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088 - Elfentanz und Hexenfluch

088 - Elfentanz und Hexenfluch

Titel: 088 - Elfentanz und Hexenfluch
Autoren: A.F.Morland
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wir drei verlost.«
    »Wenn die denken, daß ich mich dazu hergebe, sind sie auf dem Holzweg. Hinterher wollen sie mich ohnedies umbringen. Da können sie es gleich vorher tun. Ich weigere mich, eine Hexe zu schwängern. Lieber sterbe ich tausend Tode.«
    Ich weiß nicht, wie lange wir an den Pfählen hingen. Irgendwann erschienen die drei Hexen, die gewonnen hatten.
    Wir wurden abgeholt. Draußen standen neidisch die Hexen, die leer ausgegangen waren. Es war widerlich, was sie ihren Schwestern zuriefen.
    Ich ignorierte die obszönen Gesten und Bemerkungen, die uns begleiteten. »Meine« Hexe stieß mich in ihre Behausung. Ich mußte mich auf ein fellbespanntes Lager setzen.
    Auf einem Tisch lag der Dolch, mit dem sie mir hinterher das Leben nehmen würde. Welcher Mann wäre in einer solchen Situation zur Liebe fähig gewesen? Und noch dazu mit dieser abstoßend häßlichen Frau. So etwas ließ sich nicht erzwingen.
    Oder doch?
    Das Aussehen der Hexe veränderte sich plötzlich. Sie wurde jung und begehrenswert, aber ich wußte, wie sie wirklich aussah. Dieser magische Trick verfing bei mir nicht.
    Um meinen Körper und meinen Geist zu stimulieren, hielt sie mir einen Silberbecher hin. »Trink!«
    Es klang unfreundlich, gebieterisch, als wäre ich ihr Sklave, ihr Leibeigentümer, den sie behandeln konnte, wie sie wollte.
    »Was ist das?« fragte ich.
    »Es wird dich stark und ausdauernd machen«, antwortete die Hexe. »Trink!«
    Ich setzte den Silberbecher an die Lippen. Grün wie Pfefferminzlikör war das Getränk, das mich verändern und für die Liebe bereitmachen sollte.
    Wenn ich trank, würde ich alles über Bord werfen, was mich jetzt davon abhielt, mit dieser Hexe zu schlafen. Ich würde dieses junge Mädchen begehren und besitzen wollen. Eine zügellose Leidenschaft würde in mir entbrennen, und ich würde tun, was die Hexe von mir erwartete.
    Also durfte ich das verdammte Hexengebräu nicht schlucken. Aber wohin damit?
    »Warum trinkst du nicht endlich?« fragte sie mich und grinste. »Hast du Angst, es könnte Gift sein? Ich bringe dich doch nicht schon vorher um.«
    Wohin mit dem Zeug? Wohin?
    Weil ich zögerte, nahm mir die Hexe den Becher aus der Hand und nahm einen Schluck. »Jetzt du«, verlangte sie, und ich mußte gehorchen.
    Ich setzte den Becher abermals an die Lippen, öffnete den Mund, und die grüne Flüssigkeit rann hinein…
    ***
    Denise Perkins ließ alle Hoffnung fahren. Sie war ihr Lebtag eine Optimistin gewesen. Selbst wenn die Zukunft noch so schwarz ausgesehen hatte, war sie davon überzeugt gewesen, sie irgendwie meistern zu können, doch heute hatte diese positive Einstellung keinen Sinn mehr.
    Man muß wissen, wenn man verloren hat. Weiß man es nicht oder will man es nicht wissen, ist man ein Narr.
    Als Tony Ballard in die Hütte gekommen war, flackerte ihr kleiner Hoffnungsfunke noch einmal auf.
    Er entfachte ein Strohfeuer, das inzwischen in sich zusammengefallen und erloschen war. Es gab nur noch beißenden Rauch, der die Augen tränen ließ, und häßliche schwarze Asche.
    Das war von Denises Hoffnung geblieben.
    Wieder betraten zwei Hexen die Hütte. Denise schenkte ihnen keine Beachtung. Eine sah wie die andere aus, und Mitleid oder gar Hilfe hatte sie von keiner zu erwarten.
    Denise lag wieder auf dem Boden, nackt und gebunden. Die Hexen traten näher, kicherten und verhöhnten sie.
    Wenn ich mir nur die Ohren zuhalten könnte, dachte das Mädchen verzweifelt.
    Sie nahm im Geist Abschied von Al, den sie sehr geliebt hatte und immer noch liebte, aber was hatte das jetzt noch für eine Bedeutung?
    Sie würde Al nicht wiedersehen, jedenfalls nicht in diesem Leben. Ihr waren ein paar schöne Jahre mit ihm gegönnt gewesen.
    Denise wollte nicht traurig sein. Sie versuchte sich seelisch auf den Tod vorzubereiten, und sie wollte diesen schrecklichen Weibern nicht die Freude machen, ihre Todesangst herauszuschreien. Es sollte für die Hexen kein Vergnügen sein, sie sterben zu sehen.
    Die zwei alten Vetteln beugten sich über sie.
    »Er wird seine reine Freude an ihr haben«, sagte die eine.
    Die andere kicherte. »Heiß, sehr heiß wird seine Umarmung.«
    »Sie wird sich daran gewöhnen.«
    Die Hexen fingen an, Denise zu salben. Sie bestrichen das nackte Mädchen mit einer fleischfarbenen Paste, die penetrant nach Schwefel stank.
    Es war der Geruch der Hölle. Er sollte Denise anhaften, denn das würde die Leidenschaft des Feuerteufels anstacheln.
    Denise Perkins starrte in eine
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