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089 - Der grüne Henker

089 - Der grüne Henker

Titel: 089 - Der grüne Henker
Autoren: A.F.Morland
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tat sie es nicht wirklich, aber wir bekamen es durch Al so mit.
    »Leg mir deine Hand auf die Stirn«, sagte der Parapsychologe. »Wie kühl sie ist. Wunderbar. Es geht mir gleich ein bißchen besser, Denise. Wir bleiben zusammen, mein Liebling. Bitte versprich es mir. Du darfst nie wieder fortgehen.«
    Denise versprach es ihm. Sie machte ihn damit unbeschreiblich glücklich.
    Es war mir nicht angenehm, das mitzuerleben. Al tat mir schrecklich leid. Seine Fantasie gaukelte ihm etwas vor. Das Erwachen, die Rückkehr in die Realität würde furchtbar schmerzlich für ihn sein.
    »Der arme Kerl«, sagte Marty Kanter mit belegter Stimme. Ihm ging das Ganze ebenso nahe wie mir. »Ich wollte, es wäre möglich, ihm seine Denise wiederzugeben. Ich würde Gott weiß was dafür opfern.«
    Das Auftauchen der Käfermänner ließ ihn verstummen. Er konzentrierte sich auf die muskelbepackten Körper, die oben am Muldenrand erschienen waren.
    »Fünf!« knurrte Marty grimmig. »Mir wird ein Stein vom Herzen fallen, wenn wir uns diese Horrorgestalten endlich vom Hals geschafft haben.«
    »Sie sind sehr anhänglich«, sagte ich.
    »Anhänglich? Verdammt lästig sind sie«, verbesserte mich Marty.
    Im Moment standen die Käfermänner reglos da. Sie schienen sich noch zu keinem Angriff entschließen zu können.
    »Weißt du, was ich mache, wenn ich das alles hinter mir habe, Tony?« fragte Marty, ohne die Monster aus den Augen zu lassen. »Urlaub. Jawohl. Ich pack' ein paar Sachen ein und verreise.«
    »Wohin?«
    »Ach, irgendwohin. In eine Gegend, die für die Hölle uninteressant ist, wo ich meine Ruhe habe. Ich kann keine Monster und Dämonen mehr sehen. Mein Bedarf ist für eine Weile gedeckt.«
    »Eine solche Gegend gibt es nicht«, sagte ich. »Überall auf der Welt können Höllenwesen auftauchen.«
    »Laß mir wenigstens die Hoffnung, daß ich ein Fleckchen finde, wo ich mich von diesen Strapazen erholen kann«, bat Marty. »Wenn du möchtest, kannst du mitkommen.«
    »Würde ich schrecklich gern, aber wenn ich zurückkomme, muß ich mich sofort um einen guten Freund kümmern.« Ich dachte an Pater Severin, der noch immer hilflos auf meine Hilfe wartete. Und ich saß auf dieser Welt fest und wußte nicht einmal, ob ich jemals lebend zurückkehren würde.
    »Kannst du mir sagen, worauf diese verdammten Hundesöhne warten?« fragte Marty ungeduldig und deutete auf die Käfermänner. »Ich würde am liebsten zu ihnen hinaufgehen und ihnen zeigen, wie hervorragend meine Luger funktioniert.«
    »Ich glaube, jetzt kommen sie«, raunte ich.
    Tatsächlich setzten sich die Käfermänner in Bewegung.
    »Endlich tut sich was«, brummte Marty. »Ist besser als warten. Das zerrt an den Nerven.«
    Ich brachte meinen Colt Diamondback in Anschlag.
    »Denise«, sagte Al Owen im Fieberwahn. Er klang aufgeregt. »Wo willst du hin? Geh nicht. Bleib. Du hast es mir versprochen. Du darfst mich nicht verlassen.« Er war den Tränen nahe.
    »Auch das noch«, seufzte Marty Kanter. »Zum Teufel, warum tut ihm Denise das ausgerechnet jetzt an? Hätte sie damit nicht noch etwas warten können? Das ist ein verdammt schlechtes Timing, Denise! «
    Al setzte sich auf. Er rief wieder seine Freundin. Marty und ich versuchten, ihn dazu zu bewegen, sich wieder hinzulegen.
    Mit sanftem Druck und beruhigenden Worten glaubten wir, es zu schaffen, doch er schüttelte unsere Hände ab und sprang auf.
    Mochte der Himmel wissen, woher er die Kraft dafür nahm. Und noch ehe wir ihn zurückhalten konnten, lief er los.
    »Al, bleib hier!« rief ich nervös.
    Ich konnte ihn nicht zurückholen, weil die Käfermänner schon ziemlich nahe waren. Zum Glück entfernte er sich nicht in ihre Richtung.
    Einmal rief ich ihn noch: »Al, komm zurück!«
    »Denise… Ich muß zu Denise…«, krächzte der Parapsychologe.
    Ich nahm einen der Käfermänner aufs Korn. Die grauenerregende Gestalt schien plötzlich zu erschrecken.
    Sie sprang zurück, als hätte sie einen stromführenden Draht berührt. Auch die anderen Monster wichen zurück.
    »Was hat das zu bedeuten, Tony?« fragte Marty Kanter. »Nicht, daß ich mich nicht darüber freuen würde, wenn diese Kerle endgültig abhauen würden, aber ihre Reaktion kommt mir doch etwas merkwürdig vor. Sie scheinen auf einmal Angst zu haben. Aber nicht vor uns. Es wäre schön, wenn's so wäre, aber so läuft die Geschichte mit Sicherheit nicht.«
    »Ich weiß auch nicht, was sie auf einmal haben«, gab ich beunruhigt zurück. »Irgend
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