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089 - Das Heer des Untoten

089 - Das Heer des Untoten

Titel: 089 - Das Heer des Untoten
Autoren: Dämonenkiller
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stieß Williams hervor: „Wir sterben doch alle!"
    „Möglich. Aber ich gebe nie auf. Meine Uhr ist auch draußen."
    Dorian fühlte, daß die Tür unter dem Druck der Leiber erbebte. Nein, lange würden sie hier nicht aushalten.
    „Rasch, das Feuer!"
    Mrs. Sykes häufte alles Brennbare, das sich abmontieren ließ, vor der Tür auf.
    „Wir werden ersticken", klagte sie.
    „Besser, als denen da draußen in die Hände fallen", entgegnete ihr Mann, der von der Vorratskammer hereinkam. „Ja, die Kammer hat ein Fenster. Es ist sogar ein Gitter davor. Da können wir nicht hinaus. Aber wenigstens kann auch keiner herein…"
    „Darauf würde ich mich nicht verlassen. Ein Fenstergitter hält die nicht auf", widersprach Dorian. „Wir sollten versuchen, es herauszubrechen. Sonst sind wir hier die ersten, die im eigenen Feuer schmoren."
    Der Arzt zuckte plötzlich hoch. Er taumelte einen Schritt auf Dorian zu und öffnete den Mund. Was er sagen wollte, blieb ungesagt. Während ihm die drei alarmiert zusahen, setzte er zu einem Schrei an.
    Es wurde nur ein ersticktes Röcheln. Dann brach er zusammen.
    „Seine Uhr!" stieß Mrs. Sykes schrill hervor. „Sie haben seine Uhr angehalten."
    Dorian gab keine Antwort. Er beugte sich über Williams und sah mit einem Blick, daß er tot war. Er nahm ihm die Axt aus der verkrampften Faust.
    „Jetzt sind wir nur noch zu dritt", sagte sie tonlos. „Ich wollte, wir hätten auch Uhren, die man nur anzuhalten brauchte. Es ist ein besserer Tod, als…"
    „Sei still!" unterbrach sie ihr Mann heftig.
    „Wir müssen etwas mit ihm tun", begann Dorian und deutete auf den Arzt. „Sonst kann es sein, daß… "
    Eine seltsame Stimme ließ ihn verstummen.
    Sie lauschten.
    „Die Alte", flüsterte Sykes.
    Seine Frau nickte.
    Dorian hielt den Atem an. Ja, es war Mother Goose, Sie sprach offenbar zu den Untoten. Sie hatte ihre Stimme zu einem seltsamen Singsang erhoben, und es dauerte einige Sekunden, bis er erkannte, daß es der Taffy-Reim war, den sie halb sang und halb sprach. Auf die Untoten mußte er eine beschwörende Wirkung haben, denn außer ihrer Stimme vernahm er nicht den geringsten Laut. Es war, als seien alle mitten in der Bewegung erstarrt.
    Nachdem sie den Reim beendet hatte, lachte sie und rief: „Ihr alle seid Welscher! Hört ihr mich? Ihr alle seid Taffy!"
    Dann blieb es einen Moment ruhig.
    „Versucht, das Fenstergitter aufzubrechen. Macht rasch!" flüsterte Dorian.
    Bevor die beiden in der Vorratskammer verschwanden, begann sich Williams zu regen. Mrs. Sykes preßte die Hand vor den Mund und starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an.
    „Dem Himmel sei Dank", begann Sykes. „Sie sind nicht…"
    Der Dämonenkiller reagierte augenblicklich. Er nahm die Axt und hieb zu. Der Kopf des Arztes kippte nach hinten. Mrs. Sykes schrie auf. Überall war Blut.
    „Aber er lebte…" rief Sykes entgeistert.
    „Er war tot", sagte Dorian hart.
    ..Aber…" Er starrte Dorian hilflos an.
    „Sie war es", erklärte Dorian. „Sie hat die Uhr wieder in Gang gesetzt. Was ihn bewegt hat, war dieselbe kraft, die die da draußen so lebendig erscheinen läßt."
    „Wie können Sie so sicher sein?" entfuhr es Sykes.
    „Ich weiß, was ich tue", erwiderte er kalt. „Sentimentalität ist in dieser Situation fehl am Platz. Sie kann leicht dazu führen, daß man sich in diesem Kreis wiederfindet." Er deutete auf die Tür.
    „Sie sind eiskalt, Hunter", sagte Sykes und wandte sich ab.
    „Das habe ich mir zur Gewohnheit gemacht, in Augenblicken der Gefahr. Der Vorwurf klingt seltsam aus Ihrem Mund, Mr. Sykes. Wie eiskalt müssen Sie sein, wenn Sie Menschen in dieses Haus locken konnten?"
    .,Ich wußte nicht, daß sie - das - erwartet… "
    „Aber Sie wußten, daß sie nichts Gutes erwartete. Sie haben nichts Besseres verdient." Sarkastisch fügte er hinzu: „Sie sind doch nur geschäftlich hier, wenn ich mich recht erinnere. Wollen Sie das der alten Dame nicht klarmachen?"
    Sykes wollte etwas Heftiges erwidern. Dann grinste er. „Sie haben nicht unrecht, Hunter. Wir sind aus freien Stücken hier, und nicht zum erstenmal. Wir haben nichts von ihr zu befürchten. Sie ist auf Leute wie uns angewiesen. Er winkte seiner Frau. „Komm. Wir werden nicht mit ihm elend verrecken!"
    Er schob sie auf die Tür zu.
    „Lassen Sie uns durch, Hunter."
    „Du bist verrückt!" rief sie und versuchte, ihn zurückzuhalten. „Die machen keinen Unterschied zwischen dem und uns!"
    „Mrs. Ormion ist bei ihnen. Sie
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