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0875 - Der Psionen-Strahler

Titel: 0875 - Der Psionen-Strahler
Autoren: Unbekannt
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wenn sie darum bat, sie von diesem Auftrag zu entbinden.
    Irmina war einhundertachtundsiebzig Jahre alt. Sie spürte dieses Alter nicht, und nach Meinung der Ärzte hatte sie noch sechzig bis achtzig Jahre vor sich. Gesundheitlich war sie in bester Form. Wenn sie aufgab, würde Rhodan Fragen stellen. Die BALTHUS würde auch ohne sie starten und TEST II besuchen.
    Sie beschloß, ihre Gefühle zu ignorieren. Selbst wenn es sich herausstellen sollte, daß es auf dem Planeten unvorhersehbar große Gefahren gab und die Fremden anders reagierten, als erwartet, war noch längst nicht alles verloren. Das Raumschiff war bewaffnet, die SOL und die BASIS standen ganz in der Nähe im Raum, und nicht zuletzt waren da auch noch die speziellen Fähigkeiten der Metabio-Gruppiererin.
    Als sie die Kommandozentrale der Space-Jet betrat, erkannte sie, daß sie einem Denk-fehler unterlegen war. Mit der BASIS war ein neuer Menschentyp in die Reichweite der SOL gelangt. Es war ungewohnt, jungen Leuten zu begegnen, die nicht gleichzeitig auch Solaner und damit Angehörige einer Art Gegenpartei waren.
    Von der SOL kamen Bark Mun-Yang und Daria Perth, beide um die hundert Jahre alt.
    Daria Perth war ziemlich klein und etwas mollig. Sie wirkte sehr harmlos, aber sie hatte einen sechsten Sinn für alles, was fremde Völker auf technischem Gebiet vorzuzeigen hatten. Von der BASIS kamen drei Männer, Jörn Carwal, Frank Sadorow und Akkaj Sinen, alle zwischen dreißig und vierzig Jahre alt.
    Irmina Kotschistowa beobachtete die anderen. Niemand schien nervös zu sein. Sie atmete tief durch und nickte Jörn Carwal zu, der im Pilotensessel Platz genommen hatte.
    „Wir starten", sagte sie scheinbar ruhig.
    Sie fing einen verwunderten Blick von Bark Mun-Yang auf und drehte sich hastig zur Seite. Während sie auf den Bildschirm starrte, hörte sie die wenigen Routinemeldungen, die notwendig waren, um die Schleuse für das Beiboot zu öffnen. In der Space-Jet war es still, als die Sterne sichtbar wurden.
    Noch war die Galaxis Tschuschik für die Menschen völliges Neuland. Die Fernortung mochte noch so viele Daten liefern - das Bild, das man daraus zusammensetzen konnte, blieb unvollkommen.
    Irmina Kotschistowa dachte plötzlich an die Sendung, die kurz vor dem Start über die Bildschirme an Bord der SOL geflimmert war. Gavro Yaal hatte eine Sendezentrale besetzt und gefordert, nun endlich die SOL den Solgeborenen zu überlassen. Sie glaubte, seine leidenschaftliche Rede noch einmal zu hören.
    „PAN-THAU-RA mag noch so wichtig sein - es ist trotzdem nur ein winziges Teil dieses Universums. Für uns Solaner sind solche Einzelheiten nicht mehr so wichtig. Wir wollen die großen Zusammenhänge kennen lernen, und die Ereignisse haben gezeigt, daß die Solgeborenen durchaus fähig sind, diese Zusammenhänge auch zu erfassen.
    Das ist die Aufgabe der SOL und ihrer Besatzung: Auszuziehen, um die Wunder des Universums zu erkunden."
    Und so weiter.
    Kein Wort über die Planeten, die am Rande dieses Weges lagen. Nichts über die unzäh-ligen Rätsel, die auf diesen Wellen existierten und die sich nicht dadurch lösen ließen, daß man die Orter strapazierte und ein paar Robotsonden aussandte.
    Hier, direkt vor den Schleusen der SOL lag eines der faszinierendsten Geheimnisse des Universums, und es war gewiß keine Kleinigkeit, das Sporenschiff BARDIOCs aufzuspü-ren und seiner Bestimmung zuzuführen. Und doch taten die Solaner, als wäre diese Auf-gabe ihrer nicht würdig.
    Irmina Kotschistowa glaubte, die Motive der Solgeborenen zu durchschauen. Ihnen ging es weniger um die Lösung aller möglichen Rätsel als um ihre eigene Sicherheit und Be-quemlichkeit.
    „Eigentlich müßten uns die Fremden schon geortet haben", sagte Daria. „Komisch, sie rühren sich nicht von der Stelle."
    „Wahrscheinlich sollen sie uns im Auge behalten", meinte Jörn Carwal gleichmütig. „Es wäre aber ärgerlich, wenn wir das ganze Manöver ohne Zuschauer durchziehen müßten."
    „Keine Bange", antwortete Akkaj Sinen. „Die Fremden werden sich noch früh genug mit uns beschäftigen."
    Die Space-Jet entfernte sich schnell von der SOL. Das mächtige Raumschiff schien auf den Schirmen zu schrumpfen. Wenig später bot sich der Besatzung des Beiboots ein im-posantes Bild: Nebeneinander hingen das hantelförmige Generationenschiff und die BASIS im freien Raum. Beide Flugkörper waren deutlich zu sehen.
    „Auf geht's", sagte Jörn vergnügt. „Mal sehen, ob sie den Köder
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