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0876 - Die unheimliche Macht

0876 - Die unheimliche Macht

Titel: 0876 - Die unheimliche Macht
Autoren: Jason Dark
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weit von der Logik entfernt und deshalb unwahrscheinlich.
    Dean stoppte. »Hier ist es irgendwo.«
    »Meinst du?«
    »Ja.«
    Sie fuhren langsam weiter. Der graue Zaun eines Grundstücks verschwand und machte einer Mauer Platz, die durch ein offenstehendes Tor unterbrochen wurde.
    Der Fahrer lachte. »Polly, wir sind da«, sagte er dann und zog die Maschine nach links.
    Sie wollte durch das Tor auf das Grundstück. Es war mit Rasen bewachsen und flach wie ein Brett.
    Dean hatte sofort die Überwachungsanlagen gesehen, sich aber nicht darum gekümmert. Er ging davon aus, daß auch sie nicht mehr funktionierten. Die andere Energie schaltete alles schwächere aus.
    Polly überließ ihrem Freund das Feld, der seine Harley bis dicht an das Haus heranfuhr. Er stoppte im Schatten eines breiten Eingangs. Das Vordach deckte die beiden, als sie abstiegen. Dean bockte die Maschine auf. Er nahm seinen Helm ab und legte ihn auf den breiten Tank.
    Polly schaute ihm in die Augen. »Noch können wir zurück.«
    »Stimmt.«
    »Willst du?«
    »Nein, Polly, nein. Ich bin so weit gefahren, jetzt will ich auch wissen, was hier abgelaufen ist.«
    Polly gab noch immer nicht auf. Sie drehte sich auf der Stelle. Den Helm hielt sie noch in der Hand, als wollte sie ihn so schnell wie möglich wieder aufsetzen. »Siehst du denn etwas? Ich nicht. Ich sehe nur die dunkle Rasenfläche. Sie haben keine Spuren hinterlassen, deine komischen Außerirdischen.«
    Pollys Worte hatten Dean nicht überzeugt. »Man müßte die Fläche bei Licht betrachten.«
    »Und dann?«
    »Käme möglicherweise etwas anderes zum Vorschein. Vielleicht verbrannte Erde.«
    »Ja, das könnte sein.«
    »Danke, daß du mir zustimmst.«
    Sie tippte gegen die Stirn und legte ihren Helm ebenfalls auf die Maschine.
    Pollys Freund befand sich bereits auf dem Weg zum Haus und war vor der Tür stehengeblieben. Er zögerte noch, das Ziel zu betreten, sah sich nach dem Mädchen um, das ihm langsamer folgte, als wäre ihr die gesamte Umgebung nicht geheuer.
    »Hast du was?«
    »Nein.«
    »Angst, wie?«
    »Du nicht?«
    Dean nickte. »Ich habe schon ein komisches Gefühl.« Er wies gegen die Haustür. »Weißt du, was seltsam ist?«
    »Nein.«
    »Die Tür ist nicht ins Schloß gefallen. Es ist auch kein normaler Eingang. Er ist ebenfalls elektronisch gesichert. Aber die gesamte Anlage ist ausgefallen, deshalb steht die Tür auch offen. Ich kann sie aufdrücken und ins Haus gehen.«
    »Willst du das denn?«
    »Klar.«
    »Und dann?«
    »Nichts und dann. Ich schaue mich nur um.«
    Polly verdrehte die Augen. »Denk doch mal logisch, Dean. Wer immer auch hier erschienen sein mag, er hat sich außerhalb des Hauses aufgehalten und nicht in seinem Innern. Deshalb bin ich davon überzeugt, daß du hier nichts finden wirst.«
    »Ich war noch nie in einem derartigen Haus«, gab er zu.
    »Das ist es also.«
    »Unter anderem. Ich will ja nichts stehlen. Vielleicht finden wir auch Menschen, denen wir helfen müssen. Sie können aus dem Schlaf gerissen worden sein und einen Schock bekommen haben. Das wäre doch auch möglich, denke ich.«
    »Ja.« Sie tippte ihn an. »Das ist auch der einzige Grund, weshalb ich mit dir gehe.«
    »Gut, dann los!«
    Dean drückte die Tür auf, sie war ziemlich schwer. Wenn er ehrlich gegen sich selbst war, fühlte er sich nicht besonders wohl in seiner Haut. Er war kein Einbrecher, er wollte auf keinen Fall etwas stehlen, zugleich aber war da eine Kraft, die ihn wie ein Magnet anzog. Und diese Kraft war eben in dem großen Haus vorhanden.
    Polly blieb dicht hinter ihm. Beide traten in die Stille der Vorhalle und auch in die Dunkelheit.
    Das Mädchen probierte den Lichtschalter. Sie hörten nur das leise Klicken, mehr geschah nicht.
    »War klar«, murmelte Dean, »es funktioniert nicht. Hier gelten andere Regeln.«
    Polly war zur Seite gegangen. Sie wanderte wie ein Schatten über den dicken Teppich und blieb neben einem kleinen Schrank stehen. Durch ihren Körper nahm sie Dean die Sicht. Er hörte, wie sie von einer Kerze sprach.
    »Das ist gut, Polly. Zünde sie an.«
    »Ich habe kein Feuer.«
    »Aber ich.« Er kramte in den Seitentaschen der Jacke und ärgerte sich über das Knirschen des Leders. Wenig später hatte der Docht Feuer gefangen, und die kleine flackernde Flamme durchzog den Raum mit gespenstischen Schattenspielen.
    Polly nahm die Kerze. Sie schirmte die Flamme mit der Hand ab. Es reichte ihnen als Lichtquelle, als sie auf die Treppe zuliefen und davor
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