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0865 - Kosmische Irrfahrt

Titel: 0865 - Kosmische Irrfahrt
Autoren: Unbekannt
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eine Folge harter Böen die Richtung zu halten.
    „Alternde Männer?" kam es von Pyon Arzachena. „Wir sind bereits uralt, Lare! Zwei Tattergreise auf dem Weg zur Hölle!" Er lachte mek-kernd.
    Der Drachen stieg plötzlich steil hoch, als er das westliche Ufer des Trap-Ozeans überflog.
    „Nach Backbord!" brüllte Hotrenor-Taak und verrenkte seinen Körper zweckdienlich.
    Er fragte sich, warum der Drachen über der riesigen Wasserfläche des Ozeans stieg, obwohl über ihr, weil sie sich nicht so stark erhitzte wie das Land, keine Aufwinde herrschen dürften. Er hatte das Fahrzeug absichtlich zur Wasserfläche gesteuert, um an Höhe zu verlieren. Sie waren immerhin zirka viertausend Meter hoch und wollten auf der gegenüberliegenden Seite des Ozeans landen.
    Nachdem sie fast zwanzig Minuten lang gegen den Aufwind und die von Osten kommende Luftströmung gekämpft hatten, überflogen sie endlich die nördliche Uferlinie - und plötzlich gelang es ihnen, den Drachen auf Landekurs zu bringen. Allerdings würde es noch einige Stunden dauern, bis sie wieder festen Boden unter den Füßen hatten.
    Hotrenor-Taak hatte sich unterdessen eine Theorie darüber zurechtgelegt, warum die Thermik hier über dem Ozean stärker war als über dem Land. Wahrscheinlich gab es im Trap-Ozean viele heiße Quellen, so daß die Luft über der Oberfläche nicht nur durch die Sonneneinstrahlung, sondern zusätzlich von unten aufgeheizt wurde. Dadurch bildeten sich über dem Großteil des Ozeans aufströmende Luftschichten, was bewirkte, daß sich über der Oberfläche ständig eine Unterdruckzone befand, die Luft aus den ufernahen Landzonen ansaugte, was dort wiederum Abwärtsströmungen hervorrief.
    Hotrenor-Taak dachte daran, wie der alte Prospektor und er auf der fingierten Suche nach Fingerzeigen auf Energielieferanten für SVE-Raumer zufällig auf eine Kopie des internen Berichts über den Kampf des Kaisers gegen Gys-Voolbeerah, die in sein subplanetarisch.es Reich eingedrungen waren, gestoßen waren. Das waren die Informationen gewesen, nach denen er in Wirklichkeit gesucht hatte.
    Pyon Arzachena hatte es ihm übrigens auf den Kopf zugesagt, aber dazu gemeint, es könnte dem Kaiser der Freifahrer nichts schaden, wenn er einmal hinters Licht geführt würde.
    Danach hatten sie, während sie offiziell weiter nach Speicherdaten der Freifahrer, Überschweren und Laren suchten, ihre Mission vorbereitet, vor allem aber den Flugdrachen gebastelt. Es kam dem ehemaligen Verkünder der Hetosonen zugute, daß er sich in seiner Jugend oft und später immer noch ab und zu der Drachenfliegerei gewidmet hatte. So war ein aerodynamisch einwandfreier Flugdrachen zustande gekommen, der zwei Personen trug und zumindest nicht schon beim ersten Einsatz auseinanderfiel.
    Als die beiden Männer in rund zweihundert Metern Höhe über das Wipfeldach des urweltlichen Trap-Reservat-Dschungels schwebten und die klobigen Echsenschädel sahen, die immer wieder aus der Tiefe emportauchten, wurde ihnen doch unbehaglich zumute.
    „Bald werde ich Childa wiedersehen", rief Arzachena und schüttelte sich.
    Der Flugdrachen vollführte ein nicht beabsichtigtes Schwenkmanöver und rutschte über die rechte Flächenhälfte ab. Hotrenor-Taak brachte das Fahrzeug mit Mühe und Not wieder in eine stabile Fluglage. Aber der Drachen hatte zuviel Höhe verloren. Deshalb steuerte der Lare ihn wieder auf die See hinaus. Dort stieg er sofort wieder.
    „Ich hoffe, Sie beherrschen sich künftig besser, Pyon!" rief Hotrenor-Taak. „Was ist mit Childa? Noch eine verflossene Liebschaft?"
    „Nein, ein Valley-Salamander vom Mars", antwortete Pyon. „Childa war intelligent und sprach Interkosmo. Sie hockte stocksteif an der Decke meiner Höhle, kurz bevor die GOR-SELL-CARRIE auf der Eiswelt landete. Als ich kurz vor unserem Start meine Habseligkeiten holte, war sie verschwunden."
    „Was ist ein Valley-Salamander?" fragte Hotrenor-Taak.
    „Ein Reptil mit feuerroter Haut, milchfarbenen großen Augen und so lang..."
    Pyon Arzachena ließ seine Griffstange los und zeigte mit beiden Händen, wie weit die beiden Enden des Salamanders voneinander entfernt waren. Er merkte erst, daß er abgesackt war, als er dank des Sicherungsseils mit hartem Ruck aufgefangen wurde.
    Der Lare bekam erneut alle Hände voll zu tun, um die Fluglage des Drachens zu stabilisieren.
    Als er endlich, teils aufatmend und teils wütend, zu dem Prospektor schaute, sah er, daß der alte Mann sein Expeditionsmesser
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