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0867 - Die Pesthexe von Wien

0867 - Die Pesthexe von Wien

Titel: 0867 - Die Pesthexe von Wien
Autoren: Christian Schwarz
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wird, bat Nicole die Maneki Neko um Hilfe. Die Katze sollte sich über Merlins Stern bei uns melden, wenn die Waldstein den Kelch wieder einsetzt. Hat bestens geklappt.«
    »Es gibt wirklich seltsame Wesen im großen Garten Gottes«, mischte sich nun Bruder Laurentius ins Gespräch. »Ich bin mir allerdings sicher, dass es sich bei diesem Mannequinekwo um einen Engel Gottes handelte.«
    »Da würde ich dagegen wetten, Herr Abt«, erwiderte Nicole. »Aber lassen wir das. Ich bin nur noch froh, dass wir die Hexe gekillt haben und möchte so bald wie möglich nach Hause. Ein bisschen Château Montagne täte mir unheimlich gut.«
    »Und ich freue mich auf Orval«, gab Claudius zurück. Die belgische Zisterzienserabtei war seine Heimat. »Eins würde mich aber doch noch interessieren: Warum habt ihr das Sigill der Labartu gebraucht? Hätten die Bakterien für den Voodoo-Zauber nicht genügt?«
    »Vielleicht. Aber mit diesen zwei Komponenten waren wir uns sicherer, dass der Voodoo-Zauber direkt im Kelch landet«, spielte Nicole das Auskunftsbüro. »Schließlich war es ja nur eine Vermutung, dass sich die Pestbakterien in den befallenen Körpern nicht vermehren und nicht übertragbar sind. Stell dir vor, Claudius, es wäre doch so gewesen. Dann hätte die Gefahr bestanden, dass der Voodoo-Zauber nicht den Kelch trifft, sondern den Ort, an dem die betreffenden Bakterien entstanden sind, eine andere Leiche nämlich.«
    »Stellen wir uns jetzt mal ganz dumm und fragen Folgendes: Ist Voodoo nicht der Schwarzen Magie zugehörig?« Der Kapuzinerabt blinzelte unschuldig.
    Zamorra nickte langsam. »Sie haben recht, Herr Abt. Wir haben es nicht gerne getan, aber in diesem Fall heiligt der Zweck die Mittel. Wir konnten es auch nur tun, weil Merlins Stern magisch neutral ist. Mit einer rein weißmagischen Waffe hätten wir das nicht hinbekommen. Ich hoffe, dass uns das in den Sphären des Guten nicht irgendwarm angekreidet wird.«
    »Nein. Denn ich erteile Ihnen beiden hiermit die Absolution.«
    »Na, vielen Dank, Herr Abt, das erleichtert uns ungemein.« Nicole meinte es ernst, auch wenn sie ihn anlächelte.
    »Übrigens, für die ganz Wissbegierigen unter uns: Hätten wir den-Voodoo-Zauber gegen Labartu selbst richten müssen, hätte das höchstwahrscheinlich nicht geklappt. Um einen Dämon zu bezwingen, ist er einfach zu schwach. Aber der Kelch war nur ein Instrument und konnte keine geeigneten Gegenmaßnahmen ergreifen. Die Hexe zum Glück auch nicht mehr.«
    Nicole lehnte sich zurück, die Hände hinterm Kopf verschränkt. »Mensch, Claudius, wenn ich dich so mampfen sehe, bekomme ich doch noch Hunger. Also schieb doch mal bitte den Braten rüber.«
    Bevor die Französin hineinbiss, erstarrte sie einen Moment in Nachdenklichkeit. »Wisst ihr was? Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass uns diese Maneki Neko nochmals über den Weg laufen wird.«
    »Warum denn das?«
    »Weil sie sich, als sie aus dem Amulettzentrum verschwand, mit einem ›Bis demnächst‹ bei mir verabschiedet hat. Und ich bin mir nicht sicher, ob wir uns über ein erneutes Zusammentreffen freuen sollten.«
    Zamorra starrte sie an. »Kannst du konkreter werden?«
    »Nicht wirklich. Ich hatte aber einen Moment lang den Eindruck, Svantevits Flammenfratze hinter ihr zu sehen.«
    Bruder Claudius wurde schlagartig bleich. Fast krampfhaft umklammerte er den Spiegel des Eskil, während er mit der anderen das Essen von sich schob.
    »Bitte nicht«, stöhnte er. »Sind wir denn vor dem Kerl nirgends sicher?«
    ENDE des Zweiteilers
    [1] Siehe Professor Zamorra Nr. 866 »Die Herrin der Raben«
    [2] Siehe Professor Zamorra Nr. 866 »Die Herrin der Raben«
    [3] Siehe Professor Zamorra Nr. 866 »Die Herrin der Raben«
    [4] Siehe Professor Zamorra Nr. 866 »Die Herrin der Raben«
    [5] Siehe Professor Zamorra Nr. 847 »Duell der Mächtigen«
    [6] Siehe Professor Zamorra Nr. 866 »Die Herrin der Raben«
    [7] Siehe Professor Zamorra Nr. 70 »Die Brücke ins Jenseits«
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