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088 - Elfentanz und Hexenfluch

088 - Elfentanz und Hexenfluch

Titel: 088 - Elfentanz und Hexenfluch
Autoren: A.F.Morland
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die dann das Los fällt, darf mit ihm zusammen sein. Sie wird alles daransetzen, um von ihm ein Kind zu bekommen. Ist es ein Junge, töten wir ihn. Ist es ein Mädchen, bleibt es am Leben und wird so wie wir.«
    »Und was macht ihr mit den Männern?« wollte ich wissen.
    »Nachdem sie ihre Aufgabe erfüllt haben, darf ihnen die Schwester, auf die das Los fiel, das Leben nehmen.«
    Es war wie bei den Gottesanbeterinnen. Es gab nur einen Unterschied: Diese scheußlichen Weiber beteten den Teufel an.
    Trotz des akuten Männermangels leisteten es sich die Hexen, wählerisch zu sein. Der dicke Wendell Aldrich durfte keine von ihnen »beglücken«.
    Als die Anführerin das sagte, fragte ich sie, was sie mit Aldrich im Sinne hätten.
    »Ihn kriegen die Höllenlurche«, sagte sie kalt. »Die fressen alles, sogar solch einen Fettkloß.«
    »Und Denise?« platzte es aus Al Owen heraus. »Was habt ihr mit ihr vor?«
    »Sie ist ein Mädchen, aber sie ist keine von uns, deshalb werden wir sie dem Feuerteufel übergeben.«
    Der Parapsychologe riß entsetzt die Augen auf. »Dem Feuerteufel?«
    »Denise ist sehr schön. Er wird sich über dieses Opfer bestimmt freuen.«
    »Du verfluchte…« Owen wollte sich losreißen und auf die Anführerin der Hexen stürzen, doch zu viele Hände hielten ihn fest. »Laßt mich los!« brüllte er aus Leibeskräften. »Laßt mich los!«
    »Al!« rief ich. »Beruhigen Sie sich. Es hat keinen Zweck.«
    »Ich schlage diesem verdammten Weib den Schädel ein!« brüllte der Parapsychologe.
    Die Anführerin der Hexen schlug ihn hart ins Gesicht. Er verstummte für einen Moment, schien sich zu sammeln.
    Dann schwenkte er um. »Hör zu«, sagte er flehend. »Es ist mir egal, was ihr mit mir macht, aber laßt Denise frei.«
    »Das geht nicht«, erwiderte die Hexe eisig. »Der Feuerteufel will sie haben. Wir können ihm an ihrer Stelle nicht den dicken Wendell Aldrich anbieten. Damit würden wir ihn nur beleidigen.«
    Sie lachte, und alle Weiber fielen in dieses widerliche Gelächter ein.
    »Außerdem würden dann die Höllenlurche leer ausgehen«, sagte die Anführerin, »und das wollen wir auch nicht. Bringt sie fort!« befahl sie.
    Unser Schicksal schien damit besiegelt zu sein.
    ***
    Aldrich lag wimmernd auf dem Boden. Schmutz und Blut klebten in seinem Gesicht. Der dicke Mann weinte.
    Schmerzen peinigten ihn, doch die Tränen quollen ihm nicht ihretwegen aus den Augen.
    Er hatte gehört, was ihm bevorstand, und er hatte entsetzliche Angst davor.
    Den Höllenlurchen sollte er zum Fraß vorgeworfen werden!
    Er hatte keine Ahnung, wie diese Tiere aussahen, hätte sein gesamtes Vermögen dafür gegeben, wenn er es niemals hätte erfahren müssen, doch, dieses grausame Schicksal schien unabwendbar zu sein.
    Er fragte sich, ob alles anders gekommen wäre, wenn er bei den anderen geblieben wäre.
    Hätten die Hexen sie nicht trotzdem in ihre Gewalt bekommen? Vielleicht hätte Ruana einen anderen Weg gekannt, auf dem sie die Gefahr hätten umgehen können.
    Aber was hatten solche Überlegungen jetzt noch für einen Sinn? Er würde sterben.
    Vor der Tür hing ein schäbiges Fell, das jetzt zur Seite geschoben wurde. Wendell Aldrich hörte das Geräusch und hob den Kopf. Durch den Tränenschleier nahm er ein Mädchen wahr.
    Es war weder Denise noch Ruana. Aber um eine Hexe konnte es sich auch nicht handeln, denn obwohl Aldrich ihr Gesicht nur verschwommen sah, kam es ihm jung und hübsch vor.
    Er wischte sich mit der Hand rasch über die Augen. Das Mädchengesicht war immer noch jung und hübsch. Gekleidet war sie aber wie die anderen Hexen.
    Was hatte das zu bedeuten? Wer war sie? Gehörte sie nun zu den schrecklichen Weibern oder nicht?
    Der Zeitungszar streckte ihr flehend die Hände entgegen. »Bitte helfen Sie mir! Sie müssen mir helfen!«
    Sie gab ihm einen Tritt. Er fiel auf den Rücken und stöhnte, und das Aussehen der Hexe veränderte sich. Sie wurde alt und abstoßend häßlich. Es war die Anführerin der Hexen!
    Sie lachte grell. Es gefiel ihr, ihn so leicht getäuscht zu haben. »Keinen Finger rühre ich für dich, Fettwanst!« schrie sie ihn an. »Du mußt sterben!«
    »Gnade!« flehte der dicke Mann unglücklich. »Was habt ihr davon, wenn ihr mich umbringt? Was nützt es euch? Ich bin nicht euer Feind. Wenn ihr die Dämonenjäger tötet, ergibt das für mich noch einen Sinn. Sie sind Gegner der Hölle. Aber warum wollt ihr mein Leben?«
    Die Hexe grinste. »Nicht wir wollen es. Die Höllenlurche
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