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0865 - Kosmische Irrfahrt

Titel: 0865 - Kosmische Irrfahrt
Autoren: Unbekannt
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es nicht glauben, aber ich fühle mich in der Milchstraße zu Hause", sagte Hotrenor-Taak leise.
    „Irgendwo muß man sich ja zu Hause fühlen können.."
    „Schon gut!" erwiderte Pyon Arzachena. „Wenn wir eine Substanz hätten, die die Stoffwechselabläufe von Lebewesen verlangsamt, dann könnten wir sie in die Klimaanlage in TRAPPER blasen. Ein Molekülverformer würde dadurch behindert werden, vorausgesetzt, er wäre gerade dabei, jemanden zu kopieren."
    „Beispielsweise mich", erwiderte der Lare. „Ihre Idee ist gut, Pyon."
    „Wenn auch leider undurchführbar", sagte der Prospektor.
    „Sie läßt sich verwirklichen, denn wir können die Klimaanlage so einstellen, daß die Lufttemperatur auf minus vierzig Grad absinkt. Es käme dann auf einen Versuch an, ob niedrige Temperaturen die Verformung von Molekülen behindern. Sie werden die Klimaanlage entsprechend schalten, während ich mich dem Molekülverformer als Opfer anbiete."
    „Wie lange können Sie bei vierzig Grad Celsius überleben - in einer ungeheizten Bordkombination?" fragte der alte Prospektor besorgt.
    Hotrenor-Taak lächelte.
    „Ich habe eine Droge, die das Absinken der Körpertemperatur verhindert und die chemoelektrischen Prozesse meines Körpers auch bei sehr niedrigen Außentemperaturen erhält. Folglich werde ich einem Molekülverformer gegenüber im Vorteil sein."
    „Wenn das so ist, dann schleiche ich in die Klimakontrollstation, Taak", sagte Pyon Arzachena.
    „Ich begleite Sie", erwiderte der Lare. „Sonst fallen Sie unterwegs noch einem Molekülverformer zum Opfer."
    Tengri Lethos wunderte sich über die Naivität, mit der ein Lebewesen, das immerhin einmal die Sternen-völker der Milchstraße im Griff seiner Macht gehabt hatte, das Einfangen eines Molekülverformers plante.
    Der Hüter des Lichts sah und hörte Hotrenor-Taak und Pyon Arzachena mit Hilfe der semibionischen Wächter, komplizierter schwebender Gebilde, die weder gesehen noch geortet werden konnten. Andere Lebewesen konnten sie zwar fühlen, aber sie würden sie niemals für funktionelle Systeme, sondern vielleicht für winzige Schweiß- oder Wassertropfen halten, falls ihre Hautsensoren überhaupt darauf ansprachen.
    Alles, was die Wächter sendeten, wurde in Lethos' Gehirn empfangen und in visuelle und akkustische Informationen verwandelt.
    Als sich der Lare und der alte Prospektor in Richtung auf die Klimakontrollstation der Ausweichzentrale TRAPPER in Bewegung setzten, überlegte Tengri Lethos, ob er es dem Laren tatsächlich so leicht machen sollte.
    Er war nicht in der Milchstraße gewesen, während das Konzil hier geherrscht hatte, deshalb kannte er die Strategien und Taktiken des ehemaligen Verkünders der Hetosonen nicht aus eigener Anschauung. Aber das, was er darüber gehört hatte, genügte ihm, um sich ein Bild von der Persönlichkeit des alten Laren zu machen.
    Und falls Hotrenpr-Taak nicht schon eine Strecke in den Altersschwachsinn hineingeglitten war, dann stimmte seine derzeitige Handlungsweise nicht mit diesem Bild überein.
    Schluß: Hotrenor-Taak wollte etwas anderes, als er sagte.
    Der Hüter des Lichts dirigierte einen Teil der Wächter in die Verstekke des Uralt-Spionsystems, über das Anson Argyris damals die Gys-Vool-beerah hatte belauschen können, ohne daß sie es ahnten. Als er die semibionischen Systeme nach einiger Zeit wieder zurückzog, hatten sie sich verändert.
    Lethos maß diese Veränderungen und errechnete danach das Alter des Uralt-Spionsystems. Anschließend aktivierte er den Zeittransmitter seines Anzugs, der äußerlich wie eine normale bernsteingelbe Kombination aussah - wenn man das Netzwerk der Silberfäden nicht beachtete.
    Er veränderte seinen Standort im Raum nicht, nur in der Zeit. Das heißt, eine Standortveränderung im Raum erfolgte nur soweit, daß der Zeitreisende exakt zu der Position versetzt wurde, die der jeweilige Himmelskörper - oder das andere Objekt - an dem Zeitpunkt einnahm, zu dem er reiste. Immerhin bewegt sich alles auch durch den Raum -und nichts nimmt nach Ablauf einer Sekunde dieselbe räumliche Position ein wie vorher.
    Kaum war der Hüter des Lichts materialisiert, als auch schon aus mehreren Richtungen Waffen auf ihn gerichtet wurden. Während er sich mit dem Individualtransmitter in eine Nebenhöhle versetzte, speicherte sein Gehirn die Tatsache, daß sich vor sehr langer Zeit in den natürlichen Hohlräumen unter dem Trap-Ozean, die später von Argyris zum Ausbau der Ausweichzentrale TRAPPER
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