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087 - Das Daemonenauge

087 - Das Daemonenauge

Titel: 087 - Das Daemonenauge
Autoren: Neal Davenport
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die Augen und dachte daran, daß ich bald wieder arbeiten kann. Und als ich die Augen öffnete, standen Sie und Miß Zamis vor mir und sahen mich höchst seltsam an.“
    „Er kann sich nicht erinnern“, sagte Harvey fast unhörbar.
    Ich habe sie getäuscht, dachte Calbot zufrieden. Der Meister wird zufrieden sein. Unauffällig holte er den Lederbeutel unter seiner Achsel hervor und schob ihn unter das Kopfkissen.
    „Ich halte das nicht mehr aus“, keuchte die Krankenschwester.
    Sie sprang auf, riß die Tür auf und stürzte auf den Gang hinaus. Harvey folgte ihr.
    „Vielleicht informieren Sie mich, Miß Zamis“, sagte Calbot.
    Das Mädchen zog einen Stuhl ans Bett und setzte sich. „Sie waren verschwunden, Mr. Calbot. Mehr als eine Stunde lang. Versuchen Sie sich zu erinnern! Sie hatten Schmerzen. Erinnern Sie sich daran?“
    Calbot schüttelte entschieden den Kopf.
    „Ich hatte keine Schmerzen“, sagte er stur. „Ich bin müde. Lassen Sie mich allein! Ich will schlafen.“
    Er schloß die Augen und blickte wie ein trotziges Kind drein.
    Coco sah Calbot forschend an. Sie spürte die fremdartige Ausstrahlung, die von ihm ausging, und beschloß, ihn nicht aus den Augen zu lassen.
     

     
    Nach hundert Metern wurde die Felsspalte breiter und der Boden stieg sanft an. Zweihundert Meter weiter ragte plötzlich eine unbezwingbare Steilwand vor ihnen auf.
    „Jetzt sitzen wir in der Falle“, knurrte Parker.
    „Das verdanken wir dir, Vali“, sagte Hunter wütend.
    „Mir?“ fragte das Mädchen erstaunt.
    „Ja, dir. Asmodi ist es irgendwie möglich, durch dich alles zu sehen, was wir unternehmen. Ich bin sicher, daß er über jeden unserer Schritte Bescheid wußte. Aber es ist zwecklos, jetzt darüber zu sprechen. Ich beging einen gewaltigen Fehler, als ich dir vertraute.“
    „Ich schwöre dir, Dorian, daß ich …“
    „Halt den Mund!“ sagte Hunter brutal.
    Die Neger kamen langsam näher. Sie bildeten einen Halbkreis um die drei.
    „Jeder Widerstand ist sinnlos“, sagte ein riesiger Neger. Er trat einen Schritt vor und hob seine Machete. „Wirf die Waffe weg!“
    Hunter wußte, wann er verloren hatte. Bei einem Kampf mit den Voodooleuten mußte er unterliegen. Es war besser, sich gefangennehmen zu lassen und auf eine Chance zu warten.
    Der Dämonenkiller ließ die Machete fallen. Er sah Vali an, die seinen Blick erwiderte. Ihr Gesicht war verändert. Ihre Augen glänzten spöttisch im Schein der Fackeln, dann lächelte sie zufrieden.
     

     

Die Voodooleute hatten Hunter und Parker die Hände gefesselt. Zwei Männer wichen nicht von ihrer Seite. Nur Vali konnte sich frei bewegen.
    Sie kehrten zu den fünf Hütten zurück. Von Jorubina und ihren Leuten war nichts zu sehen. Hunter konnte sich lebhaft vorstellen, wie wild es hier zugegangen war. Marassas Leute waren als Sieger aus dem erbitterten Kampf hervorgegangen. Vor dem hochlodernden Feuer waren zwei Pfähle in den Boden gerammt worden.
    Parker wurde von zwei Negern in eine Hütte gezerrt, während der Dämonenkiller mit feuchten Lederriemen an einen der Pfähle gebunden wurde. Mehr als fünfzig Neger standen um das Feuer und ließen Hunter nicht aus den Augen. Einige Männer trugen drei Trommeln aus einer Hütte und stellten sie hinter Hunter ab.
    Die Chancen, daß ich aus diesem Schlamassel herauskomme, stehen ziemlich schlecht, dachte der Dämonenkiller. Er hatte nur einen Trumpf in der Hand, und der konnte möglicherweise ins Auge gehen.
    Dumpf dröhnten die Trommeln. Es klang wie das Schlagen eines gewaltigen Herzens.
    Zwei Männer traten aus Jorubinas Hütte. Einer hielt die Statue, die den Schlangengott Damballa darstellte, zwischen den Fäusten. Das Götzenbild wurde vor Hunter auf den Boden gestellt. Die zwei Rubinaugen glühten ihn an.
    Das Trommeln wurde lauter.
    Dorian starrte die Figur an. Die leere Augenhöhle füllte sich langsam. Ein schleimiges Etwas drehte und wand sich darin und wurde zu einem großen roten Auge, das ihn böse anfunkelte.
    Hunter wollte den Blick abwenden, doch die magische Anziehungskraft des Auges war stärker. Für Minuten versank die Welt um ihn. Nur das blutrote Auge, das ihn lähmte, existierte.
    Die Neger begannen zu tanzen. Verzückt sprangen sie um das Feuer herum.
    Endlich konnte Hunter seinen Blick von, dem Auge losreißen. Er fühlte sich wie gerädert und suchte nach Vali, konnte sie aber nirgends erblicken.
    Die Neger sangen und klatschten sich auf die nackten Schenkel. Sein Blick fiel auf
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