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088 - Elfentanz und Hexenfluch

088 - Elfentanz und Hexenfluch

Titel: 088 - Elfentanz und Hexenfluch
Autoren: A.F.Morland
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möchten es haben. Sie sind hungrig. Du kommst uns gerade recht. Wir müssen den Hunger der Lurche stillen.«
    Er winselte wieder um Gnade, doch es prallte wirkungslos an der Hexe ab. Sie hatte ein Herz aus Stein.
    Wendell Aldrich sah, wie die Alte die Hände vorstreckte. Ihre Handflächen wiesen nach unten, und sie murmelte unverständliches Zeug. Vielleicht waren es Zaubersprüche.
    Jedenfalls blieben sie nicht ohne Wirkung. Die Hütte war plötzlich von einem roten, unruhig zuckenden Schein erfüllt, als würde irgendwo ein Feuer lodern.
    Aldrich richtete sich auf. Panische Furcht zerrte an seinen angegriffenen Nerven. Er hatte einmal Macht und Geld besessen… es kam ihm vor, als wäre er in einem anderen Leben gewesen.
    Hier war er klein und unbedeutend. Ein Opfer für widerliche Lurche, die hungrig waren.
    Dünne, glasige Fäden schienen von den Händen der Hexe herabzuhängen. Diese Fäden stachen in den Boden und machten ihn durchsichtig, und was Wendell Aldrich daraufhin zu sehen bekam, riß ihm einen markerschütternden Schrei von den Lippen.
    Vor ihm hatte sich ein kreisrundes Loch gebildet. Ein Loch mit einem Glasdeckel, gegen den die roten Zungen eines Höllenfeuers leckten.
    Und in diesem Feuer krochen grauenerregende Tiere übereinander. Sie waren so groß wie ein Mann, ihre Haut glänzte lackschwarz. Mit grünen Bestienaugen starrten sie zu ihrem Opfer hoch, während in ihren offenen Mäulern rasiermesserscharfe Zähne schimmerten.
    So sieht mein Tod aus! durchfuhr es Wendell Aldrich. Er kann schrecklicher nicht sein.
    Die Hexe sagte noch etwas, und plötzlich zerplatzte der Glasdeckel. Sengend heiß schossen Flammen aus der Öffnung.
    Dem Zeitungszaren kam es vor, als würden ihm Feuerschlangen entgegenschnellen. Sie wanden sich in Gedankenschnelle um ihn und rissen ihn zu den ungeduldig wartenden Lurchen hinab.
    ***
    Wir hatten nicht die geringste Chance. Die Hexen schleppten uns in eine Hütte, in der mehrere Pfähle in den Boden gerammt waren. Daran banden sie uns stehend fest.
    Zuerst mich, dann Marty Kanter…
    Al Owen schaffte es, sich loszureißen und aus der Hütte zu stürmen. »Denise!« brüllte er. »Denise!«
    Er kam nicht weit. Die Hexen fingen ihn ein, schlugen ihn, und kurz darauf hing er neben uns am Pfahl.
    »Reißen Sie sich zusammen, Al«, sagte Marty Kanter. »Noch sind wir nicht geschlagen.«
    »Sie wollen Denise dem Feuerteufel opfern«, sagte der Parapsychologe mit gebrochener Stimme.
    »Noch haben sie es nicht getan«, sagte Kanter eindringlich. »Sie dürfen die Hoffnung nicht aufgeben. Es mag verrückt klingen, aber wir haben noch zwei Joker im Ärmel.«
    »Machen Sie sich nichts vor, Marty. Wir sind erledigt«, sagte der Para-Mann.
    »Das glaube ich erst, wenn ich meinen letzten Atemzug getan habe.«
    »Was sind das für Joker, Marty?« wollte ich wissen.
    Kanter schaute mich grinsend an. »Die Käfermänner - und Thargo. Beide wollen uns haben. Vielleicht fallen sie übereinander her, und in dem allgemeinen Durcheinander machen wir uns dann dünn.«
    »Sie spinnen, wenn Sie denken, daß das noch eine reelle Chance für uns ist«, sagte Al Owen.
    »Ich lasse mir von Ihnen meine Hoffnung nicht nehmen, Al. Ich wäre arm dran, wenn ich sie nicht mehr hätte.«
    »Sie sind arm dran, Marty. Sie, Tony und ich. Wir kommen hier nicht lebend raus. Es hat keinen Zweck, sich selbst zu belügen. Das klappt sowieso nicht.«
    Der Professor schwieg eine Weile. Er verfiel in dumpfes Brüten.
    Irgendwann sagte er: »Verloren. Wir sind alle verloren. Es würde mir weniger ausmachen, wenn ich Denise in Sicherheit wüßte. In diesem Fall ließe sich alles besser ertragen. Warum mußte ich sie in Aldrichs Haus mitnehmen? Ich wußte doch um die Gefährlichkeit dieser Macht.«
    »Sie fühlen sich an Denises Schicksal schuldig«, sagte Marty.
    »Ja.«
    »Das sind Sie nicht, Al.«
    Der Professor seufzte. »Marty, Sie sind ein prima Kerl. Ich weiß, daß Sie es gut mit mir meinen, aber geben Sie sich keine Mühe. Sie können mir dieses quälende Schuldgefühl nicht nehmen.«
    Wir hörten Wendell Aldrichs Todesschreie, und es schnürte uns die Kehle zu.
    »Wir konnten uns lange halten«, sagte Marty leise. »Doch nun haben wir einen verloren.«
    »Ja«, dehnte der Parapsychologe, »und es drängt sich die Frage auf, wer von uns der nächste sein wird.«
    »Vielleicht lassen sie's fürs erste damit gut sein«, sagte Marty.
    »Und dann…? Denise?«
    »Abwarten, Al«, sagte Marty Kanter. »Nun werden
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