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087 - Dr. Satanas - Herr der Skelette

087 - Dr. Satanas - Herr der Skelette

Titel: 087 - Dr. Satanas - Herr der Skelette
Autoren: Larry Brent
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Kommissariat seines
Kollegen vom 28. Quartier.
    Auch Larry wurde Zeuge des Gesprächs und bat, mit Iwan
ein paar Worte wechseln zu dürfen.
    »Schöne Sachen, die ich so nebenbei mitbekomme«, sagte
Larry.
    »Während ich Satanas Teufelsmarionetten am Hals hängen
habe, lustwandelst du durch Paris und läßt dich als Rauschgiftschmuggler
verhaften.«
    »Deine vertraute Stimme in meinem Ohr weckt
Erinnerungen an schöne Stunden, Towarischtsch.« Der Russe freute sich, den
Freund an der Strippe zu haben. »Ich habe nicht gewußt, daß du überhaupt schon
in Paris bist. So kann man sich täuschen. Wie schnell doch die Zeit vergeht!
Schon den Folies Bergere oder Moulin Rouge einen Besuch abgestattet?«
    »Dazu werde ich wohl heute nicht mehr kommen.«
    »Ah, bereits in die Arbeit gestürzt, Towarischtsch?«
    Larry erzählte, was passiert war und was er vorhatte.
Er wollte sofort in die Klinik fahren und Laurette herausholen. Er war
überzeugt davon, daß Dr. Satanas ihn aus seiner Reserve locken wollte. »Einer
von ihnen dort muß es sein. Die Skelettkinder, jetzt sind sie Gewißheit und
nicht mehr nur ein Gerücht«, meinte er abschließend.
    »Dann wünsche ich dir viel Vergnügen«, sagte der
Russe, der sich wieder in bester Laune befand. »Wieviel Angestellte, wieviel
Pflegepersonal hat die Klinik? Rund zweihundert Leute, nicht wahr? Bis du jedem
einzelnen die Maske vom Gesicht gepflückt hast, vergeht ein Tag. Jeder kann es
sein, wenn ich deiner Theorie richtig gefolgt bin. Nur über einen brauchst du
dir eigentlich keine Gedanken zu machen.«
    »So, über wen denn?«
    »Über Lebuson. Der ist nämlich nicht da. Hinter dem
stiefele ich schon seit heute mittag her.«
    »Sag das noch mal, Brüderchen.«
    »Nanu, seit wann bist du so schwer von Begriff, daß
man dir etwas zweimal erklären muß?«
    »Ich denke, ich hab nicht richtig gehört.« Iwan
Kunaritschew sagte es noch mal.
    »Ich war mit Dr. Lebuson zusammen und habe mit ihm
gesprochen«, entgegnete Larry.
    »Wann?« fragte Iwan.
    »Kurz nach drei.«
    Iwan lachte dröhnend. »Seit zwei Uhr bin ich ihm auf
den Fersen. Gegen drei hat Lebuson in einem Café am Place de la Bastille in
einer Mokkatasse den Löffel umgedreht.«
    »Lebuson war den ganzen Nachmittag über in der Klinik,
Brüderchen!«
    »Glaubst du , Towarischtsch! Den ganzen
Nachmittag ist er durch Paris gebummelt, war sehr nachdenklich, als müsse er
neue Kraft schöpfen.«
    »Dann ist dein Lebuson nicht mein Lebuson«, entgegnete
X-RAY-3 knapp.
    »Scheint mir fast auch so. Da stimmt doch was nicht,
sage einer, was er will.«
    »Was hattest du ursprünglich vor?« wollte Larry
wissen.
    »Nachdem mein Lebuson mir vorerst aus dem
Blickfeld geraten ist, sollten wir so schnell wie möglich seine Spur
wiederfinden. Ich weiß auch schon wie. Er hat Prinzipien. Um sechs Uhr abends
erwartet ihn seine Frau. Da ist er immer zu Hause anzutreffen. Ich werde mich
dort anmelden.«
    »Okay, Brüderchen. Das täte ich an deiner Stelle auch.
Ich sehe in der Klinik nach und frage dort nach meinem Lebuson. Die Sache
stinkt mir.«
    »Ich rieche es schon durchs Telefon. Das ist die
reinste Lebusonerei.«
     
    ●
     
    Als er das breite Portal passierte, blickte die
Schwester hinter dem gläsernen Verschlag der Portierloge
auf. Sie wunderte sich über den späten Besucher, aber sie sagte nichts.
    Larry Brent suchte umgehend das Zimmer in der ersten
Etage auf, in dem Laurette untergebracht war.
    Er klopfte kurz an.
    »Ja?« fragte eine erstaunte Stimme.
    X-RAY-3 trat ein. Laurette merkte nicht, wie
aufmerksam er sie studierte, als er ihr die Hand reichte, sich nach ihrem Befinden
erkundigte und behauptete, noch mal vorbeigekommen zu sein, da er sich sowieso
in der Nähe befunden habe.
    Das stimmte nur bedingt.
    »Schon irgend etwas gewesen?« fragte er. Er beachtete
ihre Worte und ihre Gestik genau. Laurette wirkte unverändert. Aber Larry wußte
nur zu gut, daß dieser Eindruck täuschen konnte. Wenn Dr. Satanas jemand seinen
Willen aufzwang, merkten das Außenstehende nicht.
    »Dr. Lebuson hat mich noch mal persönlich untersucht«,
sagte Laurette.
    »Wie lange warst du dort?«
    »Warum fragst du danach?« Sie dachte nach. »Zwanzig
Minuten vielleicht.«
    Larry war überzeugt: Wenn Lebuson nicht der war, für
den er sich ausgab, dann hatte er die Gelegenheit benutzt, um Laurette
auszufragen.
    »Worüber hast du mit ihm gesprochen?« Er stand neben
dem Fenster. Laurette trug einen seegrünen, rüschenbesetzten Morgenmantel
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