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0864 - Demeters Flucht

Titel: 0864 - Demeters Flucht
Autoren: Unbekannt
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ging.
    „Boyt Margor", sagte er nachdenklich. „Ist er wirklich der Katastrophe entkommen?"
    Er kehrte zu seinem Sessel zurück und setzte sich. Sein Gesicht straffte sich.
    „Wie ist es überhaupt zu der Katastrophe gekommen? Was haben Sie damit zu tun? Haben Sie sie ausgelöst?"
    Bran Howatzer schüttelte den Kopf.
    „Wir waren auf der Spur Boyt Margors", erklärte er. „Wir haben noch eine alte Rechnung mit ihm offen.
    Deshalb waren wir beim Forschungsinstitut. Margor hat den Schrein der Demeter vermutlich gewaltsam geöffnet. Er hat damit eine psionische Schockwelle ausgelöst, durch die seine Mitarbeiter in der Forschungsanstalt getötet wurden.'' „Psionische Schockwelle?" fragte Hamiller überrascht. „Woher wissen Sie das?"
    „Das vermuten wir", erwiderte Howatzer rasch. „Was hätte es sonst sein können? Wieso warf es die Mitarbeiter Margors zu Boden, den Mutanten selbst aber nicht?'' „Moment", rief der Wissenschaftler. „Wollen Sie damit sagen, daß Boyt Margor alles unbeschadet überstanden hat? '' „Er ist unverletzt", antwortete das Relais. „Wir haben ihn gesehen, wie er die Halle verließ. Er ist direkt an uns vorbeigegangen. Ich hätte ihn mit den Händen berühren können, wenn ich in der Lage gewesen wäre, mich zu bewegen.'' „Und Demeter?"
    „Er trug sie in seinen Armen. Sie sah aus, als ob sie tot sei."
    „Unsinn. Sie war nicht tot. Sie lebte", bemerkte Dun Vapido.
    „Das glaube ich auch", fügte Bran Howatzer hinzu. „Margor hätte sie nicht mitgenommen, wenn sie tot gewesen wäre. Was hätte er schon mit einer Toten anfangen können?"
    Hamiller sprang erneut auf und ging zum Fenster. Er versuchte, sich klarzumachen, daß Margor noch lebte, und daß er mit Demeter entkommen war.
    Als einige Minuten verstrichen waren, ging Bran Howatzer zu dem Terranischen Rat hin und legte ihm die Hand auf die Schulter.
    „Ich wünschte, ich könnte Ihnen helfen", sagte er.
    Hamiller wandte sich um.
    „Sie können mir nicht helfen", erwiderte er niedergeschlagen, „aber ich sorge dafür, daß Sie freigelassen werden."
     
    3.
     
    Kershyll Vanne hörte ein fernes Zischen. Er blieb auf der Leiter stehen und blickte hoch. In diesem Moment packte ihn eine Druckwelle und warf ihn von der Leiter. Das Konzept stürzte auf den Boden und rollte sich instinktiv zur Seite bis an eine der Wände der Senke.
    Das rettete ihm das Leben.
    Schutt und Trümmerstücke schossen in die Grube hinein. Dicht neben Vanne prallte ein zentnerschwerer Brocken auf. Er hätte ihn fraglos zerschmettert, wenn er nicht zur Seite geflüchtet wäre. Vanne schlang die Arme um den Kopf und preßte sich an die Wand, bis es ruhig wurde. Dann blickte er nach oben.
    Direkt über ihm lag eine stark beschädigte Marmorstatue auf der Kante der Grube. Sie pendelte langsam auf und ab.
    Vanne sprang auf und schnellte sich zur Seite. Keine Sekunde zu früh, denn schon im nächsten Moment kippte die Statue. Sie prallte an der Stelle auf, an der er eben noch gelegen hatte.
    Aufatmend wischte er sich den Staub aus dem Gesicht. Er nahm die Leiter auf. Sie war stark beschädigt, aber ihm blieb keine andere Wahl, als sich vorsichtig an ihr Hochzuhangeln, weil er sonst nicht aus der Grube herausgekommen wäre.
    Vanne blickte nach oben. Das Loch in der Deckenwölbung war vollkommen mit Trümmerstücken verstopft. Herabfallende Bruchstücke hatten große Teile der Einrichtungen und archäologischen Schätze zerstört.
    Kershyll Vanne zweifelte nicht daran, daß die Katastrophe durch einen Erdrutsch verursacht worden war.
    Er glaubte nicht an ein Attentat auf ihn, weil er sich nicht vorstellen konnte, daß es einen Grund dafür gab.
    Von der Existenz des Mutanten Boyt Margor wußte Vanne nichts.
    Er zog sich weiter aus dem Bereich zurück, der durch herabfallende Steine gefährdet war, und sah sich in der Halle um. Er hoffte, irgendwo einen Ausweg zu finden. Dabei bemühte er sich, über Funk Verbindung mit den Archäologen an der Oberfläche zu bekommen, doch niemand antwortete ihm. Andererseits empfing er keinerlei Signale. Er schloß daraus, daß die Kuppel, die aus einem terkonitähnlichen Stahl bestand, ihn völlig abschirmte.
    Vanne machte sich keine Sorgen, Er hatte den Einbruch der Gesteinsmassen überlebt. Das war die Hauptsache. Die Archäologen wußten, daß er sich in der Kuppel befand. Also war damit zu rechnen, daß sie alle Hebel in Bewegung setzten, um ihn herauszuholen.
     
    *
     
    Zur gleichen Zeit befand sich Boyt Margor in
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