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0875 - Der Psionen-Strahler

Titel: 0875 - Der Psionen-Strahler
Autoren: Unbekannt
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sich ratlos um, entdeckte dann einen Waschraum und schob Sternfeuer hinein. Das Mädchen reinigte schluchzend Gesicht und Hände. Am liebsten wäre es wohl davongelaufen.
    „Warum hast du das getan?" fragte Irmina.
    „Ich wollte Sie nicht erschrecken, auch nicht anführen", beteuerte Sternfeuer mit gesenk-tem Kopf. „Wirklich nicht!"
    „Was wolltest du dann?"
    Es dauerte eine ganze Weile, bis Irmina Kotschistowa die ganze Geschichte erfahren hatte. Am Ende wußte sie nicht, ob sie lachen oder schimpfen sollte.
    Irgendwann hatte Irmina erwähnt, daß sie anfangs ein paar Schwierigkeiten mit ihren gerade erwachten Fähigkeiten bekommen hatte. Sie hatte sich unbewußt selbst Schaden zugefügt, als sie einmal kein Ventil für ihre Angst gefunden hatte. Das brachte Sternfeuer auf eine Idee. Sie besorgte sich ein paar Behälter mit Kunstblut und machte sich ans Werk. Die Generalprobe verlief gut. Joscan Hellmut fiel auf die Täuschung herein. Eigent-lich wollte Sternfeuer noch mehrere Versuche dieser Art unternehmen, ehe sie es mit der Mutantin versuchte. Ihr Bruder hatte ihr jedoch einen Strich durch die Rechnung gemacht.
    Zweck der Übung war, den Eindruck zu erwecken, als besäße Sternfeuer Parafähigkei-ten ähnlich denen der Metabio-Gruppiererin, mit denen sie nur noch nicht gut genug um-gehen konnte. Sternfeuer war fest davon überzeugt gewesen, daß man sie sofort ins Mut-antenkorps holen würde. Und das, so dachte sie, war eine einmalige Chance, doch noch nach Terra zu gelangen.
    „Das hätte niemals geklappt", sagte Irmina Kotschistowa kopfschüttelnd. „Erstens wäre ich dir auch ohne Guckys Hilfe innerhalb von ein paar Sekunden auf die Schliche gekom-men. Und zweitens hätte jeder Telepath sofort erkannt, was es mit deinen angeblichen Fähigkeiten auf sich hatte. Ganz abgesehen davon, daß man dich gegen den Willen dei-ner Eltern nirgendwohin schicken wurde, egal, was du kannst oder nicht kannst. Was ma-che ich nun mit dir?"
    „Ich werde es nie wieder tun", versicherte Sternfeuer.
    „Das will ich hoffen. Trotzdem - so einfach kann ich dich nicht laufen lassen..."
    Sie überlegte eine Weile, dann fiel ihr etwas ein. Sie beschloß, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen.
    Torboros war soweit gesund, daß er ohne weiteres herumlaufen konnte. Die Bewegung würde ihm sogar sehr gut bekommen. Aber Irmina wollte nicht, daß der alte Mann ganz alleine durch die SOL spazierte, denn Torboros war ziemlich eigensinnig, und wenn ir-gend etwas schiefging, konnte es passieren, daß er aus falschem Stolz solange nieman-den um Hilfe bat, bis es zu spät war. In der Krankenstation jedoch mußte er sich zwangs-läufig langweilen.
    Sie gab Sternfeuer den Auftrag, Torboros auf Schritt und Tritt zu begleiten und gut auf ihn aufzupassen. Das Mädchen war froh, so leicht davonzukommen. Weder Sternfeuer noch Irmina Kotschistowa konnten zu diesem Zeitpunkt ahnen, zu was für einem Alptraum sich der scheinbar so harmlose Auftrag auswachsen sollte.
    Die Metabio-Gruppiererin kehrte auf dem kürzesten Wege in den Konferenzraum zurück. Sie kam gerade noch zurecht, um zu hören, daß sie, gemeinsam mit fünf anderen Terranern, den nächsten Vorstoß unternehmen sollte. Bark Mun-Yang war auch mit von der Partie.
     
    2.
     
    Geoffry Waringer begleitete die Mutantin zu jenem Hangar, in dem die Space-Jet BASIS-SP 12, Eigenname BALTHUS, bereit stand.
    Zwei Gründe waren ausschlaggebend dafür gewesen, daß man sechs Terraner losschickte, obwohl diese Auswahl einen Nachteil hatte: Alle Teilnehmer an dieser Expediti-on waren schon recht alt. Aber die Solgeborenen taten sich schwer, wenn es darum ging, sich auf der Oberfläche eines Planeten zu behaupten. Nicht nur Tiere und Pflanzen konn-ten ihnen gefährlich werden, sondern auch Wind und Wetter waren ihnen unbekannt. Au-ßerdem hatte man für diese heikle Mission psychisch stabile, in ihrer Veranlagung sehr friedliche Menschen ausgesucht.
    Wenn sie ihr Ziel erreicht hatten, durften sie sich zu keiner Unbesonnenheit hinreißen lassen.
    Die BALTHUS war samt ihrer Besatzung nichts anderes als der Köder in einer Psycho-falle.
    Knapp dreieinhalb Lichtjahre entfernt umkreisten drei Planeten eine kleine, rote Sonne. Über die Fernortung hatte man festgestellt, daß der mittlere Planet Leben trug, aber nicht von den in Tschuschik heimischen Raumfahrern besiedelt worden war.
    Entweder war es den Fremden dort schlicht und einfach zu heiß, oder es gab andere Gründe, weshalb sie diesen
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