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087 - Dr. Satanas - Herr der Skelette

087 - Dr. Satanas - Herr der Skelette

Titel: 087 - Dr. Satanas - Herr der Skelette
Autoren: Larry Brent
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keine
Bestätigung.
    Dafür erlebten Larry und Iwan eine andere
Überraschung.
    Lucienne Lebuson hatte entbunden. Sie lag in tiefem
Schlaf. Durch den völlig verstörten Arzt, der noch immer anwesend war, erfuhren
die beiden Freunde, daß Madames Bewußtlosigkeit schon während der Entbindung
eingetreten war.
    »Zum Glück, kann ich da nur sagen«, fügte der Mediziner
dumpf hinzu.
    »Wieso zum Glück?« fragte Larry.
    Die Augen des Arztes flackerten. »Sie hätte den
Anblick nicht ertragen. Auch ich habe das nicht!«
    »Ein Skelettkind, nicht wahr?« warf der Russe ein.
    »Skelettkind? Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen. Ich
muß Ihnen ein Geständnis machen«, sprudelte es plötzlich aus ihm heraus. »Rufen
Sie die Polizei an! Ich habe getötet! Ich habe es nicht leben lassen können, als ich es in der Hand hielt! Es
war wie ein Rausch… Ich habe einfach zugedrückt, bis es nicht mehr geatmet hat…
Es war furchtbar…«
    Larry und Iwan blickten sich an.
    »Wo ist es?« fragte Larry heiser. Der Arzt führte sie
hinaus auf den Balkon. Dort stand eine braune Abfalltüte. Darin lag es.
    Ein Menschenbaby.
    So wirkte es auf den ersten Blick. Aber auch Larry und
Iwan, die schon einiges in ihrem Leben gesehen hatten, bekamen einen starken
Druck in der Magengegend.
    Das Kind war am ganzen Körper dicht behaart. Es hatte
lange, gebogene Fingernägel wie Krallen, und statt der fünf Zehen wuchsen drei
Hornkrallen. Der Kopf war länglich, lief in einem dreieckigen Kinn aus, und auf
dem mit schwarzgrauen Haaren bedeckten, aufgedunsenen Schädel wuchsen zwei
kleine, knospenartige Hörner.
    »Ein Kind des Teufels«, murmelte der Arzt und ahnte
nicht, wie recht er damit hatte.
     
    ●
     
    Lucienne Lebuson sollte nie davon erfahren. Der bei
der Geburt anwesende Arzt, der zum Mörder geworden war, brauchte nichts zu
befürchten. Er hatte kein menschliches Leben zerstört. Er hatte der Menschheit
sogar einen Dienst erwiesen.
    Die Großaktion, die Marcel Tolbiac in Zusammenarbeit
mit anderen Dienststellen durchführte, währte die ganze Nacht. Dr. Satanas
wurde nicht aufgespürt. Doch einen Erfolg gab es: Man stieß auf den echten Dr.
Lebuson, der in einem anderen geheizten Metroschacht Unterschlupf gesucht und
gefunden hatte.
    Man brachte ihn nach Hause.
    Daß seine Frau erkrankt war, traf ihn wie ein Schlag.
Er wußte nichts von einer Schwangerschaft und nichts von der Geburt. Es würde
schwer sein, ihm die wahren Hintergründe nach und nach plausibel zu machen.
Dazu hatte sich der befreundete Hausarzt, der in einiges eingeweiht worden war,
bereiterklärt.
    Drei Tage dauerte es insgesamt, ehe die
Hypnose-Spezialisten das Personal in der Klinik von Dr. Lebuson wieder auf
Vordermann gebracht hatten und alle Spuren des scheußlichen Verbrechens in dem
Geheimlabor beseitigt waren.
    Larry und Iwan hatten einen Erfolg errungen, aber sie
waren nicht glücklich. Dr. Satanas hatte unerkannt irgendwo untertauchen
können.
    Vier Wochen nach diesen aufregenden Ereignissen saßen
Larry und Iwan gemeinsam in einem Flugzeug. Über Funk wurde für Larry Brent ein
Telegramm übermittelt. Es lautete: »Gesundem Knaben das Leben geschenkt. Darf
ich ihn Larry nennen? Herzlichst, Laurette!«
    X-RAY-3 und X-RAY-7 grinsten. Der Russe meinte, als er
sah, welchen Text Larry aufsetzte und an die Stewardeß mit der Bitte weitergab,
ihn per Funk zu übermitteln: »Ich glaube, die Verbindung war doch mehr als in
den Spesenabrechnungen für die PSA später mal festzustellen sein wird. Ein
kleiner Franzose namens Larry, sieh einer an! Larry Valmeuse, hört sich gar
nicht schlecht an. Die Mutter muß sich doch dabei etwas gedacht haben, als sie
sich entschied, diesen Namen zu nehmen. Kanntest du sie schon früher,
Towarischtsch?«
    Der Russe blickte Larry Brent mit einem breiten
Grinsen an. X-RAY-3 lehnte sich in die bequemen Polster des Sitzplatzes zurück.
    »Mein Liebesleben ist in Paris etwas zu kurz gekommen,
Brüderchen. Aber das werde ich alles nachholen – alles!«
    Iwan Kunaritschew zuckte zusammen. »Gott bewahre«,
stöhnte er und schloß die Augen. »Dann wird’s schrecklich.«
     
    ENDE
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