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0877 - Raubvampire!

0877 - Raubvampire!

Titel: 0877 - Raubvampire!
Autoren: Volker Krämer
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Herzschlages in lodernde Flammen getaucht zu sein. Der Anblick hatte etwas Makaberes, als die beiden Raubvampire zu blau flirrendem Staub zerfielen. Im nächsten Augenblick war es, als hätte es sie nie gegeben. Nur ihre Schusswaffen fielen klirrend zu Boden.
    Die dritte Vampirin reagierte eiskalt. Ihre Wurfsichel beschrieb einen schwachen Bogen, als sie auf Nicole zu raste. Ihr Ziel erreichte sie jedoch nicht mehr, denn ein silberner Blitz traf sie mitten im Flug. Merlins Stern machte keine Unterschiede zwischen magischen und konventionellen Waffen - für das Amulett war entscheidend, wer sie benutzte.
    Als Sinje-Li wutentbrannt das Magazin ihrer Feuerwaffe in Richtung Nicole entleeren wollte, war Artimus van Zant plötzlich da. Er verzichtete auf seinen Schild , machte kurzen Prozess. Er, der nie im Leben eine Frau geschlagen hätte, rammte Sinje-Li einfach mit seiner Körpermasse um. Fauchend schnappte die Vampirin nach ihm.
    »Halt die Zähne still, Vampir, sonst schlage ich sie dir einzeln aus.« So sehr Sinje-Li sich auch wehrte, sie schaffte es nicht, den Südstaatler abzuschütteln, der über ihr kniete und ihre Handgelenke fest umklammert hielt.
    Morano sah, wie seine Trümpfe schwanden. Schneller und endgültiger, als er gehofft hatte. Sicher war die Wahrscheinlichkeit gering, dass eine Nicole Duval von einer normalen Vampirin besiegt wurde, doch ein wenig mehr Zeitgewinn hatte er sich von Sinje-Li schon erhofft. Daran konnte er nun nichts mehr ändern.
    Morano verschwendete keinen Augenblick mehr. Mit einer an Eleganz kaum zu überbietenden Bewegung schraubte der Vampir sich in die Höhe. Die toten Augen der Korsin ignorierte er… ließ seine Hand vorschnellen. Die Spitze Afrikas berührte die Krone, schien ihren ihr zustehenden Platz von selbst zu finden. Triumph zuckte durch Tan Moranos Gedanken. Er hatte es geschafft. Es war so leicht gewesen, so unverschämt leicht.
    ***
    Zamorra stellte sich schützend vor Nicole.
    Morano war ein absolut unberechenbarer Gegner. Niemand konnte sagen, was er als Nächstes vorhatte. Doch Zamorra wurde überrascht. Morano kümmerte sich weder um Nicole, um ihn oder van Zant, der noch immer die dritte Vampirin unter Kontrolle hielt.
    Zamorra war verblüfft, denn es gehörte eine Menge Körperkraft dazu, einen Vampir körperlich zu besiegen. Die Blutsauger konnten ungeheure Kräfte entwickeln, die das Potential eines Menschen bei weitem überstiegen.
    Doch es war Morano, der Zamorras Aufmerksamkeit fesselte. Alles ging wirklich so schnell, dass niemand den Vampir auch nur annähernd an seinem Tun hätte hindern können.
    Morano schnellte in die Höhe, bis er die Krone erreicht hatte. Etwas blitzte in seiner Hand auf, und Zamorra wusste in dieser Sekunde, was der alte Fuchs da vorhatte.
    Morano wollte sich die Dunkle Krone zu eigen machen. Diese Glassplitter… dann stimmte die alte Legende doch, die besagte, dass ein Aschanti-Schamane einen Fetisch erschaffen hatte, mit dem die Macht der Insignie kontrolliert werden konnte.
    Zamorra begriff, welche Konsequenzen nachfolgen würden.
    Ein Tan Morano, der über eine so ungeheure Macht verfügen konnte, wie es ihm beliebte. Eine schreckliche Vorstellung. Moranos Machtgier hatte sich stets in Grenzen gehalten, doch würde das auch so bleiben, wenn er aus dem Vollen schöpfen konnte? Zamorra bezweifelte das.
    Das musste verhindert werden - hier und jetzt.
    Der Parapsychologe schob Nicole zur Seite, damit er freies Schussfeld hatte. Merlins Stern musste präzise treffen. Lange genug hatte Zamorra sich mit dem alten Vampir herumgeärgert. Und ein silberner Blitz löste sich aus dem Amulett.
    Doch der ging ins Leere.
    Dort, wo noch eben Morano die Hand nach der Krone ausgestreckt hatte, war nun nichts und niemand mehr zu finden. Nichts! Der geschundene Körper Mirjads zerfiel binnen eines Momentes zu Staub. Absolutes Schweigen herrschte im Rund. Selbst Sinje-Li hatte ihr Keifen eingestellt.
    Fort - einfach fort.
    Tan Morano und die Dunkle Krone waren verschwunden. Wohin?
    Niemand hatte auch nur eine Idee dazu.
    ***
    Zamorra hörte den verblüfften Ausruf, der aus Artimus van Zants Richtung kam.
    Das Knie der Vampirin, die sich unter Artimus Gewicht kaum hatte rühren können, war zu einer bewährten und erfolgreichen Waffe gegen den Krieger geworden.
    Es hatte getroffen. Exakt dort, wo es am meisten schmerzte… zumindest bei einem Mann. Wie eine Natter wand die Vampirin sich nun ganz frei, sprang auf die Beine. Ein wilder Rundblick
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