte sie sich in Iccigoors Höhle nicht mehr sicher, sondern der häßlichen großen Ratte, die auf der Suche nach Nahrung war, auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.
    Sie war Colock mit Mühe und Not entkommen, hatte sich eben erst von den vielen Strapazen erholt. Sollte sie nun ein Opfer dieser schrecklichen Riesenratte werden?
    Ohne es zu wollen, entrang sich ihrer zugeschnürten Kehle ein lauter Schluchzer. Sofort
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