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0879 - Sturm auf Terra

Titel: 0879 - Sturm auf Terra
Autoren: Unbekannt
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des planetenweiten Wiederaufbaues befinden. Das erscheint mir anachronistisch. Einesteils müssen die planetaren Anlagen schon seit langer Zeit bestehen, die zivilisatorischen Einrichtungen sind also gegeben. Andererseits werden Sanierungsarbeiten im großen Stil durchgeführt, und es finden gewaltige Volksumschichtungen statt. Wie bei einem strategischen Spiel."
    „Ich weiß, was du meinst", sagte Jarkus-Telft. Es war ihm ebenfalls nicht entgangen, daß große Volksgruppen nach einem nicht genau feststellbaren Schema von einem Ort zu einem anderen manövriert wurden. Diese Manöver erinnerten in der Tat an „Züge" in einem Strategiespiel. „Vielleicht liegt das an ihrem politischen System", meinte Jarkus-Telft. „Diese Völkerwanderung könnte vorprogrammiert sein. Aber mir ist noch etwas aufgefallen. In verschiedenen Gebieten, die fern der Ballungszentren liegen, sind Verwüstungen wie nach einem Krieg zu erkennen. Vielleicht haben wir es mit einem Volk zu tun, das den Krieg als Selbstzweck betreibt, und was wir beobachten, sind keine Volksumgruppierungen, sondern Truppenbewegungen."
    Gnogger-Zam machte eine Geste der Verneinung. „Es mag in nicht allzuferner Vergangenheit einen kriegsähnlichen Zustand gegeben haben, doch das muß auf Einflüsse von außen zurück-, zuführen gewesen sein. Wir wissen immerhin, daß in dieser Galaxis viele verschiedenartige Intelligenzvölker beheimatet sind. Aber selbst die Möglichkeit eines interstellaren Krieges erscheint mir unwahrscheinlich."
    Der Soffath-Helk lieferte die ersten Großaufnahmen von Einzelwesen und die dazugehörigen Daten.
    Die Laivother waren im Durchschnitt größer als die Loower, aber schlanker und vergleichsweise sogar grazil gewachsen. Eine Durchleuchtung ergab, daß sie ein stabiles Knochengerüst mit einer Unzahl beweglicher Gelenke besaßen, die von Muskeln und Sehnen zusammengehalten und von einem hochentwickelten Nervensystem dirigiert wurden. „Die Gehirne sind monoid, also dürften sie nur ein einziges Bewußtsein besitzen", meinte Gnogger-Zam, „Dadurch sind sie uns unterlegen, abgesehen davon, daß sie nicht auf einer so hohen Entwicklungsstufe wie wir stehen. Aber wir dürfen sie nicht unterschätzen." %Die Laivother besaßen gut proportionierte, symmetrisch ausgewogene Körper. Mittelpunkt war ein kräftiger Leib, an dessen oberem Ende an einem beweglichen Zwischenstück ein lä ngliches, ovales Gebilde saß, in dem alle äußeren Sinnesorgane untergebracht waren. Dahinter, durch eine dünne Knochenhülle geschützt und in der Regel unter einer dichten Haarpracht, lag das Gehirn.
    Seitlich des Leibes waren zwei gelenkige Glieder, die in fünf dünnen, knochigen aber extrem beweglichen Fortsätzen ausliefen, mit denen die Laivother die verschiedensten Tätigkeiten ausführen konnten. Die unteren Extremitäten dienten der reinen Fortbewegung. Diese Beine waren zwar stärker ausgebildet als die oberen Extremitäten, doch längst nicht so kräftig wie die der Loower. Aber sie waren gelenkiger, und die Laivother konnten sich damit unglaublich rasch fortbewegen. Überhaupt fand Jarkus-Telft, daß alles, was sie taten, überhastet wirkte. Die Loower hatten eine solche Hast schon bei vielen jungen Völkern beobachtet, deren Entwicklung im gleichen Tempo wie ihr Bewegungsdrang verlief und die die Evolutionsleiter förmlich hinaufstürmten. „Sie wirken irgendwie zerbrechlich", stellte Jarkus-Telft fest. „Ihre Körper sind gegen Umwelteinflüsse empfindlich, sie besitzen keinen natürlichen Schutz, so daß sie sich förmlich vermummen müssen."
    In der Regel trugen die Laivother einteilige Kleidung, die ihren gesamten Körper mitsamt den Gliedmaßen verhüllte. Natürlich gab es regionale Unterschiede in der Kleidung, ebenso wie verschiedene modische Erscheinungsformen oder zweckgebundene Trachten, aber alle trugen sie das Hauptorgan mit dem Sitz des Gehirns zumeist frei. Das bewies, daß sie keine übersinnliche Veranlagung besaßen und ihre äußeren Sinnesorgane zur Orientierung und wahrscheinlich auch zur Verständigung brauchten.
    Im großen und ganzen waren die Laivother jedoch keine ungewöhnliche Erscheinung, im Gegenteil, es gab viele Völker, auch in anderen Galaxien, die ein ähnliches Aussehen hatten - zumindest unter den Sauerstoffatmern. „Sie besitzen eine Technik von beachtlichem Stand", sagte Gnogger-Zam nicht ohne Respekt. „Und obwohl sie noch nicht die sechste Dimension beherrschen, komme ich immer mehr zu der Ansicht,
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