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0876 - Die Welt des LARD

Titel: 0876 - Die Welt des LARD
Autoren: Unbekannt
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nicht wirklich, wieviel Intelligenz der Asogene besaß, obwohl er ihn nun schon seit ein paar Jahren kannte. Aber wenn es überhaupt ein Anzeichen dafür gab, daß Raylto dumm war, dann war es der Mangel an Achtung, mit dem er von dem LARD sprach.
    An der Versorgungsstelle herrschte wenig Verkehr. Die meisten Leute planten ihre Vorratshaltung besser als Tarmair und brauchten nicht ausgerechnet während des Surqu-haira hierherzukommen. Tarmair parkte sein Fahrzeug unter einer der automatischen Laderampen. Dann ging er ins Innere des Gebäudes, um seine Auswahl zu treffen. Die Versorgungsstelle war ein langgestrecktes, barackenähnliches Bauwerk. Es besaß eine Länge von über hundert Metern und war dabei etwa fünfzehn Meter breit. An den beiden Längsseiten befanden sich die automatischen Laderampen, unter denen man die Fahrzeuge parkte. An den Schmalseiten gab es jeweils eine Tür, durch die das Innere des Gebäudes betreten oder verlassen werden konnte.
    Drinnen gab es einen langen, nicht mehr als drei Meter breiten Gang, an dessen Wänden Beschreibungen von Waren angebracht waren, die die Versorgungsstelle zur Verfügung hatte.
    Die Beschreibungen bestanden aus einem Text, dem in den meisten Fällen ein Bild hinzugefügt war, damit der Besucher eine Vorstellung vom Aussehen der Ware erhielt. Zu jeder Warenbeschreibung gehörten außerdem mehrere Drucktasten. Mit Hilfe dieser Tasten gab der Besucher an, welche Menge und welche Ausführung einer bestimmten Ware er wünschte, und bezeichnete außerdem die Laderampe, an der sein Fahrzeug stand. Denn jede Bestellung wurde sofort ausgeführt und automatisch in das wartende Fahrzeug verfrachtet.
    Es kam schon mal vor, daß einer die falsche Rampe eintippte. Dann landete seine Bestellung entweder in einem fremden Fahrzeug oder auf dem Boden, wenn die Rampe unbesetzt war. Aber was machte das schon aus? Bei der Rückkehr zu seinem Fahrzeug oder spätestens beim Abladen zu Hause merkte der Besucher, daß er nicht alles bekommen hatte, was er wollte, Dann war es ein leichtes, zur Versorgungsstelle zurückzukehren und die Bestellung noch einmal vorzunehmen.
    Tarmair wußte ziemlich genau, was er wollte. Er hatte Hunger. Dieser Umstand bestimmte seine Auswahl. Er besorgte sich etliche Pfund Blauhirschbraten, sein Leibgericht. Wie üblich blieb er eine Weile vor der Warenbeschreibung stehen und bewunderte das Bild des Blauhirschs, eines mächtigen Tieres, das in dieser Darstellung mit kühnem Sprung über ein plätscherndes Gewässer hinwegsetzte. Beide Ufer des Flusses waren dicht bewaldet. Im Hintergrund waren die Umrisse hoher Berge angedeutet. Tarmair fragte sich, wo die Blauhirsche lebten. Er hätte gerne ein solches Tier auf freier Wildbahn gesehen. Er hatte, als ihm noch nicht der Beruf des Spötters auferlegt worden war, viele Leute nach den Blauhirschen gefragt. Aber es schien, als hätte niemand in ganz Quostoht jemals ein solches Tier gesehen.
    Außer dem Hirschbraten bestellte Tarmair ein umfangreiches Quantum zumeist berauschender Getränke. Es war schon eine Weile her, seit er seine letzte Party gefeiert hatte. Es war an der Zeit, daß er wieder ein paar Freunde zu sich einlud und mit ihnen zechte.
    Tarmair war gerade im Begriff, die Versorgungsstelle durch die westlich gelegene Tür zu verlassen, da trat eben durch diese Tür eine junge Frau, bei deren Anblick der Spötter sofort stehen blieb. Nabalik gehörte zum Kreis seiner Bekannten. Die junge Zorbin war von zierlichem Wuchs und dabei kräftig ausgebildeten weiblichen Formen - eine Kombination, die Tarmair schon immer erregt hatte.
    Nabalik lächelte ihm freundlich zu. Tarmair beschloß, die Gelegenheit beim Schöpf zu packen.
    „In meinem Haus werden heute nacht einige Becher geleert", sagte er. „Möchtest du kommen?"
    „Wer kommt denn alles?" erkundigte sich die junge Frau mit kokettem Blick.
    „Du zum Beispiel", antwortete Tarmair kühn. „Meinst du, ich soll sonst noch jemand einladen?"
    Nabalik tat so, als ziere sie sich ein wenig. Aber dann strahlte sie Tarmair aus ihren dunklen Augen an und sagte: „Nein, das brauchst du nicht. Du und ich - ich glaube, das ist genug!"
    Tarmairs Herz machte einen Freudensprung.
    „Gut!" stieß er hervor. „Ich erwarte dich bald!"
    Im nächsten Augenblick war er zur Tür hinaus. An der Laderampe überzeugte er sich, daß seine Bestellungen ordnungsgemäß geladen worden waren. Dann fuhr er nach Hause.
    Diesmal lag Raylto auf dem Boden des Wohnzimmers, wie es
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