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087 - Dr. Satanas - Herr der Skelette

087 - Dr. Satanas - Herr der Skelette

Titel: 087 - Dr. Satanas - Herr der Skelette
Autoren: Larry Brent
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Er
sah aus wie ein Betrunkener, der nicht mehr wußte, wo er war.
    In diesem Zustand hätte Iwan Kunaritschew, an der
nächsten Ampel aus dem Auto fliehen können. Michel schluckte, wagte kaum zu
atmen. »Drücken Sie die Giftnudel aus«, krächzte er, als würde er eine schwere
Bronchitis durchmachen.
    »Das haut den stärksten Eskimo vom Schlitten. Mit dem
Zeug brennen Sie einem ja Löcher in den Anzug. Oh verdammt! So muß es einer
Wanze zumute sein, wenn der Kammerjäger ins Haus kommt.«
     
    ●
     
    In den Tuilerien erwartete sie ein grauenvoller
Anblick.
    Noch ehe Marcel Tolbiac und Larry Brent dort
eintrafen, waren Streifenwagen in der Nähe aufgefordert worden, die Eingänge zu
bewachen, Neugierige fernzuhalten und für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Die drei
Toten lagen alle auf demselben Parkweg. Der eine hing in seltsam verkrümmter
Stellung über der Lehne einer Bank, auf der er sich vor seinen puppenhaften Würgern bis zuletzt vergeblich
gewehrt hatte. Es war ein verhältnismäßig junger Mann, ein Student vielleicht.
Die beiden anderen Toten waren ein Ehepaar, das hier noch einen
Nachmittagsspaziergang gemacht hatte.
    Der Augenzeuge, der die Polizei verständigt hatte,
machte einen verstörten Eindruck und schien das, was er gesehen hatte, noch
immer nicht verdaut zu haben.
    Larry sprach zuerst mit ihm und ließ ihn berichten.
Demnach war er aus einer Entfernung von nur fünf Metern Zeuge des makabren
Überfalls geworden.
    »Plötzlich waren sie da«, berichtete der Mann. »Skelette,
groß wie Puppen. Sie blinkten weiß und brachen zwischen den Büschen hervor. Den
Mann auf der Bank erwischten sie zuerst. Sie hingen wie die Kletten an ihm, er
wehrte sich verzweifelt und wollte sie abschütteln, aber sie müssen eine
ungeheure Kraft entwickelt haben.«
    Larry Brent nickte. Das kannte er, hatte es am eigenen
Leib erlebt. Wenn ein Skelett schon von einem einzelnen nicht abgeschüttelt
werden konnte, wie aussichtslos war es dann bei mehreren!
    »Die anderen fielen sofort die beiden Spaziergänger
an. Der Mann und die Frauen schrien entsetzt, als die Skelette auf sie zueilten.
Sie versuchten davonzurennen, doch sie kamen nicht weit. Wie die Affen
kletterten diese… diese Dinger an ihnen empor«, fuhr der Augenzeuge fort.
    »Wie viele sind es insgesamt gewesen?« erkundigte sich
Larry.
    »Zwanzig, fünfundzwanzig, vielleicht auch dreißig,
eine ganze Menge jedenfalls. Aber ich habe sie nicht gezählt.«
    »Und Sie haben nur wenige Schritte davon entfernt
dabeigestanden, und Ihnen ist nichts passiert?«
    »Nein, wie Sie sehen. Ich stand da wie angewurzelt.
Sie müssen mich auch gesehen haben. Gesehen, wie merkwürdig sich das anhört!«
Er schüttelte sich. »Sie hatten ja gar keine Augen. Es war schrecklich, wie sie
die beiden alten Leute anfielen. Wie ein Hornissenschwarm. Sie hingen dicht an
dicht wie die Trauben, am Kopf, auf der Brust, man hat die Köpfe der Leute gar
nicht mehr gesehen.«
    »Was ist dann geschehen?«
    »Dann sind diese makabren Teufel – wie auf ein
Kommando – wieder in die Büsche gelaufen, als alles vorüber war.«
    »Sie sind nicht auch auf Sie zugekommen?«
    »Nein!«
    Larry preßte die Lippen zusammen. So eine Teufelei war
typisch für Dr. Satanas! Wenn er gewollt hätte, wäre auch dieser junge Mann
nicht mehr am Leben.
    Aber er brauchte diesen Zeugen. Das hatte er mit
einkalkuliert. Er brauchte jemand, der von der scheußlichen Tat berichtete.
X-RAY-3 sollte erkennen, wie weit die Macht des teuflischen Widersachers
gediehen, wie unschlagbar er war. Ein Warnzeichen, ein Triumphzeichen, ganz wie
man wollte.
    »Wohin sind sie gerannt?«
    »Über den Weg. Die Büsche sind kahl, ich konnte sie
eine Weile sehen. Sie sind die Mauer drüben hochgeklettert.« Sie gingen an die
Stelle. »Dann hab ich gehört, wie ein Wagen davongefahren ist. Das war alles.«
    Teuflisch ausgedacht! In einem Wagen wurden die
satanischen Marionetten zum Einsatzort gefahren, und so verschwanden sie auch
wieder. Wohin der Wagen gefahren war, wußte der Augenzeuge nicht.
    Larry glaubte, in den beiden dicht
aufeinanderfolgenden Ereignissen Signale zu sehen, die ihm galten. Und wenn
jemand über seine Pläne informiert war, dann schwebte Laurette Valmeuse in
akuter Lebensgefahr!
    »Dr. Satanas!« knurrte Larry Brent grimmig.
    Tolbiac wurde in dem Moment zu seinem Dienstwagen
zurückgerufen. Über Funk hatte sich ein Mann gemeldet: Iwan Kunaritschew. Von
seinem Wagen aus klärte Tolbiac die Angelegenheit im
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