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0874 - Gedankentöter

0874 - Gedankentöter

Titel: 0874 - Gedankentöter
Autoren: W.K. Giesa
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gern sofort davon überzeugen.«
    »Aber ihr habt die Stadt bereits entweiht. Und ihr habt Bäume gefällt. Das muss bestraft werden.«
    »Und du hast drei Menschen ermordet. Müssen wir die Werte tatsächlich gegeneinander aufrechnen? Menschenleben sind viel wertvoller. Bäume wachsen nach.«
    »Menschen auch. Sogar viel schneller als Bäume.«
    »Es gibt auch Menschen, die Bäume pflanzen, hegen und pflegen.«
    »Von jenen habe ich noch keinen kennengelernt - außer dich. Aber du bist nur einer von… Wie viele Millionen seid ihr? Wahrscheinlich mehr, als es Stechinsekten gibt. Wenn ich einige davon töte, fällt das in der Menge gar nicht auf.«
    Allmählich wurde es Zamorra zu dumm. Der Pflanzenmensch war einfach nur uneinsichtig. Er ließ sich beim besten Willen nicht überzeugen. Der Meister des Übersinnlichen beschloss, der Sache ein Ende zu machen.
    »Allmählich wird es mir zu dumm«, sagte ER. »Du bist einfach nur uneinsichtig. Du lässt dich beim besten Willen nicht überzeugen. Ich habe beschlossen, der Sache ein Ende zu machen.«
    ER hob die Hand, noch bevor Zamorra reagieren konnte. Eine unsichtbare Kraft stieß ihn rückwärts gegen einen Baum. Das Amulett griff nicht schnell genug ein, um seinen Besitzer zu schützen. Und dann ließ sich das grünlich leuchtende Schutzfeld nicht mehr aktivieren.
    Vielleicht war das Amulett deshalb nicht schnell genug gewesen, weil es die Attacke des Pflanzenmenschen nicht als tödlich einschätzte. Die Schätzung war richtig, die Reaktion falsch.
    Zamorra wurde gegen den Baumstamm gepresst. Innerhalb weniger Augenblicke wuchs dieser um ihn herum, schloss ihn in sich ein.
    Es war dieselbe Magie, die der Namenlose angewandt hatte, als Zamorra und Nicole mit dem Cherokee zum Camp gebracht worden waren und plötzlich ein Baum mitten auf dem Weg stand und ihn versperrte, um später wieder zu verschwinden!
    Jetzt war Zamorra in diesem Baum hier eingeschlossen. Nur der vordere Teil seines Kopfes schaute noch hervor.
    Zamorra war fassungslos. Der Pflanzenmensch hatte ihn hereingelegt!
    Der Professor hatte vor Jahren einmal ein altes, verwittertes Schild gesehen, das in einen Baum eingewachsen war. Da schaute auch nur noch die halbe Blechfläche hervor.
    Und genau so erging es nun Zamorra! Nur dass der Prozess des Einwachsens bei ihm in Sekunden vonstatten gegangen war, während der bei dem Schild Jahrzehnte gedauert hatte.
    Der Meister des Übersinnlichen versuchte, das Amulett oder den Dhyarra-Kristall einzusetzen, um sich zu befreien. Aber das funktionierte nicht.
    Und der Namenlose verschwand einfach im Dschungel.
    Zamorra blieb allein im Baum zurück…
    ***
    Irgendwann tauchten Nicole, die Zwillinge und Tendyke auf. Kowalski war ebenfalls dabei. Er schleppte eine Motorsäge mit sich.
    »Unfassbar«, stieß Monica Peters hervor. »Das müsste man fotografieren!«
    »Und jeder wird es für eine Fotomontage halten«, erwiderte ihre Schwester.
    »Wie habt ihr mich gefunden?«, wollte Zamorra wissen und wunderte sich, dass ihm das Sprechen so leicht fiel. Auch atmen konnte er. Der Baum um ihn herum gab ihm Spielraum genug dafür.
    »Du hast deine mentale Sperre geöffnet«, sagte Nicole. »Warum, weißt wohl nur du selbst. Aber so konnten die Zwillinge deine Gedanken lesen und dich finden.«
    »Ich weiß nicht, warum«, sagte Zamorra. »Ich weiß nicht mal, dass ich es getan habe. Aber es war wohl genau richtig. Holt mich hier raus!«
    Nicole grinste ihn an. »Wie lautet das Zauberwort?«
    Er grinste zurück. »Aber zackzack!«
    Nicole hob warnend die Hand mit ausgestrecktem Zeigefinger. »Wenn du so weiter redest, greift deine Zahnbürste morgen ins Leere.«
    »Du bist fies und gemein! - Mister Kowalski, hätten Sie die Güte, Ihren Baumstumpfrasierer einzuschalten und mich zu befreien?«
    Der Archäologe nickte und schaltete die Säge ein. Kreischend fraß sie sich in das Holz.
    »Ein Mann wie ein Baum«, konnte Nicole es nicht lassen zu lästern.
    Unterdessen erwies sich Kowalski als absoluter Schnitzkünstler. Er sägte so sorgfältig, dass er Zamorra nicht verletzte, obgleich er sich bis direkt zu dessen Körper vorarbeitete.
    »Wenn Sie's schaffen, ihm auch die Kleidung runter zu säbeln, gibt's 'nen Sonderbonus«, sagte Nicole fröhlich. »Wir Mädels möchten ihn gern nackt sehen.«
    »Ich tue, was ich kann«, versprach Kowalski.
    »Wehe!«, drohte Zamorra. »Wagen Sie es nicht! Meine Rache wird furchtsam sein!«
    Tendyke pflückte dem Archäologen die Säge aus der
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