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0874 - Gedankentöter

0874 - Gedankentöter

Titel: 0874 - Gedankentöter
Autoren: W.K. Giesa
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ruhig.
    Zu ruhig.
    Er zuckte mit den Schultern. »Na gut, gehen wir zurück ins Camp.«
    Die Dämmerung machte der Dunkelheit relativ schnell Platz. Als sie die kleine Lichtung mit den Zelten und der Grabungsstätte wieder erreichten, war es fast Nacht. Jemand hatte das Lagerfeuer wieder zum Brennen gebracht und packte Holz und Gesträuch auf die Flammen. Es war noch frisch, gerade erst abgeschlagen, und verursachte zuerst mehr Qualm als Feuer.
    Auch jetzt, am Abend, war die Temperatur noch recht hoch. »Dieser heiße südliche Sommer gefällt mir«, erklärte Nicole, deren Shorts und Shirt schon längst wieder getrocknet waren. »Viel schöner als bei uns. Ich möchte fast schon gar nicht mehr nach Hause zurück.«
    »Verschätzen Sie sich da mal nicht«, schmunzelte Terence Plummer. »Wir sind hier nur ein paar Meilen südlich des Äquators. Da spielt das noch keine große Rolle. Die Wärme kommt eher durch die Schräglage der Erdachse im Verhältnis zur Umlaufbahn, und vielleicht auch ein wenig durch den Klimawechsel.«
    »Ja, dem kann man ja eine Menge in die Schuhe schieben«, konterte Elliot Brown.
    »Hört, hört, es sprechen die Gelehrten«, spöttelte Monica Peters. »Nicole, wenn's dir zu warm ist - warum ziehst du dich dann nicht einfach aus? Du bist doch sonst nicht so zugeknöpft.«
    »Kannst du dir vorstellen, dass ich heute einfach keine Lust dazu habe?«, gab die Französin zurück.
    »Hast du Angst, schon wieder Patricia zu begegnen und angemeckert zu werden?«. flüsterte Zamorra laut. »Keine Sorge, die findet nicht hierher.«
    Nicole winkte ab. »Alter Spötter! Gib ruhig zu, dass auch du…«
    Er schüttelte nur den Kopf. So reizvoll seine Gefährtin auch war - ihm stand der Sinn derzeit nach ganz anderen Dingen. Es galt, dem unheimlichen unsichtbaren Mörder auf die Spur zu kommen und den nächsten Mord zu verhindern.
    Aber wie? Er hatte immer noch keinen Ansatzpunkt gefunden.
    Es blieb ihm wohl nichts anderes übrig, als abzuwarten und dann zuzuschlagen…
    ***
    ER war bereits ganz in der Nähe und beobachtete, was sich im Camp abspielte. Er fühlte sich sicher. Der naturfreundliche Fremde, der Zamorra hieß - zumindest wurde er von allen anderen mit diesem Namen angesprochen - konnte SEINE Anwesenheit nicht spüren. Das war eigentlich seltsam, aber es war für IHN natürlich gut.
    So konnte ER in aller Ruhe sein nächstes Opfer auswählen. Diesmal ging er wieder vor wie beim ersten Mal, nur ein wenig abgeändert. Es machte Spaß, immer wieder andere Arten des Sterbens zu erproben. Und es war kein Unschuldiger unter den Opfern. Sie alle waren gewillt, zu zerstören und zu töten.
    ER traf seine Wahl. Das neue Opfer war IHM sicher.
    Vielleicht würden diese Naturzerstörer nach dem dritten Toten endlich verschwinden!
    ***
    Terence Plummer erhob sich von seinem Klappstuhl und schlenderte davon. .
    »Wohin wollen Sie, Mister Bullshit?«, rief Tendyke hinter ihm her. In der Lagerfeuerrunde kam Lachen auf ob des Spitznamens. Natürlich kannte jeder Plummers Lieblingswort, und es war klar, dass ihn über kurz oder lang jemand danach benannte.
    Plummer blieb stehen und wandte sich um. »Wollen Sie das wirklich wissen, Boss, und warum?«
    »Ich möchte jederzeit wissen, wo wer ist, damit er nicht auch einfach umgebracht wird!«
    Plummer zuckte mit den Schultern. »Wenn es Sie glücklich macht - ich muss mal einem kleinen Jungen die große Welt zeigen. Darf ich meinen inhaltsschweren Weg weitergehen, oder soll ich in Anwesenheit der Ladys das Feuer löschen?«
    Diesmal hatte er die Lacher auf seiner Seite.
    »Hauen Sie schon ab, bevor Ihr Vorhaben in die Hose geht«, sagte Tendyke.
    Plummer verschwand in der Dunkelheit. Für kurze Zeit war noch Geraschel und das Knacken von Zweigen zu hören, dann wurde es still. Tendyke, Zamorra und Nicole lauschten noch eine Weile, aber es schien alles in Ordnung zu sein. Das Amulett zeigte auch keine Schwarze Magie an.
    Plummer ging fast hundert Meter weit. Er war etwas verärgert darüber, dass Tendyke ihn kontrollieren wollte. Schließlich blieb er stehen und erleichterte sich.
    Er wollte schon wieder umkehren, als er das Licht sah.
    Es war ein kleiner Fleck in der Dunkelheit, so, als brenne dort eine Kerze.
    Wie war das möglich?
    Plummer setzte sich in Bewegung und näherte sich dem Lichtfleck. Er fand eine kleine Lichtung, nur ein Dutzend Meter im Durchmesser. Dort brannte tatsächlich eine Kerze.
    Wer zum Teufel hatte sie entzündet? Plummer konnte nirgendwo
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