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0874 - Gedankentöter

0874 - Gedankentöter

Titel: 0874 - Gedankentöter
Autoren: W.K. Giesa
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Hand und machte sich selbst an die komplizierte Schwerarbeit. Die Kettensäge hatte ihr nicht geringes Gewicht, und Kowalski massierte seine schmerzenden Muskeln. Wenn die Säge abrutschte, hätte es für Zamorra schwere Verletzungen bedeutet.
    Auch Tendyke machte seine Arbeit nicht schlecht. Schließlich klaffte ein genügend großes Loch im Baum, dass Zamorra ins Freie klettern konnte. Kalter Schweiß zeigte sich auf seinem Gesicht. Auch er hatte ein Abrutschen der Säge befürchtet. Aber alles war gut gegangen.
    »Danke«, sagte er leise. »Das wäre sonst ein verdammt langes Sterben geworden. Ich wäre verhungert und verdurstet. Die paar Insekten, die mir zwischen die Lippen gekrochen wären, hätten keinesfalls gereicht, und wie hätte ich meinen Durst stillen sollen? Dafür fehlen mir die Wurzeln, mit denen ich mich mit dem Baum hätte verbinden können…«
    Er machte eine kurze Pause. Dann fuhr er grimmig fort: »Wenn ich diesen Namenlosen noch einmal vor mir habe, bringe ich ihn um!«
    ***
    ER fühlte, dass der Baum verletzt wurde. Jemand beschädigte ihn, wie die Negativen es nennen würden. Und - es war genau der Baum, in welchem ER Zamorra festgesetzt hatte bis an dessen Lebensende!
    Das durfte doch nicht wahr sein!
    Sofort eilte ER zurück, um die Frevler zu bestrafen und wieder für Ordnung zu sorgen.
    ***
    Plötzlich tauchte der Namenlose aus dem dichten Gesträuch auf. Er sah aus wie der menschgewordene Zorn, und er sprang Tendyke an, der die Motorsäge noch in der Hand hielt. Er entriss dem Abenteurer das Werkzeug und begriff da erst, dass er den Sohn des Asmodis vor sich hatte, den er nicht töten konnte. Sofort wandte er sich dem nächsten zu, und das war Zamorra!
    Der Namenlose schleuderte ihn zu Boden und versuchte sofort, ihm mit seinen Gedanken eine Todessituation aufzuzwingen. Aber er stieß gegen die mentale Sperre.
    Eine andere Kraft stieß ihn von Zamorra zurück. Im ersten Moment war er davon völlig irritiert. Dann wurde ihm klar, dass es die Telepathinnen waren, die ihn attackierten. Irgendwie schafften sie es, ihn über seine Gedankenbilder anzugreifen und ihn zu blockieren.
    Er schrie. Er sah, wie Zamorra auf ihn zu kam. Dann…
    Eine schier unglaubliche Macht packte ihn. Die gemeinsamen Kräfte des Amuletts und des Dhyarra-Kristalls.
    Alles um ihn herum wurde schwarz. Das Letzte, was er wahrnahm, war, dass er sich veränderte. Dann kam für ihn die letzte, unendlich lange Nacht.
    ***
    Zamorra stand da, seine Arme sanken herab. Vor ihm lag ein hölzernes Ding, das einmal wie ein Mensch ausgesehen hatte, das gelebt, gedacht und gemordet hatte.
    Jetzt war es tot.
    Zamorra fühlte in sich eine große Leere. Und Bedauern. Es war schade, dass er diese fantastische Kreatur hatte töten müssen. Aber der Namenlose war den falschen Weg gegangen.
    Zamorra wandte sich um.
    »Lasst uns gehen«, sagte er. »Es ist vorbei - endgültig.«
    Aber wie ein Sieger konnte er sich nicht fühlen…
    ENDE
    [1] Siehe Professor Zamorra Nr. 871 »Zwischen den Wassern«
    [2] Siehe Professor Zamorra Nr. 872 »Die Urbanen«, und folgende
    [3] Siehe Professor Zamorra Nr. 735 »Tod in der Blauen Stadt«
    [4] Siehe Professor Zamorra Nr. 849 »Das letzte Siegel«, Professor Zamorra Nr. 850 »Weltensterben«
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