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0857 - Amoklauf der Werwölfe

0857 - Amoklauf der Werwölfe

Titel: 0857 - Amoklauf der Werwölfe
Autoren: W.K. Giesa
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Zufall sein - er hatte eben keinen freien Platz gefunden, und zu Nicole wollte er sich wohl nicht setzen.
    ***
    Robin stellte den Mercedes ins Halteverbot; die einzige Möglichkeit, näher als 500 Meter an das Café heranzukommen. Er legte eine Polizeikelle aufs Armaturenbrett und stieg zusammen mit Zamorra aus.
    »Mademoiselle geruhten sich recht nett auszustatten«, stellte er fest, als sie Nicoles Tisch erreichten. »Tolles Busenschaufenster, das du da trägst. Bist du sicher, dass ich dich nicht festnehmen müsste?«
    »Du bist Mörder jäger, kein Sittenwächter«, stellte Nicole klar. »Das fällt also nicht in dein Ressort. Da musst du schon den Sheriff zur Amtshilfe holen, der vor Kurzem Olivia Olsen eingebuchtet hat.«
    »Olsen? Wer - ach ja, klar. Die Nackte aus der Bibliothek. Na gut, ein kleines bisschen mehr trägst du ja schon. Wie kommst du eigentlich auf diese Skandalnudel?«
    »Ich habe diese Skandalnudel vorhin kennengelernt. Sie ist gerade gegangen. Und diesmal war sie nicht nackt. Gehen wir?«
    »Nein«, sagte Robin. »Wir fahren. Bequemer ist das.«
    Sie traten ins Freie, wo gerade ein Flic den Mercedes in Augenschein nahm. »Sie stehen im Halteverbot, Monsieur«, sagte er.
    Robin deutete auf die Kelle und zückte seinen Dienstausweis. »Das hier ist eine Festnahme«, log er, ohne rot zu werden, wartete, bis Nicole und Zamorra auf der Rückbank saßen und fuhr dem Uniformierten beinahe über die Zehen.
    Nicole schien Schwierigkeiten zu haben, sich ins Sitzpolster versinken zu lassen.
    Zamorra grinste spöttisch. »Macht der Blechknopf plötzlich peng, waren deine Jeans zu eng.«
    »Meinst du das ernst?«, fragte sie erstaunt. »Denkst du tatsächlich, dass die Hose zu eng ist? Ich kann sie auch ausziehen. Kein Problem - die Polizei sieht's ja nicht, weil sie sich für den Verkehr interessieren muss.«
    »Die Polizei sieht alles«, widersprach Robin heiter und tippte gegen den Innenrückspiegel. »Immer und überall.«
    »Warte mit dem Ausziehen, bis wir wieder im Château sind«, sagte Zamorra. »Da dürfte ohnehin Umkleiden angesagt sein. Wir haben nämlich ein Problem.«
    »Etwa ein halbes Dutzend Probleme«, verbesserte Robin. »Und diese Probleme tragen die Bezeichnung Werwölfe…«
    ***
    Während Robin die beiden zum Stadtpark fuhr, informierten Zamorra und er Nicole über das, was sich abgespielt hatte. Er fuhr so weit wie möglich in den Park hinein und ließ die beiden aussteigen.
    »Gruß an Diana«, verabschiedete sich Nicole.
    »Falls ihr später wieder auftaucht, Zamorra, ruf Brunot an. Er lässt euch dann hier abholen.«
    »Er wird aber sicher nicht die ganze Nacht Dienst machen. Und wir können hüben wie drüben erst mal nur abwarten, ob sich die Wölfe wieder rühren. Sorg einfach dafür, dass wir angerufen und abgeholt werden, wenn etwas passiert. Egal, wer dann gerade Dienst schiebt.«
    Er sah Nicole hinterher, die mit schwingenden Hüften davonschritt. »Sitzt wirklich verteufelt eng«, sagte er schmunzelnd. »Kann was dauern, bis wir von uns aus wieder aktiv werden.«
    »Viel Spaß«, wünschte Brunot, setzte zurück, bis er die Straße erreicht hatte, und fuhr heim zu seiner Etagenwohnung am Stadtrand. Seinen Privatwagen ließ er in der Polizeigarage; den Mercedes wollte er so oft wie möglich genießen. Der E 300 war doch was anderes als sein kleiner Seat Toledo, obgleich der Toledo auch kein schlechtes Gerät war. Aber man merkte schon, warum der eine viel und der andere wenig kostete.
    Bei den vor den Blicken der Normalbürger getarnten Regenbogenblumen wartete Nicole auf Zamorra. Gemeinsam verschwanden sie zwischen den Blumen und kamen zwischen denen im Kellergewölbe des Châteaus wieder zum Vorschein. Unter der Kuppel des großen Raumes sorgte eine kleine Mini-Sonne dafür, dass die Blumen ständig blühen konnten, die als Transportmöglichkeit nicht nur nach Lyon dienten.
    Zamorra zog Nicole in seine Arme und küsste sie. Inzwischen sträubte sie sich schon nicht mehr so sehr gegen den Bart, den er sich vor ein paar Wochen mal wieder hatte wachsen lassen.
    »Die Jeans zwickt«, sagte sie. »Ist wohl doch ein bisschen zu eng geschnitten. Warte mal…« Als sie das Teil mühsam abstreifte, ging ihr String-Tanga gleich mit auf Halbmast. Sie zog ihn wieder hoch und rollte die Jeans zusammen.
    »Das Ding wird umgetauscht«, sagte sie. »Oder ich schenke es Oli. Die ist noch etwas graziler als ich, ihr könnte es passen.« Und dabei fiel ihr ein, dass sie Olivia zwar ihre
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