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0876 - Die unheimliche Macht

0876 - Die unheimliche Macht

Titel: 0876 - Die unheimliche Macht
Autoren: Jason Dark
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gemacht, und es war Dean, der sich als erster fing. »Weißt du, was ich mir vorstelle, Polly?«
    »Wie sollte ich?«
    »Das erinnert mich an einen Film von Spielberg. Diese unheimliche Begegnung. Da war so ein ähnliches Licht erschienen, als die Außerirdischen landeten.«
    Polly schnappte nach Luft. Sie brauchte Zeit, um die Worte ihres Freundes zu verdauen. »Moment mal, Moment mal, du meinst doch nicht, daß wir hier die Landung irgendwelcher Außerirdischer erleben?«
    »Kann doch sein.«
    »Quatsch.«
    Dean hob die Schultern. Die kalte Haut auf seinem Gesicht wollte nicht weichen. »Es ist alles so anders, fremd und unwirklich - und trotzdem real. Kannst du mir eine Erklärung geben?«
    »Wetterleuchten.«
    »Quatsch. Da würden Blitze zucken. Das Licht steht still und… warte mal«, flüsterte er. Dean hatte den Mut gefunden, sich die Umrisse genau anzusehen. Diese Helligkeit war begrenzt, sie konzentrierte sich auf eine Fläche. Und sie drang auch nicht aus der Ferne des Himmels, sondern stand in einer bestimmten Entfernung an oder unter den Wolken. Dean versuchte diese obere Grenze mit seinen Blicken auszumessen, und er stellte dabei fest, daß es sich um ein kantiges Oval handelte, was paradox war. Und doch wußte er nicht, ob es sich dabei um ein Dreieck oder um eine ovale Form handelte.
    »Hast du eine Lösung?«
    »Nein.«
    »Ich auch nicht.«
    »Ob wir die einzigen Zeugen sind?« flüsterte Dean.
    Seine Freundin drängte sich dicht an ihn. »Kann schon sein. Es ist auch alles so komisch geworden, denke ich.«
    »Was ist komisch?«
    »Die Luft hier. Sie kommt mir anders vor. Viel klarer als sonst, meine ich.«
    »Ja, kann sein. Wie geladen.« Er schnüffelte und präzisierte sich dann. »Als würde Elektrizität durchfließen. Ist komisch, aber ich finde keinen anderen Ausdruck.«
    »Der ist genau richtig.«
    Sie schwiegen und beobachteten weiter. Ihre erste Furcht war verflogen. Das Licht machte ihnen keine Angst mehr. So unwahrscheinlich es auch war, sie hatten sich an die Helligkeit gewöhnt und warteten voller Spannung darauf, wie es wohl weitergehen würde.
    Noch tat sich nichts.
    Keine Bewegung innerhalb des weißblauen Scheins. Nur weiter unten verteilten sich Dunstwolken, die konnten durchaus nichts mit dem Licht zu tun haben, denn eine gewisse Feuchtigkeit hatte sich über die flachen Wiesen nicht weit des Themseufers gelegt.
    Polly und auch Dean waren so fasziniert. Sie wußten nicht, wieviel Zeit vergangen war. Sie standen da wie in einem Vakuum, bis sie plötzlich eine Bewegung innerhalb des Scheins entdeckten.
    Das ging rasend schnell. Vom Boden her war etwas in den Schein hineingetreten. Das Licht, ansonsten glatt wie gepinselt, zitterte in seinem Zentrum, und einen Augenblick später huschte ein Schatten rasen schnell in die Höhe.
    Er verließ das Licht und tauchte ein in die Finsternis direkt darüber. Keiner von ihnen gab einen Kommentar ab, obwohl er ihnen auf der Zunge lag, denn urplötzlich verschwand die grelle Helligkeit. Sie zog sich zurück, sie war rasend schnell, denn sie jagte mit einer hellen und gleichzeitig schattenhaften Bewegung in die Dunkelheit des unendlichen Himmels hinein.
    Dann war es weg.
    Zwei junge Menschen standen beisammen und verstanden die Welt nicht mehr.
    ***
    Es dauerte, bis sich Polly und Dean gefangen hatten. Sie kamen mit der Erscheinung nicht zurecht, sie wollten darüber sprechen, aber es fehlten ihnen die Worte. Wahrscheinlich schämten sie sich auch wegen ihrer Vermutungen, aus Angst, daß sie sich gegenseitig auslachten, aber instinktiv dachten beide das gleiche, und Dean beendete seine Überlegungen durch ein Nicken.
    »Was meinst du damit?« fragte Polly. »Es war da.«
    »Klar war es da. Ich habe es doch auch gesehen. Wir haben uns nicht getäuscht, und wahrscheinlich haben auch andere das Licht gesehen.«
    »Bestimmt.«
    »Habe ich auch. Nur möchte ich dich fragen, was wir jetzt tun sollen. Hast du eine Idee?«
    »Ich hätte eine.«
    »Raus damit!«
    Er zierte sich noch. »Ich weiß nicht, ob du damit einverstanden bist, Polly.«
    »Jetzt mach nicht so einen Wirbel. Rede einfach, und die Sache ist erledigt.«
    Er räusperte sich. Dean wußte, daß er Polly einiges zumutete, aber sie war kein Angsthase, sonst wäre sie nicht mit ihm gefahren und hätte sich nicht dem Rausch der Geschwindigkeit hingegeben.
    »Mach schon.« Sie stieß ihn an.
    »Gut - ich will dorthin!«
    Polly schwieg. Sie konnte sich denken, was Dean meinte, fragte
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