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0875 - Der Psionen-Strahler

Titel: 0875 - Der Psionen-Strahler
Autoren: Unbekannt
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Ende abzeichnete, ließ er das Boot einige Male bis auf das Wasser hinabsinken. Niemand wußte, wie gut die Ortungsgeräte der Fremden waren. Konnten diese Wesen von ihren Schiffen aus diese „Bruchlandung" in allen Ein-zelheiten verfolgen? Oder reichte es, sie mit den entsprechenden Triebwerksimpulsen zu ködern?
    Jörn Carwal ging kein Risiko ein. Es sollte alles echt wirken.
    Zehn Meter von dem schlammigen Uferstreifen entfernt stellte sich die Space-Jet noch einmal schräg. Eine Meute von geschuppten Vierfüßlern ergriff entsetzt die Flucht, als die Triebwerke noch einmal losdonnerten. Dampf und Rauch verhüllten die Szene.
    Wasser, Schlamm und zerfetzte Pflanzen wurden in die Luft geschleudert. Die Landestützen be-rührten den Boden. Die Space-Jet rutschte schlingernd mehrere hundert Meter weit und drehte sich dabei wie ein Kreisel, bis sie endlich zum Stillstand kam.
    „Bruchlandung durchgeführt", meldete Jörn Carwal grinsend.
    Er sah sich beifallheischend um. Erstaunt musterte er Irmina Kotschistowa, die totenbleich vor sich hinstarrte.
    Er hatte geglaubt, die Mutantin wäre Schlimmeres gewöhnt als diese simulierte Kleinst-katastrophe.
    Da alle anderen Besatzungsmitglieder wohlauf waren, kam Jörn zu dem Schluß, daß die Leiterin dieser Expedition eben doch nicht mehr die Jüngste und somit anfällig für Schre-cken aller Art war. Er beschloß, zu tun, als wäre alles in Ordnung.
     
    *
     
    Eine schnelle Überprüfung ergab, daß TEST II es trotz allem recht gut mit den Terranern meinte. Zwar war es draußen heiß, und die Luftfeuchtigkeit lag sehr hoch, aber die Atmo-sphäre war atembar, wenn sie auch einen etwas zu hohen Sauerstoffgehalt aufwies. Es schien nicht so, als gäbe es gefährliche Bakterien oder sonstige Kleinstlebewesen, aber das spielte keine Rolle, da man wegen der Hitze sowieso leichte Schutzanzüge anlegen wollte.
    Die Space-Jet sah traurig aus. Ihre vorher glänzende Hülle starrte vor Schmutz. Überall hingen die Reste dunkelgrüner Wasserpflanzen fest. Es sah aus, als hätte jemand mit einzigartig wenig Geschick versucht, das Schiff auf diese Weise zu dekorieren.
    Nur eine Landestütze war voll ausgefahren. Die drei anderen waren in allen denkbaren Stadien steckengeblieben, und eine Stütze war sogar mehrmals geknickt. Schief und krumm balancierte der Diskus auf seinen ungleichen Stelzen. Die Landeteller waren darüber hinaus tief in den weichen Boden eingesunken.
    Wer durch all das immer noch nicht davon überzeugt war, ein hilfloses Beiboot vor sich zu haben, brauchte sich nur den Triebwerkswulst anzusehen.
    „Sehr gut", meinte Akkaj Sinen zufrieden. „Daria - glauben Sie, daß die Fremden den Trick durchschauen?"
    Die Frau aus der SOL schauderte zusammen.
    „Wenn sie das hier nicht akzeptieren, können wir sowieso einpacken", sagte sie leise.
    „Nein, ich denke, sie werden darauf hereinfallen. Wahrscheinlich wundern sie sich jetzt schon darüber, daß wir immer noch keinen Funkkontakt zur SOL oder zur BASIS aufneh-men."
    „Vorausgesetzt, sie haben wirklich alles beobachtet", überlegte Jörn, „wann werden sie hier eintreffen?"
    „An ihrer Stelle würde ich erst mal abwarten", sagte Sadorow nüchtern.
    „Also - ans Werk. Was tun Schiffbrüchige, die keine Möglichkeit haben, umgehend um Hilfe zu schreien?"
    „Sie machen Pause", knurrte Akkaj. „Es wäre verdächtig, wenn wir uns sofort auf die Ar-beit stürzen."
    „Die BALTHUS wird früher oder später so tief einsinken, daß wir sie aufgeben müssen", sagte Bark Mun-Yang. „Diese Tatsache sollte auch die unglücklichsten Bruchpiloten mun-ter machen. Wir müssen den Diskus auf festes Land bringen. Erst dann können wir uns ausruhen."
    „Und ich dachte, endlich einmal Robinson spielen zu können!" murmelte Akkaj traurig.
    „Wer ist Robinson?" fragte Daria neugierig.
    „Ach, nichts weiter", wehrte der Terraner ab. „Ich habe nur laut gedacht. Trotzdem - wenn wir alle hier herumwimmeln, gehen wir uns auf die Nerven. Hat nicht jemand Lust, eine kleine Jagdpartie zu unternehmen?"
    „Wir sollen Tiere töten?" fragte Jörn entsetzt.
    „Man merkt, daß du als Gäaner aufgewachsen bist", spottete Sadorow gutmütig. „Wir ändern wissen einen selbstorganisierten Braten zu schätzen - daß heißt, auf der SOL kennt man so etwas wohl auch nicht, oder?"
    „Keine Sorge", lächelte Bark vergnügt. „Frischfleisch ist mir immer willkommen. Wie wä-re es, wenn wir beide für das Abendbrot sorgen?"
    Frank Sadorow sah sich
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