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089 - Das Heer des Untoten

089 - Das Heer des Untoten

Titel: 089 - Das Heer des Untoten
Autoren: Dämonenkiller
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Hunter lief auf ihn zu und schwang sein Pendel mit einer aus Wut geborenen Kraft.
    Der Untote richtete sich auf von dem blutigen, leblosen Etwas, das einmal Mrs. Bedford gewesen war, und starrte dem Dämonenkiller entgegen - ungerührt, fast wie ein Roboter.
    Und so hörte er auf zu existieren, als das scharfe Blatt des Pendels mit einem leisen Pfeifen durch seinen Hals schnitt und den Kopf abtrennte wie eine faulige Frucht.
    Er hörte Mrs. Sykes hinter sich wimmern. Er sah auf. Eine zweite Gestalt kam durch das zerbrochene Fenster gekrochen - eine Frau. Sie mochte etwa dreißig gewesen sein, als sie starb, und sie war hübsch gewesen. Aber nun hatten Fäulnis und Verwesung die Schönheit aus ihrem Gesicht gefressen. Ihre Brüste sahen aus wie Abszesse. Der Gestank, der sie begleitete, ließ Dorian in plötzlicher Übelkeit taumeln. Aber er kam rasch zu sich, als sie auf ihn zueilte, um die zu Klauen gekrümmten Finger in sein lebendes Fleisch zu schlagen, in der einzigen Wollust der Untoten - Leben zu zerstören.
    Wie ein Schwert schwang er das Pendel und traf sie an der Schulter. Sie taumelte, als er das Blatt herausriß und erneut zuhieb. Ihr Schädel kippte nach hinten, und ihre Gestalt verlor alles Scheinleben.
    Das zweite Fenster brach, und ein Mann quoll förmlich herein und zog eine Spur mit seinem fetten, würmerzerfressenen Leib. Maden krochen aus seinen Eingeweiden. Seine leeren Augenhöhlen richteten sich auf Dorian, als vermöchten sie tatsächlich etwas zu sehen. Unter dem Splittern von Glas folgte eine zweite Gestalt. Weitere drängten nach.
    Dorian zog sich ein wenig zurück, vor allem, als die Tür verdächtig knirschte und der Riegel zu brechen begann.
    Der erste erreichte ihn. Wie ein Hüne aus einem alten Epos stand der Dämonenkiller in der Halle und schwang seine Klinge, während die Brut der Hölle sich an ihn heranmachte. Er brachte den fetten Mann zu Fall, aber ein zweiter Hieb war nötig, um ihn auszulöschen.
    Zwei weitere erreichten ihn.
    Es blieb nur der Rückzug. Er ließ sein Pendel kreisen und wich Schritt für Schritt zur Küchentür zurück, wo die anderen vor Entsetzen gelähmt warteten.
    Die Eingangstür brach, und ein halbes Dutzend Gestalten stolperten herein.
    Das Pendel traf, fällte einen der Angreifer, prallte gegen den zweiten und brach.
    Mrs. Sykes schrie auf, als sich der zweite Untote auf den hilflosen Dämonenkiller stürzte. Ein ohrenbetäubendes Kreischen ertönte in der Halle.
    Dorian Hunter fühlte, daß die eisigen Hände nach ihm griffen, daß sie sein Fleisch zusammenpreßten, als sei es Watte. Mit einem Aufschrei sank er zurück. Der Untote griff gierig nach seiner Kehle - und erstarrte, als das Gesicht des Dämonenkillers zu glühen begann und das rot-blaue Stigma auf der Haut brannte wie ein drohendes Fanal.
    Nur einen Augenblick währte dieses Zögern in der untoten Kreatur. Dann war Williams plötzlich neben Dorian und schwang eine schwere Küchenaxt.
    Pures Entsetzen lenkte seinen Hieb, und Entsetzen ist ein tödlicher Antrieb, wenn die Erstarrung erst einmal überwunden ist. Er hackte den Kadaver nieder wie ein Berserker. Dorian mußte ihn zurückreißen.
    Denn nur Flucht bot ihnen eine Chance. Die ganze Halle war von Gestank und Verwesung erfüllt. Immer neue Gestalten drängten sich herein.
    Dorian zerrte den Arzt mit aller Gewalt auf die Küchentür zu. Es blieb gerade noch Zeit, hindurchzuschlüpfen und abzuschließen. Dann prallten die Körper dagegen.
    Für einen kurzen Augenblick waren sie in Sicherheit.

    „Wir können nicht hierbleiben!" rief Dorian.
    „Wir sitzen hier in der Falle", meinte Sykes. „Die Küche hat kein Fenster. Die einzige andere Tür führt in die Vorratskammer."
    „Hat die ein Fenster?"
    „Das konnten wir nicht sehen. Es war zu dunkel."
    „Sehen Sie nach!"
    „Wir kommen hier nicht mehr raus", klagte Sykes.
    „Sehen Sie nach!“ wiederholte Dorian scharf. „Und Sie helfen mir, alles Brennbare zusammenzutragen. Wir werden ein Feuer machen, das ihnen die Lust an uns nehmen wird!"
    Williams, der mit der Axt in den Händen gegen die Tür gelehnt stand, blickte Dorian dankbar an. „Ich dachte nicht, daß das in mir steckt", murmelte er. Dann wurde er totenblaß.
    „Meine Uhr", flüsterte er. „Sie ist draußen…"
    Er wandte sich um und fummelte am Riegel.
    Der Dämonenkiller sprang auf ihn zu und riß ihn zur Seite. „Es ist zu spät. Sie würden nicht mal über die Schwelle kommen!"
    Bleich und mit zitternder Stimme
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