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0874 - Gedankentöter

0874 - Gedankentöter

Titel: 0874 - Gedankentöter
Autoren: W.K. Giesa
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einen Menschen entdecken, der das getan hatte. Und Tiere kamen dafür ja wohl nicht in Frage.
    Dicht neben der Kerze lag etwas. Er kniete sich nieder und entdeckte einen Goldbarren. Der war gut doppelt so groß wie normal.
    »Wie kommt der denn hierher?«, wunderte sich Plummer. »Terence, Alter, hier stimmt was nicht!«
    Er griff danach und hob den Barren auf. Im gleichen Moment verwandelte sich der.
    Er wurde zu einem gigantischen Krokodil! Wie groß es wirklich war, konnte er nicht mehr erkennen. Dafür fehlte ihm die Zeit. Das Biest war zentnerschwer; er konnte es nicht mehr halten. Er sah nur noch ein riesiges Maul, das nach ihm schnappte, fühlte die Zähne, die sich tief in seinen Körper bohrten, und kam nicht einmal mehr zu einem Aufschrei.
    Das Krokodil verschlang ihn.
    Terence Plummer gab es nicht mehr…
    ***
    »Wo bleibt Mister Bullshit so lange?«, brummte Tendyke nach einiger Zeit. »Der ist jetzt schon seit über einer halben Stunde weg. So lange braucht doch kein Mensch, seinen Tank leer zu machen!«
    Dafür, dass er momentan keine Uhr trug, hatte er die verstrichene Zeitspanne gut geschätzt, fand Zamorra nach einem kurzen Blick auf sein Chrono.
    »Schauen wir doch mal nach«, sagte Zamorra und erhob sich. Nicole und Tendyke folgten ihm sofort.
    Zamorra benutzte seinen Dhyarra-Kristall als Lichtquelle. So konnten sie die Spur durchs Unterholz, die Plummer hinterlassen hatte, leicht verfolgen. Und dann fanden sie den-Vermissten.
    Er lag reglos auf dem Boden. Sein Kopf lag in einer großen Blutlache und war ebenso wie der Hals von unzähligen Wunden übersät. Auf seiner Brust lag eine Art Salamander, der ziemlich satt und träge wirkte. An seinem Kopf klebte Blut.
    »Sollte der Kleine etwa…? Das kann doch unmöglich sein!«, stöhnte Tendyke auf. In der Tat erschien es ziemlich unglaublich, dass der Salamander Plummer getötet haben sollte.
    Zamorra gab den Dhyarra-Kristall an Nicole weiter. »Bitte weiter für Licht sorgen«, sagte er und nahm sich sein Amulett vor, um eine Zeitschau einzuleiten. Der Vorfall lag ja nicht lange zurück, da war es einfach, einen Blick in die Vergangenheit zu tun.
    Er versetzte sich durch ein posthypnotisches Schaltwort in Halbtrance. Mit kurzem Verschieben der erhaben gearbeiteten, bisher unübersetzbaren Hieroglyphen auf dem umlaufenden Silberband aktivierte er die Funktion. Der stilisierte Drudenfuß im Zentrum der handtellergroßen Silberscheibe verwandelte sich in eine Art Mini-Bildschirm. Er zeigte die unmittelbare Umgebung wie in einem rückwärts laufenden Film.
    Solange, bis Zamorra mit einem Gedankenbefehl diesen Rücklauf stoppte.
    Er ließ wieder vorwärts laufen, aber ganz langsam.
    Er sah, wie Plummer sich zu der Stelle bewegte, an der er gestorben war. Etwas vorgebeugt, als habe er da etwas gesehen, was er sich näher anschauen wollte. Er kniete sogar nieder und streckte die Hand aus, um danach zu greifen.
    Zamorra konnte nicht erkennen, was es war. Er glaubte nur ein seltsames Flimmern zu sehen, aber das war es eigentlich auch nicht. Es war etwas, das sich seinem Begreifen entzog.
    »Ein Goldbarren«, sagte Tendyke plötzlich. »Ein Goldbarren neben einer brennenden Kerze.«
    Wie durch Watte drangen die Worte in Zamorras Bewusstsein durchs. »Was?«, fragte er geistesabwesend.
    »Plummers Geist ist hier«, erklärte Tendyke. »Er versucht mir etwas zu sagen. Er… spricht von einer Kerze und einem riesigen Goldbarren, weit größer als die normalen Pressungen… und jetzt… ein Krokodil! Ein riesiges Biest - es verschlingt ihn mit einem einzigen Zuschnappen… Oh, verdammt…«
    Er presste die Hände gegen die Schläfen. »Geh… geh weg… geh aus meinem Kopf, Mann, oder willst du, dass ich mit dir sterbe? Geh doch endlich, ich kann es nicht ertragen…«
    Währenddessen lief die Zeitschau im Zeitlupentempo weiter. Zamorra sah, wie Plummer zurückzuckte, aber das Unbegreifliche packte ihn, wurde zu dem Salamander, der seine Zähne in Hals und Gesicht des Archäologen schlug. Es war kaum zu fassen: dieses kleine Tier tötete den Mann!
    Hatte Rob Tendyke nicht gerade von einem Krokodil gesprochen? Von einem riesigen Biest, das jemanden - wohl Plummer - verschlang?
    Zamorra beendete die Zeitschau und löste sich mit einem weiteren Schaltwort wieder aus seiner Halbtrance. Er sah Tendyke an. Der Mann war in die Knie gegangen, die Hände immer noch an die Schläfen gepresst und das Gesicht verzerrt.
    »Was ist los mit dir?«, fragte Zamorra. Er berührte
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