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0883 - Mörderisch

0883 - Mörderisch

Titel: 0883 - Mörderisch
Autoren: Jason Dark
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fortzusetzen. Sie hatten auch die abgebrannten Kerzen gegen frische ausgewechselt, und standen nun, als Robby sie ansprach, wie erstarrt da.
    Er wurde wütend, daß er keine Reaktion erlebte, nickte ein paarmal und rief: »Da draußen steht jemand!«
    Sein Freund Gordon sprach ihn an. Er trug eine Mönchskutte und hatte sein Gesicht bleich angemalt, wobei er nur dunkle Kreise um die Augen gezogen hatte. »Na und? Ist das schlimm?«
    »Ja.«
    Gordon lachte. »Warum das denn?«
    »Das ist eine fremde Gestalt.«
    »Woher weißt du das?«
    »Weil ich es gesehen habe!«
    »Bei dem Wetter?« fragte Laura. Sie setzte noch ein schrilles Kichern hinterher.
    Robby konnte nicht anders, er mußte nicken und war danach froh, daß die anderen ihn aussprechen ließen, so konnte er ihnen von seinem Empfinden berichten.
    Wäre es einer der jüngeren gewesen, so hätten sie ihn unterbrochen. Bei Robby taten sie es nicht, und sie sahen so aus, als hätten sie seine Worte schon getroffen, denn selbst auf den geschminkten Gesichtern malte sich die Besorgnis ab, obwohl Gordon es noch immer nicht glauben konnte.
    »Du hast dich geirrt, Rob…«
    »Nein!« keuchte der. »Da stand einer!«
    »Na und? Laß ihn doch stehen. Das ist bestimmt jemand gewesen, der auch in der Nacht unterwegs sein wollte.«
    »Es war keiner von uns.«
    »Geht ja auch nicht«, sagte Laura und lachte dabei. »Wir sind ja alle hier.«
    Robby regte sich auf. »Willst du mich denn nicht verstehen, verdammt? Das war ein Erwachsener, ein Fremder, und er hat bestimmt nicht zu uns gehört. Ich meine, er wohnt nicht hier.«
    Die anderen schwiegen, sie überlegten, und jemand fragte mit dünner Stimme: »Willst du uns eigentlich richtige Angst einjagen, Robby?«
    »Nein, aber ich will euch warnen. Ich will euch sagen, daß da draußen in der Dunkelheit und im Nebel jemand lauert, vor dem wir uns in acht nehmen müssen.«
    »Ein Killer?« flüsterte Leonie, Lauras Freundin. »Einer wie in dem Film Halloween?«
    Obwohl ihm die Antwort nicht leichtfiel, gab Robby es zu. »Ja, wie in dem Film.«
    »Das weißt du?«
    »Ich befürchte es, Leonie.«
    Gordon schüttelte den Kopf. Er trug sein blondes Haar lang, aber heute keinen Zopf. »Das ist doch Mist, verdammt! Da will uns jemand einen Schrecken einjagen und hat eine Vogelscheuche aufgestellt, so wird es gewesen sein.«
    Robby verzog die Lippen zu einem schmalen Grinsen, obwohl ihm nicht danach zumute war.
    »Können Vogelscheuchen sich denn bewegen und auch lachen?« fragte er.
    Die anderen schwiegen.
    Robby aber reizte weiter. »Los, ich will eine Antwort haben. Können Vogelscheuchen lachen?«
    Er erhielt nur eine indirekte Antwort. »Hat er denn nichts zu dir gesagt?«
    »Nein!«
    »Und du hast es dir nicht eingebildet?« wollte Gordon wissen. Er war ein Jahr älter als Robby und fühlte sich als Chef dieser verschworenen Truppe.
    »Überhaupt nicht.«
    »Okay, Robby, dann werde ich mal nachschauen.« Er machte sich selbst Mut und ballte seine Hände zu Fäusten. »Ich schaue zu, ob… na ja, ob sie noch dort ist.«
    »Das kannst du, aber sei vorsichtig.«
    Gordon bewegte sich lässig auf seinen Freund zu. Unter seinen Sohlen knisterten dabei die Strohreste, und dieses Geräusch ging dem unter Spannung stehenden Robby auf die Nerven. Er mochte auch nicht, daß ihm Gordon jovial auf die Schulter schlug. Alles sah so aus, als würde er ihn nicht ernst nehmen, dabei war das Erscheinen des Fremden eine verdammt ernste Sache.
    »Gleich werden wir alles gerichtet haben, Robby, laß mich nur machen. Ich habe…«
    Jemand war an der Tür.
    Sie hörten es alle.
    Ein kratzendes Geräusch, bestimmt nicht von den Krallen einer Katze verursacht.
    Selbst der »mutige« Gordon hielt inne. Er blieb stehen, und seine Augen weiteten sich.
    Alle hielten den Atem an. Sie warteten darauf, daß sich das Geräusch wiederholte, und sie hatten sich so hingestellt, daß sie gegen die Tür schauen konnten!
    Es wiederholte sich nicht. Dafür passierte etwas anderes. Jemand riß die Tür mit vehementer Wucht auf, und es verging nur eine Sekunde, da stand der Fremde in der Scheune.
    Natas war da!
    ***
    Ich kam mir vor wie eine Katze, die in der Nacht durch die Straßen schlich und auf der Suche nach Opfern war. Ich bewegte mich vorsichtig, ich schaute mich immer wieder um, weil ich irgendwelche Hinweise und Spuren entdecken wollte, die auf den Killer hinwiesen. Er mußte doch etwas hinterlassen haben, wenn auch kein weiteres Opfer, aber ich sah ihn nicht
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