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0875 - Der Psionen-Strahler

Titel: 0875 - Der Psionen-Strahler
Autoren: Unbekannt
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schlucken."
    Es wäre zu auffällig gewesen, LOCKFEUER auf geradem Wege anzufliegen, abgesehen davon, daß dann die Fremden leicht die Spur verlieren konnten. Jörn benahm sich daher mit voller Absicht wie ein blutiger Anfänger. In mehreren kurzen Linearetappen arbeitete sich die Space-Jet an die rote Sonne heran. Sie verharrte immer wieder, als müßte die Besatzung sich erst orientieren. Als sie endlich in der Nähe der Sonne LOCKFEUER ankamen, mußte das wie ein Zufall wirken.
    Carwal änderte den Kurs und stieß in das System vor. Daria beobachtete gespannt die Reaktion der fremden Raumschiffe.
    „Nichts", sagte sie enttäuscht. „Vielleicht reichen ihre Geräte doch nicht aus, um uns auf diese Entfernung aufzuspüren."
    „Wir machen weiter", entschied Irmina Kotschistowa, als die anderen sie fragend ansahen.
    Sie wandte sich ab und preßte die Lippen aufeinander. Der Planet TEST II machte ihr zu schaffen. Sie wußte immer noch nicht, ob dort wirklich eine Gefahr lauerte oder ob sie einer Täuschung unterlag.
    Die Space-Jet erreichte TEST II und schwenkte in einen Orbit ein. Auf den Schirmen sah man die Dschungel in den Polargebieten - endlose, grünblaue Weiten, von einigen glänzenden Wasserläufen durchzogen. Im Süden schlossen sich Steppen aus graugrünen Gewächsen an, dazwischen dehnten sich Sümpfe und flache Seen aus.
    Einige Gebirgs-züge ragten auf, in ihnen gab es riesige Vulkane. Um den Äquator herum zogen sich ko-chende Meere.
    „Wir landen in einem dieser flachen Seen", bestimmte Irmina und unterdrückte gewaltsam diese verteufelte Angst, die sie dazu treiben wollte, in die sichere SOL zurückzukeh-ren. „Anflug auf den südlichen Dschungelrand, alles andere läuft nach Plan. Aber passen Sie bitte auf, daß wir den Vulkanen nicht zu nahe kommen."
    Jörn nickte nur.
    Die Space-Jet schob sich vorsichtig näher an den Planeten heran. Dann verließ das Diskusschiff den Orbit und stieß in die dichte Atmosphäre des Planeten ein.
    Keines der Manöver war programmiert. Man mußte damit rechnen, daß die Fremden nicht nur die Terraner, sondern auch deren Fahrzeug bargen. Und wenn sie nachträglich die Pläne für eine „Bruchlandung" fanden, war alles umsonst gewesen.
    Die Space-Jet sank leicht wie eine Feder. Erst in der Nähe des Dschungelrands fing Jörn Carwal das Schiff ab. Er stellte den Diskus schräg und bremste - wer sich mit diesem Schiff nicht auskannte, mußte dieses Manöver für lebensgefährlich halten. Die Space-Jet kam fast zum Stillstand, dann raste sie, mit der Diskuskante nach unten, in die Tiefe. Noch war das Boot etliche tausend Meter vom Boden entfernt, aber die Oberfläche des Planeten kam rasch näher. In einer Höhe von knapp achthundert Metern gab Carwal Schub auf die Backbordtriebwerke. Die Space-Jet schüttelte sich. Die Luft heulte und kreischte um den Diskus herum. Das Boot überschlug sich, taumelte wie ein welkes Blatt durch die Luft und fing sich dann soweit, daß es in einen taumelnden Gleitflug überging.
    Mit unregelmäßig arbeitenden Triebwerken arbeitete sich die BALTHUS vorwärts. Sie sackte immer wieder durch, näherte sich dem Boden bis auf hundert Meter, hüpfte im letz-ten Augenblick über einzeln stehende Baumriesen und Hügel hinweg und wackelte dabei beängstigend.
    „Wenn das nicht echt wirkt..." murmelte Bark Mun-Yang und widmete sich angelegentlich einem Ortungsschirm.
    „Das ist noch nicht alles", verkündete Jörn vergnügt. „Aufgepaßt, jetzt kommt das Finale!"
    „Gib acht, daß von uns und der BALTHUS noch etwas übrigbleibt, was ein Rettungsma-növer lohnt", warnte Frank Sadorow. „Sonst beschränken sich unsere lieben Freunde dar-auf, ein paar Roboter zu schicken, die unsere Überreste zusammenkratzen."
    „Falls sie Roboter haben."
    „Sie haben", versicherte Frank. „Wer solche Schiffe baut, hat auch maschinelle Hilfskräf-te zur Verfügung."
    „Festhalten", empfahl Carwal lakonisch.
    Unter ihnen dehnte sich eine Wasserfläche aus. Der See war nicht tief, höchstens zwei bis drei Meter. Aus der Luft sah man verschwommen die Schatten großer Tiere, die sich träge über den Grund schoben und ab und zu die Köpfe an die Luft hoben.
    Stellenweise war das Wasser unter ungeheuren Massen treibender Pflanzen kaum noch zu erkennen.
    Die Space-Jet sackte mehrmals durch, und die Abstände zwischen den einzelnen Schü-ben wurden immer kürzer. Zielstrebig steuerte Jörn den Diskus in kleinen Sprüngen dein Ufer des Sees entgegen. Als sich das
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