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0874 - Gedankentöter

0874 - Gedankentöter

Titel: 0874 - Gedankentöter
Autoren: W.K. Giesa
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meinem Gedächtnis?«
    »Ja. So gelange ich direkt zu ihm.«
    »Abgelehnt«, sagte Tendyke. »Ich will das nicht. Ich habe nicht vor, dieses Grauen ein zweites Mal zu erleben.«
    »Außerdem ist es zu gefährlich!«, kam es gleichzeitig von Nicole und den Zwillingen, als hätten sie einen Chor einstudiert.
    »Das verstehe ich nicht so ganz«, sagte Zamorra.
    »Ganz einfach. In dem Moment, wo du ihm gegenüberstehst, zwingt er dir trotz deiner mentalen Sperre seine Gedankenbilder auf, wie er es auch bei Rob trotz Sperre gemacht hat«, sagte Nicole. »Dann bringt er dich um, und…«
    »Ihr drei werdet mich abschirmen«, sagte der Parapsychologe.
    »Von hier aus?«, wunderte sich Nicole.
    »Von hier aus, richtig. Es sei denn, ihr kommt mit mir.«
    »Davon träumst du nur«, sagte Uschi Peters. »Wir sind doch keine Selbstmörderinnen!«
    »Und du«, ergänzte Monica, »solltest dir etwas anderes ausdenken. Es ist wirklich zu gefährlich.«
    »Vertraut mir. Ich weiß, was ich tue«, sagte Zamorra.
    »Ich auch«, warf Tendyke ein. »Und deshalb werde ich dir auch nicht als Katalysator dienen, wie du es vorhin nanntest.«
    Zamorra sah von einem zum anderen. Einerseits freute es ihn, dass sie sich alle so um ihn sorgten, andererseits aber war er enttäuscht, weil sein Plan zunichte gemacht wurde.
    Plötzlich mischte sich Kowalski ein.
    »Wenn der Boss nicht will, mache ich es eben«, sagte er. »Ich hatte ja auch Kontakt mit dem Mörder. Durch die Dunkelheit und… egal. Ich bin sicher, dass es funktioniert.«
    »Sie haben den Verstand verloren, Roy!«, sagte Tendyke entgeistert. »Wissen Sie überhaupt, was für ein Risiko Sie da eingehen?«
    Kowalski nickte. »No risk, no fun. Wenn es hilft, diesen Gedankenkniich unschädlich zu machen, werde ich alles Nötige tun. Das bin ich den drei Kollegen schuldig.«
    »Sie tun es nicht«, sagte Tendyke. »Sie bleiben schön brav hier. Ich tue es.«
    ***
    ER verstand sich selbst nicht mehr. Wie leicht war es IHM gefallen, die drei Männer zu töten, die zu den Negativen gehörten. Und wie viel Freude hatte es IHM bereitet, die verschiedenen Tötungsarten für die Männer anzuwenden…
    Als Hache dafür, wie frevelnd sie mit diesem Wald umgingen.
    Mit den Bäumen, die wie SEINE Brüder waren.
    Und mit der blauen Stadt, der ER seine Existenz zu verdanken hatte.
    Doch bei dem Mann, der Robert Tendyke genannt wurde, brachte ER es einfach nicht fertig, auch ihn zu töten!
    Irgendetwas an diesem Mann - oder vielleicht sogar in ihm -, war anders als bei allen Lebewesen, die ER kannte. Der Mann Tendyke war einzigartig auf diesem Planeten. Schon allein seine ParaFähigkeit, die Geister der Verstorbenen sehen zu können, war einmalig.
    Aber das war es nicht allein!
    Etwas an Tendyke war schwarz. ER hätte nicht zu sagen vermocht, wie ER auf diesen Gedanken kam, aber er drängte sich IHM geradezu auf. Etwas unbekanntes, Gefährliches, Dunkles steckte in Tendyke, aber es war etwas, das ihn gleichzeitig nicht erfüllte. Sonst hätte er total anders reagiert.
    Radikaler…
    Dämonischer…
    Wie ein Erbe, das Zeit brauchte, um zu wachsen…
    ER wusste nicht, wie ER auf diese Idee kam, aber ja, irgendetwas Dämonisches steckte in Tendyke.
    Dem Positiven, der Zamorra genannt wurde, wollte ER nichts antun. Zumindest noch nicht. Denn noch immer hatte ER keine Gelegenheit gefunden, Zamorra zu befragen, weshalb er sich so von den anderen Wesen seiner Welt unterschied.
    Wären diese anderen Wesen - die sich selbst die eigenartige Bezeichnung Menschen gegeben hatten - genauso wie Zamorra, dann müsste ER nicht regulierend eingreifen.
    Aber wie kam Zamorra dazu, sich mit den Negativen zu verbünden? Plante er wirklich etwas im Verbund mit den anderen gegen IHN? Konnte er nicht anders, weil sie ihn dazu zwangen?
    Das hätte ER doch bemerkt.
    Oder war die dämonische Ausstrahlung dieses Tendyke daran schuld? Konnte es sein, dass er nichts von dem dämonischen Erbe in sich wusste?
    Lag es im Bereich des Möglichen, dass das dämonische Erbe in Tendyke noch Zeit benötigte, um auszubrechen?
    ER hatte dieses dämonische Erbe als schwach, aber wirksam wahrgenommen.
    In diesem Fall musste er sich noch mehr in Acht nehmen. Er musste vorsichtiger agieren, als dies bis jetzt der Fall gewesen war.
    Ganz vorsichtig…
    ***
    »Ich weiß nicht, warum ich mich zu diesem Blödsinn habe überreden lassen«, knurrte Robert Tendyke, »aber ich fühle mich bei der ganzen Sache nicht sehr wohl.«
    Er saß mit überkreuzten
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