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0873 - Die Manipulierten

Titel: 0873 - Die Manipulierten
Autoren: Unbekannt
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wir mehr Zeit herausholen wollen, müssen wir mehr beschädigen."
    Er stand zusammen mit Godfart, Karskem, Plondfair und Verthe vor den Heizungsnieren, von denen aus die Wohnsilos mit Wärme versorgt wurden. Von den Heizkesseln führten dicke Rohre zu den einzelnen Häusertürmen hin.
    „Das wäre falsch", wandte Plondfair ein. „Das würde die Roboter darauf aufmerksam machen, wozu wir das Rohr geöffnet haben. Sie würden uns jagen."
    „Also gut", erwiderte Godfart. „Dann verschwinden wir jetzt. Wir warten im Keller des Silos auf euch."
    Die drei Greise verabschiedeten sich und verließen die am Rand von Laxau errichtete Heizstation. Plondfair und Verthe begannen mit den letzten Vorbereitungen für den Vorstoß. Sie entfernten die Isolierung eines Rohres. Dabei schnitten sie sie so auf, daß es aussah, als sei sie auseinandergebrochen. Danach lag das Rohr frei vor ihnen. Es war glühend heiß. In einer thermonuklearen Anlage wurde Luft erhitzt und durch die Rohre in die klimatisierten Gebäude geblasen. Es galt, den Luftstrom an einer Stelle zu unterbrechen. Damit wurde gleichzeitig die ganze Anlage ausgeschaltet. Reparaturtrupps rückten jedoch erst an, wenn die Temperaturen in den Wohnsilos weit genug abgesunken waren. Die Alten hatten Plondfair ein Schnitzmesser mit ultraharter Klinge gegeben, mit der sich das Metall aufreißen ließ.
    Die beiden Berufenen mußten warten, bis ihre drei greisen Helfer in ihre Wohnsilos zurückgekehrt und bis es dunkel geworden war. Erst danach bestanden ausreichende Erfolgsaussichten.
    Die Zeit verstrich schnell.
    „Jetzt", sagte Verthe, als der verabredete Zeitpunkt gekommen war.
    Plondfair setzte das Spezialmesser an und riß das Metall auf. Er benötigte nur zwei Minuten, dann war das Rohr offen. Keuchend wich er danach zurück und eilte bis zur Tür, um sich an der kühlen Luft zu erholen. Aus dem Rohr fauchte glühend heiße Luft heraus, doch nun reagierten die Sensoren auf den Druckabfall. Das Gebläse schaltete sich aus. Die Rohre kühlten sich ab, doch es vergingen noch einige Minuten, bis Plondfair das Metall anfassen und zur Seite biegen konnte. Dann half er Verthe in das Rohr und stieg selbst hinein. Er kroch jedoch in das Ende, das dem Gebläse zugewandt war. So konnte er nach dem anderen greifen und es zurückbiegen, so daß nur ein schmaler Spalt sichtbar blieb.
    „Es ist noch zu heiß", rief Verthe ihm zu. Sie hatte bereits einen Vorsprung von etwa zwanzig Metern.
    „Weiter", befahl er. „Umkehren können wir nicht mehr."
    Bald spürte er die Hitze auch. Je weiter sie vordrangen, desto heißer schien das Metall zu werden. Die Hitze drang durch die Kleidung, obwohl diese klimatisierend wirkte, und die Luft trocknete die Kehle aus.
    Plondfair schloß zu Verthe auf und trieb sie zur Eile an. Sie überwand ihren Schwächeanfall schnell und kroch zügiger voran. Allmählich machte sich die Abkühlung nun doch bemerkbar.
    Als die beiden Berufenen die erste Abzweigung erreichten, legten sie eine kurze Pause ein, um sich zu beraten.
    „Bist du ganz sicher, daß wir keine Abzweigung verpaßt haben?" fragte Verthe.
    „Absolut", antwortete er. „Außerdem können wir das leicht überprüfen. Gleich muß eine Abzweigung nach links kommen."
    Verthe bewegte sich weiter voran. Die Rohre wurden nun etwas enger, boten ihnen aber immer noch Platz genug, so daß sie sich auf dem Bauch hindurchschieben konnten.
    „Hier ist die Abzweigung links", rief das Mädchen wenig später.
    „Gut", sagte Plondfair. „Jetzt noch zwei Abzweigungen rechts, und wir sind unter dem richtigen Silo."
    Er hatte Mühe, deutlich genug zu sprechen. Die Luft trocknete seinen Mund aus. Schweigend krochen sie weiter, bis sie unter dem Silo waren, in dem Kärsgäm wohnte.
    Kärsgäm machte ihnen nicht viel Sorgen. Sie glaubten, ihn mühelos überwinden zu können. Krodvan hatte ihn als keineswegs kräftig beschrieben, jedoch vor seiner Schläue und seinem elektronischen Wissen gewarnt.
    Kärsgäm schnellte sich mit einem Satz von seinem Lager hoch, stürzte sich auf die gegenüberliegende Wand und schlug mit beiden Fäusten dagegen. Das Kunststoffpolster, das er an die Wand geklebt hatte, gab nur wenig nach, gerade so weit, daß er sich nicht verletzte.
    Als er etwa fünf Minuten lang mit voller Kraft an diesem einfachen Trainingsgerät gearbeitet hatte, ging sein Atem nur wenig schneller als zuvor.
    Kärsgäm war ein Lufke, der Plondfair an Größe kaum nachstand.
    Er hatte nie darüber
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