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0866 - Aura des Unheils

Titel: 0866 - Aura des Unheils
Autoren: Unbekannt
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Arrestzelle umh üllte, und erkannte, daß er es mit seinem Individualtransmitter nicht durchbrechen konnte.
    Kurz entschlossen aktivierte er seinen Zeittransmitter, versetzte sich um einige Stunden in die Vergangenheit -und schwebte plötzlich frei über den eisbedeckten Gipfeln eines mächtigen Gebirges. 'Tengri Lethos erkannte, daß er einen Fehler begangen hatte. Er hatte nicht daran gedacht, daß sein perfekter Zeittransmitter nicht nur auf der gedachten Zeitlinie versetzte, sondern die Raum-Zeit-Bezogenheit, die bei qualitativ schlechteren Zeitmaschinen verlorenging, aufrechterhielt. Dadurch war er in den Raum zurückbefördert worden, in dem er sich vor der Zeitspanne, um die er sich in die Vergangenheit versetzt hatte, befand.
    Nur daß „damals" der SVE-Gleiter Hotrenor-Taaks an dieser Position gewesen war und jetzt nicht, denn er war infolge seiner hohen Geschwindigkeit bereits kilometerweit entfernt, als Lethos materialisierte.
    Tengri Lethos stellte fest, daß er sich in einer Höhe von zwölf Kilometern befand und stürzte.
    Nur sein Konturschirm, der für andere Personen absolut unsichtbar und auch normalerweise nicht fühlbar war, hatte ihn vor einer gefährlichen Dekompression bewahrt. Doch unterdessen war die Sauerstoffkonzentration im Blut bedenklich abgesunken. Er mußte also entweder den Schirm ausdehnen, den Kapuzenhelm über den Kopf klappen und die Luftversorgung aktivieren oder mit dem Individualtransmitter in tiefere Luftschichten springen.
    Er entschied sich für einen Sprung mit dem Individualtransmitter - und zwar auf das Landefeld, auf dem bereits der SVE-Raumer stehen mußte, zu dem allerdings Hotrenor-Taak und Pyon Arzachena noch nicht zurückgekehrt waren.
    Der Hüter des Lichts schaltete seinen Licht-Impuls-Detektor ein und konnte danach weder gesehen noch geortet werden.
    Er schloß die Augen und konzentrierte sich auf die hyperenergetischen Daseinswellen von ES.
    Nach einiger Zeit bekam er Kontakt, aber es war nicht möglich, eine Kommunikation herzustellen. ES war offenkundig mit einem derart schwierigen Problem befaßt, daß es ihm unmöglich war, sich mit etwas anderem zu beschäftigen.
    Tengri Lethos riß sich aus seiner Konzentration, als er spürte, daß der SVE-Raumer des Laren startete. Er öffnete die Augen und war im ersten Moment von der Sicht der materielldreidimensionalen Welt verwirrt, aus der er sich beinahe ganz zurückgezogen hatte.
    Dann erkannte er, daß die GOR-SELL sich schnell entfernte und daß eine Space-Jet mit ihr gekoppelt war. Die Space-Jet trug die Insignien des Kaisers der Freifahrer von Boscyks Stern. Es war für Lethos nicht schwer, sich zusammenzureimen, daß der Start des SVE-Raumers unmittelbar mit einem Besuch Anson Argyris' auf dem Schiff zusammenhing.
    Der Hüter des Lichts beschloß, dem Schiff in schnellen IV-Transmitter-Intervallen zu folgen und herauszufinden, wohin es gebracht wurde. 2. Besichtigung Ilma von Rohan stand vor dem Fenster ihres Gästezimmers im kaiserlichen Palast auf Olymp, als Nchr alias Pedar von Margulien eintrat, eine Flasche Wein und zwei Gläser in der Hand.
    Der Gys-Voolbeerah sah, daß „seine" Nichte die Kette mit dem Medaillon trug. Es war das Geschenk ihres echten Onkels an sie. Nchr hatte es dem Original abgenommen und Ilma geschenkt, weil er seine Rolle perfekt spielen wollte. Als er jedoch sah, daß Ilma außer der Kette mit dem Medaillon nur ein halbtransparentes Neglige trug, war er sich gar nicht mehr so sicher, daß ihm an einem perfekten Rollenspiel gelegen war.
    Aber seine Meinung war bedeutungslos. Wichtig war nur, daß er niemals kniff. So wollte es das GESETZ. „Ein schöner Sonnenuntergang, Ilma", sagte Nchr. Er stellte die Flasche und die beiden Gläser auf den Tisch und ging zum Fenster. Die rote Sonne Boscyks Stern lugte nur noch als schmale Sichel über den westlichen Horizont. Ihr Licht tauchte die Abendwolken in Purpur und Gold. Sogar die über Trade City lagernden Staubwolken wurden von ihrem Schein verzaubert und erschienen wie Illuminationsnebel.
    Nchr kannte den Grund für die Staubwolken. Trade City war während der Konzilsherrschaft verlottert und verkommen. Da die Überschweren die Menschen aus der Stadt vertrieben hatten, sie selbst aber zahlenmäßig zu schwach waren, um alle leerstehenden Wohnungen zu beziehen, spielte sich bei ihnen die Regel ein, so lange in einer Wohnung zu bleiben, bis sie verdreckt war und ihre Haushaltsgeräte nicht mehr funktionierten. Danach zog man eben in
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