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0876 - Die Welt des LARD

Titel: 0876 - Die Welt des LARD
Autoren: Unbekannt
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sich gehörte.
    „Ich möchte, daß du dich demnächst aus dem Staub machst", erklärte Tarmair und setzte die Pakete, die er aus dem Gleiter geladen hatte, auf dem Boden ab.
    „Ach, wieder eine Feier?" meinte der Asogene altklug.
    „Geht dich nichts an", antwortete Tarmair. „Sie nur zu, daß du etwa in einer halben Stunde nicht mehr da bist."
    „Kann ich machen", erklärte Raylto. „Wenn ich dafür eine angemessene Belohnung bekomme, heißt das."
    „Ein Pfund Braten", bot Tarmair an.
    „Das ist nicht genug!"
    „Ein Pfund Braten und mein Wort, daß ich mein böses Auge nicht auf dich werfen werde!"
    „In Ordnung, in Ordnung!" stieß Raylto hastig hervor.
    Nabalik war pünktlich zur Stelle. Sie hatte ein freches Kleid angelegt und sich so zurechtgemacht, daß Tarmair sofort erkannte, ihre Wünsche und die seinen lägen etwa auf derselben Wellenlänge.
    Dennoch überstürzte er nichts. Er servierte ein kleines, aber auserlesenes Essen und bewirtete Nabalik mit Getränken, die weiter zum Abbau der Hemmungen beitrugen. Während des Essens, das Tarmair im zweiten Raum des Hauses auftrug, der gleichzeitig Herrichte und Speisezimmer war, ging das Gespräch zunächst um harmlose Dinge. Später brachte Tarmair die Rede darauf.
    daß Nabalik ihn in letzter Zeit sehr vernachlässigt habe, und erkundigte sich nach ihren anderen Freunden. Nabalik ihrerseits gab zu, daß sie sich ein wenig umgeschaut habe und zu der Erkenntnis gekommen sei, es gebe keinen besseren Liebhaber als Tarmair. Tarmair, begeistert von diesem Kompliment, räumte alsbald die Überreste des Mahles beiseite und schlug vor, zu einem gemütlichen Verdauungsschluck das rückwärtig gelegene Zimmer aufzusuchen.
    Nabalik war sofort damit einverstanden. Mithin ging alles so, wie Tarmair es sich vorgestellt hatte. Er hatte die Blenden vor das einzige, große Fenster des dritten Zimmers gezogen und die Beleuchtung eingeschaltet. Er genoß die Minuten seichten, zweideutigen Geplauders mit Nabalik und wußte, daß er nur noch das Stichwort zu geben brauchte, um endgültig ans Ziel zu gelangen.
    Dann aber kam der Augenblick, in dem von der Vorderseite des Hauses plötzlich ein dumpfes, rollendes Geräusch zu hören war, das von Sekunde zu Sekunde lauter wurde und zu einem Donnern anschwoll, unter dessen Wucht das Gebäude zu zittern begann.
    Nabalik war erschrocken.
    „Was ist das?" rief sie.
    Tarmair war bleich geworden. Es war nicht, wie bei dem Mädchen, der Schreck, der ihn erblassen ließ, sondern der Ärger - der hilflose Zorn des Menschen, der sich der Willkür einer übergeordneten Macht ausgeliefert sieht, die sich das Recht nimmt, ihre Ansprüche zu jeder beliebigen Zeit geltend zu machen.
    Zum Beispiel in dem Augenblick, in dem Tarmair sich am Ziel seiner Träume wähnte. • „Erschrick nicht!" preßte Tarmair hervor. „Es ist... das LARD!"
    Er sprang auf und eilte durch die Küche in den vorderen Raum. Das Donnern kam aus einem Bildgerät, das auf einem Gestell an der Seitenwand untergebracht war. Als Tarmair in den Wohnraum stürmte, war das grollende Geräusch bereits am Verklingen. Über die Bildfläche huschten bunte Lichteffekte, die sich allmählich zu einem leuchteneden Dreieck verdichteten.
    Das Dreieck, gleichseitig und in einem grellen Gelbton dargestellt, stieß mit den Ek-ken an den Rand des Bildschirms. Die Bildfläche im Innern des Dreiecks erschien hellgrau. Inmitten des lichten Graus entstand jetzt ein zweites Symbol - ein gestrecktes, sanft gerundetes Gebilde, das an einen waagrecht liegenden Tropfen oder auch an ein menschliches Auge erinnerte. Das Symbol war nachtschwarz dargestellt und hatte zahllose winzige Einschlüsse, die in tiefem Blau glitzerten und funkelten.
    Tarmair sah diese Darstellung nicht zum ersten Mal. Sie war ein Bestandteil seines Lebens - ebenso wie Raylto, der Asogene. Und doch spürte er jedesmal von neuem einen Schauer der Ehrfurcht, wenn das Donnern ertönte und die bunten Lichtsignale über die Bildfläche huschten.
    Er fühlte, wie etwas Mächtiges, nie Gesehenes mit ihm in Verbindung trat. Jedesmal von neuem wurde er sich der Tatsache bewußt, daß er ein Auserwählter war, zu dem das LARD direkt sprach.
    Er stand aufrecht. Die Farbe des Dreiecks hatte sich inzwischen in ein glühendes Rot verwandelt. Das au-genförmige Symbol schien zu pulsieren. Aus dem Empfänger drang eine mächtige Stimme: „Ich sehe, du stehst bereit, mein Diener Tarmair."
    „Ich stehe bereit", antwortete der
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