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087 - Das Daemonenauge

087 - Das Daemonenauge

Titel: 087 - Das Daemonenauge
Autoren: Neal Davenport
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wandte er den Blick ab. Coco und die Krankenschwester schliefen noch immer. Von den beiden drohte keine Gefahr.
    Dann hörte er Schritte und stand rasch auf.
    Die Tür wurde geöffnet, und Dr. Harvey trat ins Zimmer.
    „Was ist denn hier los?“ fragte der Arzt überrascht.
    Calbot blickte ihn durchdringend an. Harvey verlor die Kontrolle über seinen Körper. Er taumelte ins Zimmer und fiel zu Boden.
    In diesem Augenblick erwachte Coco aus ihrem totenähnlichen Schlaf. Mit einem Blick erkannte sie, was los war. Sie sah die aus Seife geformte Figur mit den Haaren und Fingernägeln. Ich muß Calbot aufhalten, dachte sie. Er darf die Figur nicht vernichten.
    Sie schloß die Augen, um so Calbots hypnotischem Blick zu entgehen. Blindlings ergriff sie einen Stuhl und warf ihn in Calbots Richtung.
    Der Stuhl traf Calbot, und er taumelte einige Schritte zurück und prallte gegen die Wand.
    Coco öffnete einen Augenblick die Augen und rannte auf das Fenster zu.
    Ihre rechte Hand griff nach der Statue.
    Calbot richtete sich auf und packte Cocos rechtes Bein. Er riß sie zu Boden.
    Das Mädchen hatte die Seifenfigur umklammert. Sie atmete schwer und wälzte sich zur Seite. Dabei achtete sie darauf, daß sie die Figur nicht beschädigte.
    Calbot knurrte wütend. Er trat mit dem rechten Fuß nach ihr. Sie krümmte sich vor Schmerzen. Calbot war wie von Sinnen. Er kniete neben Coco nieder und wollte ihr die Statue entreißen, doch sie kämpfte wie eine Löwin.
    Harvey stand schwankend auf.
    „Helfen Sie mir!“ brüllte Coco.
    Harvey ging auf Calbot los, der ihm aber einen harten Schlag versetzte. Der Arzt kämpfte gegen die drohende Ohnmacht und fiel über das Bett.
    Calbot packte Cocos rechte Handgelenk und drehte es herum. Sie wich seinem Blick aus. Er setzte sich einfach auf sie, entriß ihr die Figur, sprang auf und stellte sie aufs Fensterbrett. Dann holte er mit der geballten Faust aus.
    „Nicht!“ brüllte Coco und packte Calbots Bein.
    Doch sie kam zu spät. Die Faust zermalmte die Statue. Sie war flachgedrückt wie ein Pfannkuchen. In diesem Augenblick stieß George Calbot einen schrillen Schrei aus. Eine unsichtbare Kraft zermalmte ihn.
     

     

Das Trommeln war verstummt. Asmodi hob die Hände, und die Tänzer erstarrten mitten in der Bewegung.
    „Es ist soweit!“ zischte der Herr der Finsternis.
    Der Dämonenkiller schloß die Augen. In wenigen Augenblicken würde sich entscheiden, ob seine Vermutung richtig gewesen war.
    Ein lautes Krachen zerriß die Stille, und Hunter öffnete die Augen.
    Ein armdicker Blitz zuckte über den Himmel und raste zu Boden. Doch er traf nicht Hunter, sondern Vali. Ihr Körper wurde in grelles Licht getaucht, ihre Haare fingen zu brennen an, ihr schönes Gesicht und ihr aufreizender Körper verkohlten innerhalb weniger Sekunden. Ein Häufchen Asche war alles, was von ihr übrigblieb.
    Asmodi war zu Boden gefallen. Er krümmte und wand sich. Mit dem Tod seiner Gefährtin erlosch auch sein Leben.
    Asmodis Gestalt veränderte sich. Ein schwächliches Männchen lag vor Hunter. Ein kleiner Mann mit einem viel zu großen, kahlen Kopf. Das Gesicht war faltig und der Leib ausgemergelt. Die Haut warf Blasen und löste sich auf. Eine halbe Minute später lag ein Skelett vor dem Dämonenkiller, das zu Staub zerfiel.
    Die Schwarzen hatten die Flucht ergriffen.
    „Asmodi ist tot“, sagte der Dämonenkiller.
    Olivaro kam langsam näher.
    „Schneiden Sie die Fesseln durch, Olivaro!“
    „Wie haben Sie das geschafft, Hunter?“
    Olivaro schnitt die Fesseln durch, und der Dämonenkiller rieb seine Beine und Handgelenke.
    „Wir wurden von der Jorubina gefangengenommen“, berichtete Hunter. „Sie verhexte Vali. Das Mädchen war in Trance und merkte nicht, was um sie herum vorging. Ein Neger schnitt ihr eine Haarsträhne und einige Fingernagelstücke ab und ließ etwas Blut darübertropfen. Er steckte die Reliquien in einen kleinen Lederbeutel, den ich später unbemerkt von den anderen an mich nehmen konnte. Vali hatte keine Ahnung davon. Uns gelang die Flucht, und da merkte ich, daß mich das Mädchen verzaubern wollte. Ich ging auf ihr Spiel ein. Sie schnitt mir Haare und Fingernägel ab.
    Ich ahnte, was sie damit bezweckte, denn ich weiß ganz gut über Voodoo Bescheid. Sie versteckte das Säckchen. Da tauchten Asmodis Leute auf, und ich wollte kein Risiko eingehen. Ich vertauschte die Lederbeutel. Vali bemerkte nichts. Durch Ihre Warnung, Olivaro, wußte ich, daß Asmodi alles durch ihre
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