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0879 - Sturm auf Terra

Titel: 0879 - Sturm auf Terra
Autoren: Unbekannt
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der Leute, denen Bran Howatzer begegnete, hatte eine Erinnerung an die Begegnung mit einem auffallend großen und übergewichtigen Jungen mit rotem Haar. „Wir können die Suche abbrechen", sagte Eawy schließlich. „Ich habe mich ins Funksprechnetz des Bodenpersonals eingeschaltet und erfahren, daß ein Fahrzeug, wie Niki es gekapert hat, an der östlichen Begrenzung gefunden wurde. Man hat auch noch festgestellt, daß der positronisch gesteuerte Energiezaun an dieser Stelle fachmännisch kurzgeschlossen wurde."
    Sie fuhren in die Klinik von Doktor Schuyer, in der Hoffnung, daß Niki den Weg dorthin allein gefunden hatte. Aber dort war er nicht, und er traf dort auch nicht ein. „Hoffentlich ist ihm nichts zugestoßen", sagte Eawy.
    Aber Vapido schüttelte den Kopf. „Ich glaube, ich kann Niki verstehen. Er wollte nur seine Freiheit, und, objektiv gesehen, hätte er die auch bei uns nicht gehabt."
    „Du glaubst, er ist geflüchtet?"
    „Ich bin sicher."
    „Schade ..."
    „Wer weiß, vielleicht kommt er eines Tages zu uns zurück, wenn er nämlich erkannt hat, daß er nirgends auf Terra jene Freiheit finden wird, die er auf St. Pidgin gehabt hat."
    Der Türmer von Alkyra-II schwankte in seinen Gefühlen zwischen Entsetzen und Bestürzung und Groll.
    Der Saqueth-Kmh-Helk, eine der genialsten Konstruktionen seines Volkes, war vernichtet, und die beiden hoffnungsvollen Wissenschaftler Gnogger-Zam und Jarkus-Telft hatten den Tod gefunden.
    Es war weniger der Verlust des Universalroboters und der beiden Wissenschaftler, was ihn so aufbrachte, sondern die Art und Weise, wie es dazu gekommen war.
    Gleniß-Gem sah sich die Bilder immer wieder an, die der Tolgink-Helk von der mißglückten Missio nzurückgebracht hatte. Der Türmer prägte sich die einzelnen Phasen aufmerksam ein, von der Kontaktaufnahme der beiden Wissenschaftler mit den Bewohnern des Sonnensystems, in dem das Objekt deponiert worden war, bis zu ihrem tragischen Tod und der Dezentralisierung des Saqueth-Kmh-Helk über dem Bauwerk auf dem dritten Planeten, in dem das Objekt vermutet wurde - und der Vernichtung des Universalroboters durch die Einheimischen.
    Der Türmer fand die Antworten auf bislang ungelöste Fragen. Er wußte jetzt, warum der Impuls verspätet eingetroffen war, und es beruhigte ihn zu wissen, daß der Feind das Objekt nicht entdeckt hatte. Aber immer noch waren viele Rätsel ungelöst. So mußte er sich fragen, wie es möglich war, daß eine hochstehende Zivilisation das Objekt bewachte, und ob die Ereignisse, die zur Verzögerung des Impulses geführt hatten, wirklich dem bloßen Zufall zuzuschreiben waren.
    Der Tolgink-Helk hatte jedenfalls genügend Material geliefert, das nachdenklich stimmte und zu tiefer Besorgnis Anlaß gab. Der Türmer wollte nicht daran denken, daß er die Hintergründe für diese tragischen Vorfälle wohl nie erfahren hätte, wenn beim Einsatz des Saqueth-Kmh-Helk die Berichterstattersektion nicht zurückgeblieben wäre, um die Vorfälle zu beobachten. Aber wenigstens so vorausblickend waren die beiden jungen Wissenschaftler gewesen, um die Möglichkeit einer Katastrophe zu bedenken und einige Helks nicht in diesen wahnwitzigen Einsatz zu schicken. Sie waren leichtfertig gewesen, und ihr Tod war eine fast zwangsläufige Folge aus der Summe ihrer vielen kleinen Fehler.
    Der Türmer überlegte lange, bevor er einen Entschluß faßte. Ein solches Debakel würde sich nicht noch einmal wiederholen. „Gnogger-Zam und Jarkus-Telft scheinen das Objekt gefunden zu haben, so daß ihr Tod wenigstens nicht ganz sinnlos war", sprach er zur Turmbesatzung. „Der Schlüssel zur richtigen Materiequelle muß in diesem pyramidenförmigen Gebäude liegen, auf das sie den Saqueth-Kmh-Helk ansetzten. Wir müssen das Objekt, das uns den Weg durch die Materiequelle öffnen soll, in unseren Besitz bringen. Denn nur so können wir hoffen, dem Feind zu entrinnen, der unser Volk bedroht."
    Der Türmer ließ diese Worte auf seine Leute einwirken, bevor er seinen Entschluß verkündete. Es sollte fest in ihrem Tiefenbewußtsein verankert werden, was für ihr Volk von dem Schlüssel für jene bestimmte Materiequelle abhing. „Wir haben keine andere Wahl, als uns zum Sturm auf jenes Sonnensystem zu rüsten, in dem das Objekt unerklärlicherweise von einem raumfahrenden Intelligenzvolk bewacht wird. Wir werden alle verfügbaren Mittel in den Einsatz schicken und uns das Objekt zurückholen. Koste es, was es wolle!"
     
    ENDE
     
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