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0883 - Mörderisch

0883 - Mörderisch

Titel: 0883 - Mörderisch
Autoren: Jason Dark
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eine bestimmte Richtung schauen wollte. Er hatte plötzlich das unbestimmte Gefühl, aus dem Hintergrund beobachtet zu werden.
    Irgendwo lauerte jemand, der ihn nicht aus den Augen ließ, und Robby schreckte zusammen, als ein Schatten in seiner Nähe vorbeihuschte, er zwei helle Augenpaare sah und gleichzeitig ein Fauchen hörte, das ihn wiederum beruhigte, denn es war die Katze seiner Eltern, die sich in dieser Nacht ebenfalls draußen herumtrieb und auf der Suche nach einer fetten Beute war. Sie hatte sich wohl gestört gefühlt und war sehr schnell hinter einem Holzstapel verschwunden.
    Robby lächelte, aber eine Erleichterung wollte ihn nicht überkommen. Er fühlte sich nach wie vor angespannt, denn die Katze war harmlos, sie hatte ihn nicht beobachtet. Es mußte schon ein anderes Wesen sein, das ihn unter Kontrolle hielt.
    Aber wo steckte es?
    Wer trieb sich außer ihnen noch in dieser nebligen Nacht im Freien herum? Der Killer!
    Er mußte grinsen, als er daran dachte. Ja, das konnte durchaus der Killer gewesen sein, aber den gab es nur im Film verdammt noch mal und nicht in der Wirklichkeit.
    Robby kam davon trotzdem nicht los. Die Bilder des Streifens drückten sich ständig neu in seine Erinnerung hinein. Zwar zogen sie sich zurück, verschwanden aber nie so ganz, so daß er immer daran denken mußte und sich einige Male schüttelte.
    Es gab ihn nicht! Es gab ihn nicht! Er war nur seiner Phantasie entsprungen! Die Filmemacher hatten für seine Beklemmung gesorgt, aber nicht die Realität.
    Warum bin ich dann unsicher?
    Robby bewegte seine Beine. Die Sohlen der Schuhe schabten über den Boden und hinterließen schleifende Geräusche, die ihn aber auch nicht beruhigten.
    Er drehte sich nach rechts. Eigentlich in dem Bewußtsein, diese Drehung weiterzuführen und zu den anderen zurückzugehen, doch mitten in der Bewegung stoppte er.
    Da war jemand!
    Auf einmal schlug das Herz des Vierzehnjährigen rasend schnell. Es trommelte in seiner Brust, er spürte die Schläge beinahe schmerzhaft, und er konnte seinen Blick auch nicht von der schwach zu sehenden Gestalt abwenden, die auf dem Grundstück stand und von Nebelfahnen umflort wurde, so daß sie aussah, als würde sie sich selbst bewegen.
    Wer war das?
    Robby dachte trotz seiner Furcht nach. Jemand aus dem Ort war es bestimmt nicht. Einer von ihnen auch nicht. Sie waren ja alle unterwegs, und die Erwachsenen zeigten sich in der Halloween-Nacht nie außerhalb ihrer Häuser. Das war so ein Gesetz.
    Wer also war gekommen, um dem Schrecken noch das Sahnehäubchen aufzusetzen?
    Einer, mit dem sie nicht gerechnet hatten? Einer, dem es Spaß machte, in der Halloween-Nacht durch den Ort zu schleichen und seinen eigenen Weg zu gehen?
    Klar, Halloween! Beinahe hätte sich der Junge gegen die eigene Stirn geschlagen. In dieser Nacht war eben alles anders. Sie hatte ihre eigenen Gesetze. Nirgendwo stand geschrieben, daß sich jemand einer Gruppe anschließen mußte, wenn er seinen Spaß haben wollte.
    Es war alles einfach…
    Und doch fürchtete sich Robby!
    Es war wie ein kalter Hauch, der ihm entgegenwehte, aber anders als die normale Kälte. Er spürte etwas Böses in sein Gehirn dringen, andere, grausame Gedanken, die von dieser Gestalt im Nebel dort geschickt worden waren.
    Robby fror noch stärker. Er bemerkte kaum, daß er sich langsam zurück bewegte, weil er die Tür erreichen wollte. Immer in sehr kleinen Schritten, den Blick auf die Gestalt gerichtet, die trotz der schlechten Sichtverhältnisse gut zu sehen war, als wäre sie in der Lage, Dunkelheit und Nebel zu beeinflussen.
    Die Gestalt blieb. Sie bewegte sich plötzlich und hob den rechten Arm an, um Robby zuzuwinken, der liebend gern darauf verzichtet hätte, ebenso wie auf das dem Gruß folgende Lachen, das ihm unter die Haut ging und bei ihm für einen Schauer sorgte.
    Die Furcht bohrte sich wie zahlreiche Nägel in seine Seele. Er kam sich hilflos vor und dachte an die anderen, die ihm Schutz bieten konnten. Robby schaffte es endlich, sich schneller zu bewegen, und er warf sich förmlich auf die breite Scheunentür zu. Mit einem zielsicheren Griff hatte er das handliche Eisenviereck gefunden, das er umklammerte, um so die Tür aufziehen zu können.
    Dann stolperte er in den Raum, keuchte schwer und brachte die Worte nur mühsam hervor.
    »Da draußen ist jemand!«
    ***
    Die anderen neun hatten ihn hereinkommen sehen und auch seine Worte gehört. Sie streifen sich gerade wieder die Masken über, um den Weg
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