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0878 - Raniel und die Gerechten

0878 - Raniel und die Gerechten

Titel: 0878 - Raniel und die Gerechten
Autoren: Jason Dark
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aufhalten und sich zeigen konnten. Meine Augen hatten sich zwar nicht an das weiße Licht gewöhnt, aber ich war auch nicht so stark geblendet worden, als daß ich nichts hätte erkennen können. In welcher Entfernung das UFO über der Öffnung stand, war nicht abzumessen, aber es stand schräg, und dieser Winkel war für einen Angriff sehr günstig, denn so konnten durch die runde Öffnung die Strahlen schießen und das Ziel treffen.
    Ein Ziel?
    Nein, es waren Ziele.
    Das erlebten wir in den folgenden Sekunden, denn Raniel und seine Begleiter begannen ihren Vernichtungsfeldzug gegen die Kreaturen der Finsternis…
    ***
    Auf einmal würde es noch heller. Es war nicht nur ein kurzes Aufbäumen des Lichts, denn diese Helligkeit sammelte sich und blieb in ihrer Konzentration vorhanden.
    Sie strahlte aus dem schrägen Winkel in diese gewaltige unterirdische Halle hinein, und es gab keinen Flecken, den sie nicht ausleuchtete. Sie waren einfach überall, eine fleckenlose Decke, grell, strahlend, aber trotzdem nicht blendend, jedenfalls nicht für uns, denn wir konnten sogar die Unterkörper der vier Menschenengel sehen, die mit gezückten Lichtschwertern an der Öffnung standen.
    Von ihnen ging die Kraft aus. Sie waren Licht und Waffen zugleich, und in ihren Bann waren die Kreaturen der Finsternis im wahrsten Sinne des Wortes hineingeraten.
    Sie waren vorhanden, aber sie hatte das unmittelbar Bedrohliche verloren. Selbst Abe Douglas verspürte keine Panik mehr. Er stand dicht bei uns. Ich bemerkte, wie er den Kopf schüttelte, sich dabei auf die Kreaturen konzentrierte und mehrere Male flüsternd fragte: »Himmel, was… was ist das denn?«
    Damit meinte er die Gestalten.
    Sie hatten sich nicht von der Stelle bewegt. Sie waren vorhanden, aber sie kamen uns vor wie angestrahlte, monsterhafte Schaufensterpuppen, die man einfach abgestellt hatte und die sich nicht rühren konnten. Unbeweglich, wobei ihre schrecklichen Fratzen von den Lichtstrahlen erfaßt und durchlässig gemacht wurden.
    Gesichter?
    Im Prinzip schon. Ich allerdings ging davon aus, sie zu verdoppeln. Es waren Gesichter, die sich ineinander geschoben hatten. Die normalen, menschlichen und die ursprünglichen, die sie seit der Urzeit trugen und die sie gezeichnet hatten.
    Die Körper zerflossen, weil das Licht die helle Farbe der Kittel aufsaugte, so daß es uns vorkam, als schwebten die widerlichen Fratzen in der Luft.
    Wir sahen die perversesten Auswüchse. Blutende Menschengesichter vermischten sich mit dem Rachen und der glatten Haut einer Riesenschlange ebenso wie das Gesicht eines schwarzen Schweins, dessen Augen an langen Fäden hingen.
    Eine Palette des Schreckens quer durch das Dämonenreich, die uns hier geboten wurde.
    Ich hielt den Atem an.
    Es geschah nichts.
    Warum nicht?
    Dann bewegte sich plötzlich eine Bahn innerhalb der gewaltigen Lichtfülle.
    Und dieser harte Strahl erwischte Chief Myers, den Anführer.
    Wir hörten ihn gurgelnd schreien.
    Einen Moment später platzte sein Gesicht weg. Eine Mischung aus Haut, Knochen und schleimigen Fetzen flog durch die Luft. Aus dem kopflosen Körper strömte eine dunkle Fontäne in die Höhe. Ob es Blut war, konnte keiner von uns sagen, wenn ja, dann Dämonenblut, und mit dem Chief war der Anfang gemacht worden.
    Denn nun begannen die Menschenengel mit ihrer Jagd oder ihrem gnadenlosen Rachefeldzug. Raniel bewies wieder einmal, was er unter dem Begriff Gerechtigkeit verstand…
    ***
    Chief Myers war verdampft worden. Aber die Strahlen bewegten sich weiter. Vier lange Lanzen, die in dem Licht auffielen, und als nächster war Captain Walker an der Reihe. Er hatte versucht, mit einem weiten Satz zu fliehen, aber der Strahl packte ihn mitten im Sprung. Er kam nicht mehr dazu, seinen Fuß auf den Boden zu setzen, denn das helle Licht riß ihn förmlich auseinander. Es verdampfte Teile von ihm mitten im Sprung, und die verbleibenden Reste sprühten weg wie Wassertropfen.
    Ich wollte nicht untätig sein, holte mein Kreuz hervor, bewegte mich von den Freunden weg und lief nicht nur auf die Kreaturen der Finsternis zu, sondern auch in zwei dicht beisammenliegende Strahlen hinein. Ich wollte endlich wissen, wieviel Macht mein Talisman noch hatte. Deshalb hielt ich ihn mitten in das Licht hinein, und das Kreuz war in der Lage, das Licht aufzufangen.
    Nicht nur das. Es reagierte wie ein gewaltiger Spiegel und schleuderte das aufgegangene Licht verstärkt zurück, so daß eine noch größere Helligkeit entstand.
    Ich
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