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0875 - Der Psionen-Strahler

Titel: 0875 - Der Psionen-Strahler
Autoren: Unbekannt
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Fähigkeiten in vorher nie gekanntem Ausmaß zu mißtrauen.
    Dann dachte sie an den Streich, den das Mädchen ihr zu spielen versucht hatte, gerade als die Sache mit dem Planeten TEST II begonnen hatte. Falls Sternfeuer es jetzt noch mal probieren sollte, dann würde sie ihr blaues Wunder erleben - trotz allem, was inzwi-schen geschehen war.
    Mißtrauisch folgte sie dem Jungen kreuz und quer durch das Mittelteil der SOL, bis sie fast selbst nicht mehr wußte, wo sie sich befand. Sie fragte Federspiel mehrere Male, wo-hin er mit ihr ging und was er eigentlich vorhatte, aber der Junge antwortete nicht, und als sie versuchte, ihn festzuhalten, schlüpfte er ihr blitzschnell unter den Händen weg und war im nächsten Augenblick spurlos verschwunden.
    Die Mutantin drehte sich verwirrt im Kreis.
    Sie stand fast in der Mitte einer Kreuzung von mehreren Gängen. Überall war helles Licht, und es schien nirgends ein Versteck zu geben, in dem der Junge so schnell und gründlich hätte verschwinden können.
    „Das denkst du", sagte eine Stimme, die ihr nur zu bekannt vorkam.
    „Was soll der Unsinn!" fragte sie ärgerlich und drehte sich um.
    Aber Gucky war nicht zu sehen.
    „Hinter dir!" piepste es.
    Irmina holte tief Luft und zwang sich, ganz ruhig zu bleiben.
    „Aus den Kinderschuhen bist du herausgewachsen", sagte sie, ohne den Versuch zu un-ternehmen, sich nach dem Mausbiber umzusehen. „Das Flegelalter hast du ebenfalls hin-ter dir. Sollte dies das erste Anzeichen von Altersschwachsinn sein?"
    „Du ...", fauchte Gucky.
    Die Mutantin verlor den Kontakt zum Boden, aber sie tat, als merkte sie es nicht einmal. Ungerührt konzentrierte sie sich auf die Frage, ob die Wynger auf Rhodans nächsten Kon-taktversuch freundlicher reagieren würden als beim erstenmal. Sie zweifelte daran. Sie kannte Bark Mun-Yang seit langem und vertraute seiner Urteilskraft.
    Bark gehörte nicht zu denen, die selbst so viel Wirbel um ihre Erkenntnisse machten, daß zwangsläufig jeder sich ihren Namen merkte.
    Wenn Bark behauptete, daß die Bewohner von Tschuschik restlos von ihrem Glauben an das Alles-Rad beherrscht wurden und es dadurch im Lauf der Zeit verlernt hatten, eigene Wege zu gehen, dann stimmte das mit großer Wahrscheinlichkeit. Das aber bedeu-tete, daß man an die Wynger nur herankam, wenn es gelang, die Aufmerksamkeit dieses mysteriösen Alles-Rades zu erregen.
    Irmina Kotschistowa war sich nicht sicher, ob diese Aufmerksamkeit für die Terraner überhaupt wünschenswert war.
    „Blödsinn!" knurrte Gucky, als sie mit ihren Gedanken an diesem Punkt angelangt war.
    Er setzte sie wieder auf dem Boden ab und watschelte heran. „Du kannst einem richtig den Spaß verderben."
    „War es ein Spaß?"
    „Für die Kinder bestimmt", behauptete Gucky.
    „Sie sind doch gar nicht hier!"
    „Natürlich nicht. Es hätte ja niemals funktioniert. Sie haben da drüben eine kleine Kame-ra versteckt."
    „Soll das heißen ..."
    „Sie haben uns gesehen", kicherte der Mausbiber.
    „Dein Zellaktivator beginnt zu spinnen!" meinte die Mutantin kopfschüttelnd. „Oder du bist krank."
    „Weder noch", versicherte Gucky und griff nach ihrer Hand. „Komm."
    Sie hatte damit gerechnet, in einer Horde lachender Kinder zu materialisieren, statt des-sen stand sie mit dem Mausbiber in dessen Kabine.
    „Wir springen gleich zu ihnen", erklärte Gucky hastig. „Ich wollte dir nur sagen, daß es Barks Idee war. Der alte Knabe meinte, du wärst doch noch nicht ganz wieder auf dem Posten und könntest ein bißchen Erholung gebrauchen."
    „Wenn du das Erholung nennst..."
    „Laß mich ausreden. Das Mädchen hat einen gehörigen Schock erlitten, das weißt du ja. Ich finde, sie hat eine Entschädigung verdient. Wir haben sie wohl doch ziemlich grob an-gefaßt, als sie diesen dummen Trick mit dem Kunstblut versuchte."
    Er wollte nach Irmina greifen, aber die Mutantin wich blitzschnell aus.
    „Erst will ich die Wahrheit hören!" verlangte sie drohend. „Oder ich lasse dir Eselsohren wachsen, bis die ganze SOL über dich lacht! Seit wann kümmerst du dich um die Gedan-ken von Leuten, die du nicht kennst, und um das Wohl von Kindern, die auch ohne dich gut zurechtkommen?"
    Der Mausbiber winkte ärgerlich ab.
    „Es kommt mir nur merkwürdig vor, daß das Madchen so stark reagiert hat, viel heftiger als Torobos, mit dem du doch weit engeren Kontakt hattest. Als ich das Kind fand, habe ich etwas um sie herum gespurt. Ich habe keine Ahnung, was mit der Kleinen los
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