Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0864 - Demeters Flucht

Titel: 0864 - Demeters Flucht
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
wieder bis an die Sessellehne zurück. Hamiller hielt die Augen geschlossen. Schweiß rann über sein bleiches Gesicht.
    „Du meine Güte", flüsterte Eawy. „Hoffentlich kommt jetzt keiner von den Polizisten herein. Die denken, daß wir ihn umbringen."
    Payne Hamiller atmete schnell und keuchend. Er erholte sich allmählich. Nach einigen Minuten, während derer Howatzer ihm die Herzgegend massierte, schlug er die Augen auf.
    „Das war hart", sagte er leise.
    Dun Vapido reichte ihm einen Becher mit Wasser. Hamiller trank ihn mit kleinen Schlucken aus. Eawy wischte ihm den Schweiß von der Stirn.
    „Erzählen Sie", forderte Howatzer ihn auf. „Reden Sie sich von der Seele, was Sie belastet. Nur so können Sie sich befreien."
    „Wer sind Sie?" fragte der Terranische Rat.
    „Das ist vorläufig unwichtig", entgegnete Howatzer. „Wir sind auf Gäa geboren."
    „Woher wissen Sie, daß ich...? Ich meine, wie kommen Sie zu der Behauptung, daß ich von Margor abhängig bin?"
    Bran Howatzer lächelte.
    „Sie können es nicht leugnen. Und Sie sollten es auch nicht tun", sagte er eindringlich. „Wir verraten Sie nicht. Wir möchten Ihnen helfen, um Unheil zu verhindern. Sie wissen genau, daß Boyt Margor Sie auf lange Sicht vernichtet. Früher oder später wird der Sicherheitsdienst herausfinden, was mit Ihnen ist. Dann ist es zu spät für Sie. Dann haben Sie vielleicht schon Dinge getan, für die es keine Entschuldigung mehr gibt. Dann wird man nicht mehr sagen: Er konnte nicht anders, weil er ein Para-Sklave Boyt Margors war, sondern man wird Sie gnadenlos verurteilen – so, als ob Sie wirklich allein verantwortlich wären."
    Payne Hamiller erhob sich. Bran Howatzer wollte ihn im Sessel halten, aber er schüttelte seine Hand ab.
    „Ich muß mich bewegen", erklärte er, „sonst halte ich es nicht aus."
    Er ging einige Schritte im Zimmer auf und ab, blieb schließlich am Fenster stehen und blickte in den Park hinaus.
    „Es ist wahr", gestand er. „Boyt Margor hat mich in der Gewalt. Ich habe mich immer wieder dagegen gewehrt, aber es hat nichts geholfen. Dies ist das erste Mal, daß ich überhaupt darüber sprechen kann. Was habe ich nicht alles versucht, Julian Tifflor zu informieren! Ich konnte weder über mich und meinen Zustand schreiben, noch etwas darüber auf Video aufzeichnen. Immer wenn ich etwas über Margor verraten wollte, senkte sich etwas über mich, und ich vergaß mein Vorhaben. Oder meine Zunge war wie gelähmt."
    Er drehte sich um und blickte die drei Mutanten an.
    „Ich dankte Ihnen, daß Sie mir geholfen haben. Nun wird alles leichter sein."
    „Täuschen Sie sich nicht", sagte Dun Vapido. „Ich bin davon überzeugt, daß Sie weiterhin tun müssen, was Margor Ihnen befiehlt. Sie sind noch nicht frei. Sie müssen kämpfen. Wir werden in der Zwischenzeit nach einem Weg suchen, Ihnen zu helfen."
    „Der beste Weg wäre natürlich, Boyt Margor zu...", warf Eawy ter Gedan ein. Bran Howatzer legte ihr rasch die Hand vor den Mund, so daß Sie den Satz nicht zu Ende brachte. Doch Payne Hamiller erriet auch so, was sie meinte. „Sie wollen sagen, wenn Boyt Margor tot ist, dann bin ich frei", stellte er fest.
    „Das ist anzunehmen", bestätigte der PSI-Analytiker.
    „Zu einem Mord gebe ich Ihnen meine Zustimmung nicht", sagte Payne Hamiller. „Auf keinen Fall."
    „Wir werden einen anderen Weg finden", entgegnete Howatzer besänftigend. „Ich kann mir vorstellen, daß Margor auch dann erledigt ist, wenn wir seine parapsychischen Sinne lahmlegen."
    „Bis jetzt ist noch ungeklärt, welche Teile des Gehirns die parapsychische Leistung erbringen", konstatierte der Wissenschaftler. „Man hat umfangreiche Untersuchungen angestellt und zahllose Experimente gemacht, um dieses Geheimnis zu lüften, aber es ist bis heute nicht gelungen, die Quelle der psionischen Energien eindeutig zu lokalisieren. Die Gehirnteile, die bei Fellmer Lloyd beispielsweise mit großer Wahrscheinlichkeit den Para-Block beherbergen, haben bei Ras Tschubai überhaupt nichts damit zu tun.
    Irmina Kotschistowa und Balton Wyt lassen sich überhaupt nicht miteinander vergleichen. Alaska Saedelaere ..."
    „Bitte", rief Howatzer freundlich lächelnd. „Halten Sie uns kein Referat über das Mutantenkorps. Es gibt andere Dinge, die vorrangig besprochen werden müssen."
    Payne Hamiller stutzte. Verwirrt blickte er den Pastsensor an. Dann wurde ihm bewußt, daß er das Thema aus den Augen verloren hatte, um das es eigentlich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher