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0878 - Raniel und die Gerechten

0878 - Raniel und die Gerechten

Titel: 0878 - Raniel und die Gerechten
Autoren: Jason Dark
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ich Bescheid.
    Wir waren am oder im Ziel. Kevin nahm seine Hände von der Platte weg. Noch in der Bewegung drehte er sich um. Er präsentierte uns sein Gesicht, und mir kam es vor, als würden seine Augen heller strahlen.
    Das war auch nötig, um ein gewisses Ziel zu erreichen. Ein kurzer Schub, für mich der Beweis, daß wir nicht mehr flogen. Für einen winzigen Moment erfaßte mich ein Taumel, und ich glaubte abzuheben. Als ich wieder normal sehen und mich bewegen konnte, da sah ich, wie sich die rechten Arme der Engelmenschen bewegten. Die Hände waren unter der Kleidung verschwunden und holten die Waffen hervor, mit denen sie ausgerüstet waren.
    Lange, gläserne Schwerter, in deren breiten Klingen zahlreiche Lichtpunkte tanzten. Ich schaute genauer hin, da erinnerte ich mich an kleine Lichtbälle, die ständig ihren Platz wechselten.
    Ich hatte mich zu sehr ablenken lassen. So war mir nicht aufgefallen, daß sich der kreisrunde Deckel schon in die Höhe geschoben hatte. Er schwebte bereits über der Öffnung. Für uns bedeutete dies freie Bahn hinein, aber wohin?
    Der erste Blick!
    Ich sah die Menschen.
    Zugleich flammte das gleißende Licht auf. Für uns war jetzt alles überdeutlich zu erkennen, und wir stellten fest, daß wir dicht über dem Boden der Halle schwebten. Es war nicht mal eine Kunst, durch die Öffnung in die Halle hineinzuspringen, wo sich zwei Gestalten meiner Ansicht nach besonders deutlich abzeichneten.
    Abe Douglas und…
    Es war eine Kreatur der Finsternis, die ihn festhielt. Aber Abe wehrte sich. Er rammte sein Knie in den Leib dieses widerlichen Scheusals, das nach hinten kippte, aber nicht fiel, im Gegensatz zu Abe.
    Ich rief seinen Namen.
    Ob er mich gehört hatte, wußte ich nicht, denn das Kommando wurde jetzt von Raniel übernommen.
    »Raus!« brüllte er.
    Es hatte keinen Sinn, seinem Befehl nicht zu folgen. Die Menschenengel waren gekommen, um abzurechnen, und wir hätten ihnen dabei nur im Weg gestanden.
    Deshalb drückte ich mich als erster durch die Öffnung. Meine Gedanken waren bei Abe Douglas und natürlich bei den Kreaturen der Finsternis. Ich hoffte stark, daß mein Kreuz noch die Kraft hatte, um sie zu zerstören. Meine Füße berührten den Boden. Ich lief sofort zur Seite, um Suko den nötigen Platz zu schaffen.
    Auch er ließ sich durch die Öffnung gleiten. Er kam mir vor wie ein großer Vogel, und einen Moment später folgte ein anderer. Es war Kevin, der von Raniel höchstpersönlich durch den Ausstieg gedrückt wurde und zusammensank, kaum daß er Kontakt mit dem Boden hatte. Der kleine Außerirdische kugelte sich zusammen, und ich wußte nicht, was noch mit ihm geschah.
    Das UFO gehörte jetzt den Menschenengeln!
    Und es startete wieder.
    Ich konnte es kaum fassen. Ich wollte schreien, um Raniel davon abzuhalten, aber wie ein Hauch huschte das Raumschiff in die Höhe - und verschwand nicht.
    In einer gewissen Höhe blieb es stehen.
    Hatte Raniel nicht von einem Kampf gesprochen?
    Er hatte, und ich war sicher, daß er damit anfangen würde…
    ***
    Alles war sehr schnell gegangen, so schnell, daß selbst die Besatzung dieses Camps davon überrascht worden war. Trotz aller Schnelligkeit hätten auch sie Zeit genug gehabt, um einen Abwehrwall aufzubauen, nur war ihnen dies nicht gelungen, oder sie hatten es nicht gewollt. Wie dem auch sei, sie standen in dem weißen Licht, und bei ihnen war jedes Detail zu erkennen.
    Suko und ich hielten uns am Rand auf. Ich war zu Abe gelaufen, der keuchend auf seinen Füßen stand, vorschwang, wieder zurückglitt und nicht in der Lage war, etwas zu sagen.
    Der Anblick dieser zahlreich versammelten Kreaturen der Finsternis hätte auch uns schocken müssen. Es gab keinen mehr, der nicht sein wahres Gesicht gezeigt hätte. Anhand der Körpergröße erkannte ich Chief Myers, und auch er gehörte zu diesen furchtbaren Wesen, deren normales Gesicht zurückgedrückt worden war.
    Er war überrascht worden. Seine Haltung erinnerte mich an die eines betenden Magiers, der irgendeinen Voodoo-Götzen anflehte. Er hatte die Arme vom Körper gespreizt und sie erhoben, als könnte er durch seine ausgebreiteten Hände das Licht stoppen.
    Keiner sprach. Das Entsetzen über das plötzliche Eingreifen der Feinde hatte selbst die Kreaturen der Finsternis wehr- und bewegungslos gemacht. Sie kamen mir vor, als wären sie nicht in der Wirklichkeit vorhanden, sondern auf einem gewaltigen Foto, das zu einem Halbrund gebogen worden war, damit sie sich dort
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