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0873 - Die Manipulierten

Titel: 0873 - Die Manipulierten
Autoren: Unbekannt
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gedacht habe."
    Krodvan kicherte boshaft.
    „Das habe ich dir schon immer gesagt, altes Wrack", rief er, „aber du hörst ja nicht. Du mußt ja Arbeiten übernehmen, die selbst junge Männer vor Probleme stellen."
    „Wenn ich so vergreist wäre wie du, würde ich den Mund halten", schrie Godfart wütend zurück.
    „Bitte", sagte Plondfair mahnend. „Wir müssen leise sein."
    „Unbeherrscht bist du", bemerkte Krodvan selbstzufrieden. „Was du auch machst, du machst es verkehrt. Mit deinem Geschrei alarmierst du selbst die Schwerhörigen im Haus."
    „Du bist ein verdammter, alter Trottel, der nichts als Gemeinheiten im Kopf hat", verkündete Godfart. Er riß den Mund auf und rang keuchend nach Atem. „Man sollte dich ohne Schutzanzug nach draußen in die Hölle schicken."
    „Und du bist ein alter Narr, der nicht die geringste Rücksicht auf unsere Freunde nimmt. Immerhin befinden sie sich in Lebensgefahr. Wenn jemand aufmerksam wird, ist es um sie geschehen." Er blinzelte Plondfair und Verthe zu, als erwarte er, daß sie ihm lobend auf die Schulter klopften.
    „Das ist mal wieder typisch für dich", sagte Godfart stöhnend. „Erst beleidigst du mich, obwohl du weißt, daß ich mich stets so errege, daß mein Herz zu versagen droht. Und dann, wenn du erreicht hast, daß ich fast sterbe, dann schmeichelst du dich bei anderen ein. Speichellecker."
    „Gauner!"
    „Alles-Rad-Verleugner."
    „Betrüger. Du hast nie ein Auge gefunden."
    „Lügner."
    Plondfair fuhr energisch dazwischen.
    „Jetzt reicht es aber", sagte er mit eisiger Stimme. „Sie scheinen tatsächlich zu vergessen, was auf dem Spiel steht.'' Die beiden Alten blickten sich an, grinsten und wandten sich dem Berufenen zu.
    „Mäßigen Sie'sich im Ton, junger Mann", forderte Godfart.
    „Das meine ich auch. Hüten Sie Ihre Zunge", fügte Krodvan hinzu.
    „Geht es nun endlich weiter?" fragte Verthe. „Ich habe den Eindruck, daß ich es hier mit Kindern zu tun habe. Oder irre ich mich?"
    Dieser Vorwurf traf die beiden Alten hart. Sie wurden augenblicklich ernst. Offenbar begriffen sie, daß Plondfair und Verthe erwogen, sich zurückzuziehen. Das hätte für sie das Ende des unterhaltsamen Zwischenspiels bedeutet.
    „Kommen Sie", sagte Krodvan eifrig und streckte ihnen die Hände entgegen. „Kommen Sie schnell, bevor jemand aufmerksam wird. Inzwischen wird Karskem wieder zurück sein."
    Plondfair stieg auf den Tisch, sprang hoch, packte die Ränder des Lochs und zog sich nach oben. Krodvan half ihm, als er durch das Loch stieg, obwohl Plondfair so gut durchtrainiert war, daß er keine Hilfe benötigte.
    Der Berufene legte sich auf den Boden, streckte seine Arme durch das Loch, ergriff die Hände Godfarts und zog ihn nach oben. Verthe bildete den Abschluß.
    „Und jetzt?" fragte sie. „Wie geht es weiter?"
    Sie blickte sich im Raum um und war enttäuscht, weil es hier nicht anders aussah als unten.
    „Ich habe gesagt, daß es von hier aus kein Problem ist, zu Kärsgäm zu kommen", antwortete Godfart. „Ur\d so ist es auch."
    Er zeigte auf die Tür.
    „Die Wohnung von'Kärsgäm liegt genau gegenüber", erläuterte er. „Auf dem Flur ist es belebt. Das läßt sich jedoch nicht ändern. Ich werde jetzt hinausgehen und klopfen. Kärsgäm wird öffnen. Danach greifen Sie an."
    „Vielleicht sollten Sie doch lieber warten", bemerkte Krodvan. „Für Kärsgäm ist klar, daß wir Ihnen geholfen haben. Er wird sich an uns rächen."
    „Soll er doch. Er ist nicht beliebt. Die meisten hassen ihn sogar. Deshalb werden viele auf unserer Seite sein. Es bleibt dabei", erwiderte Godfart. Er rieb sich voller Vorfreude die Hände. „Wenn Sie es für nötig halten, können Sie mir ja eins über den Schädel geben. Dann sieht es so aus, als hätten Sie uns gezwungen."
    Plondfair schüttelte den Kopf.
    „Wir wollen nicht übertreiben", sagte er. „Später haben wir keine Zeit mehr. Sobald wir den Anzug haben, brechen wir auf. Deshalb möchte ich mich jetzt schon von Ihnen verabschieden. Herzlichen Dank für Ihre Hilfe."
    „Wir haben zu danken", wehrte Godfart ab. „Endlich mal wieder ein interessanter Tag!"
    „Könnten Sie die Aktion nicht ein wenig hinauszögern oder in die Länge ziehen?" fragte Krodvan. „Es wäre schade, wenn sie allzu schnell vorbei wäre."
    „Wir müssen an uns denken", sagte Plondfair.
    „Natürlich", erwiderte Godfart. „Es war auch so schön für uns. Und schließlich ist alles irgendwann einmal vorbei. Machen Sie es gut."
    Er
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