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0867 - Die Pesthexe von Wien

0867 - Die Pesthexe von Wien

Titel: 0867 - Die Pesthexe von Wien
Autoren: Christian Schwarz
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einmal zu kontaktieren.«
    »Warum das denn?«
    Nicole erklärte es ihm.
    Zamorra drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. »Du bist genial, Mädchen. Wenn das klappt, werde ich dein Gehalt verdoppeln, ach, was sage ich, verdrei-fünffachen.«
    Nicole lächelte wölfisch. »An deinen eigenen Worten sollst du dich verschlucken, Chéri. Spätestens bei meinem nächsten Einkaufsbummel. Aber jetzt lass uns erstmal was tun, um dieses verdammte Biest endgültig zur Hölle zu schicken.«
    Nicole nahm Merlins Stern und legte ihn dem ruhig atmenden Japaner auf die Brust. Dann konzentrierte sie sich auf das Amulett, verfiel in Halbtrance und rief nach der winkenden Katze. Fast umgehend kam es zum Kontakt. Ein diffuser, wabernder Nebel manifestierte sich inmitten absoluter Schwärze, die langsam heller wurde und sich zu einer japanisch aussehenden Gartenlandschaft verformte. In diesem wunderschönen Garten mit blühenden Kirsch- und Mandelbäumen verfestigte sich der Nebel zur Maneki Neko. Die Katze saß inmitten eines Hains und blickte Nicole aus weisen, gütigen Augen an, in denen gleichzeitig etwas dämonisch Böses funkelte. Das Rot ihres Fells war einem strahlenden Weiß gewichen, das aber auch schmutziggrau wirkte. Nicole musste aufpassen, dass sich ihr Verstand nicht in diesen sich widersprechenden Details verwirrte. Mit Winken hatte die Katze momentan nichts am Hut, sie ließ ihre Pfoten auf dem Boden. Auch die Münze fehlte. Nicole begriff, dass sich dieses Wesen den Menschen so präsentierte, wie sie es sehen wollten.
    Ich grüße dich, Maneki Neko. Wer bist du wirklich? Ist die Katze deine wahre Gestalt? —
    Ich grüße dich ebenfalls, Menschen frau. Wer ich bin, tut nichts zur Sache. Auch nicht mein wirkliches Aussehen. Du könntest es ohnehin nicht begreifen. Und so zeige ich mich in einer Gestalt, die die Menschen erfreut. Es kommt ohnehin äußerst selten vor; dass sie mich sehen. Ich freue mich aber, dass du den Weg zu mir gefunden hast. Das können nicht viele von deiner Art. — Ich kann ausschließlich über das Amulett zu dir finden. Aber auch nur,; weil ich eine ganz besondere Affinität zu Merlins Stern habe, nicht wahr? Ich kann mit ihm zusammen das Flammenschwert bilden. —
    Das Flammenschwert, ja. Maneki Neko sah aus, als lächle sie plötzlich.
    Du hast ebenfalls diese besondere Affinität zum Amulett, Maneki Neko. Darf, soll ich dich so nennen? — Nenne mich so. Meine Beziehung zum Zauberauge muss dich hingegen nicht interessieren. —
    Tut es aber. Nicole lachte glockenhell, wurde aber umgehend wieder ernst. Wesen deiner Art sind Geheimniskrämer erster Güte, das weiß ich nur zu gut. Ich bohre deswegen nicht weiter. Ich bitte dich allerdings inständig, uns im Kampf gegen diese verfluchte Hexe zu unterstützen.
    Maneki Neko schwieg. Warum sagst du nichts? Du stehst doch auch auf der Seite des Guten, drängte Nicole.
    Maneki Neko sah sie erstaunt an. Was bringt dich zu dieser Annahme?
    Nun, äh… ich dachte, weil du Merlins Stern benutzen kannst… Und weil du uns schon einmal geholfen hast. Ohne dich hätte uns Vassago dieses Mal eine lange Nase gedreht. Stimmt's?
    Das Wesen ging nicht darauf ein. Das Abklären des Amulettstatus' war ihm wesentlich wichtiger.
    Ist denn das Zauberauge eine reine Waffe des Guten, wie du es nennst? —
    Nein. Nicole biss sich nur sinnbildlich auf die Lippen. Mehr war in ihrem jetzigen Zustand, da sie reiner Geist war, nicht möglich. Natürlich war Merlins Stern ein magisch neutraler Gegenstand, der dem diente, der ihn sich Untertan zu machen verstand. Unter dem Dämon Leonardo de Montagne war das Amulett eine Zeit lang sogar zur rein schwarzmagischen Waffe verkommen.
    Also, was ist nun? Hilfst du uns auch weiterhin? —
    Welcher Art soll denn meine Hilfe dieses Mal sein?
    Nicole erklärte es ihr. Maneki Neko legte den Kopf leicht schief. Wieder schien sie zu lächeln. Nun gut. Ich habe keinerlei persönliches Interesse daran, die Welt der Menschen liegt mir nicht besonders am Herzen. Ich helfe dir aber, weil du mir gefällst, Menschenfrau. Wir machen es so, wie du es vorgeschlagen hast. —
    Danke. Wenn dir unsere Welt nicht am Herzen liegt, wie kommt es dann, dass du über Tage weg immer mal wieder bei Yuuki Hiroshi aufgetaucht bist?
    Maneki Neko putzte sich mit den Vorderpfoten die Barthaare. Es sah zu putzig aus. Du bist sehr neugierig, Nicole Duval. Das schätze ich nicht besonders. Aber ich mag dich, wie ich bereits sagte. Also höre: Eine Menschenfrau namens
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