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0856 - Der Drache aus dem Sumpf

0856 - Der Drache aus dem Sumpf

Titel: 0856 - Der Drache aus dem Sumpf
Autoren: W.K. Giesa
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Duval von den anderen Blauen Städten erzählte.
    »Ich möchte eher Bruck vor sich selbst beschützen«, sagte Mills leise. »Und… an manchen Träumen hängt man doch sehr. Ich weiß nicht, ob ich diesen Traum wirklich begraben kann.« Er deutete nach unten, in die Richtung, in die sich die Höhle mit der Stadt erstreckte.
    »Ich verstehe, was Sie meinen«, sagte Terk ebenso leise. »Wer seine Träume verliert, wird zum lebenden Toten. Aber vielleicht brauchen Sie den Traum ja nicht zu begraben. Mister Tendyke ist da unten. In der Firma munkelt man über die unglaublichsten Dinge, die er erlebt hat. Einige sagen, er hätte sogar einmal seinen eigenen Tod überlebt.«
    Er schüttelte den Kopf und lächelte etwas verkrampft. »Das ist natürlich völliger Unsinn.«
    Eine oder zwei Minuten vergingen, dann sah der Professor in die Runde.
    »Kommen Sie«, verlangte er. »Wir haben noch einiges zu tun, auch hier oben. Das sollten wir jetzt mal in Angriff nehmen.«
    Er zog sich mit den Studenten zurück.
    Terk sah noch einmal auf sein Chrono. Dann, in einem unbeobachteten Moment, tauchte er im Schacht unter. Er verzichtete auf die Technik-Unterstützung, um nicht aufzufallen, und hangelte sich am Seil nach unten.
    Es war ihm klar, dass er gegen eine ausdrückliche Anweisung Robert Tendykes verstieß; außerdem begab er sich in Gefahr; eine Gefahr, von der er die Studenten fernhalten wollte. Aber etwas trieb ihn an. Er machte sich Sorgen um Tendyke, Zamorra und Duval.
    Die Stunde war inzwischen um, aber die drei meldeten sich nicht.
    Was war in der Höhle los?
    ***
    Der Sumpfdrache begann, Bäume anzunagen. Sein Maul blutete nicht mehr, und der Schmerz hatte so weit nachgelassen, dass er das mit den verbliebenen Zähnen schaffte.
    Die anderen würden nachwachsen. Aber das brauchte seine Zeit, wie auch die Rückenverletzung. Aber darauf konnte er jetzt keine Rücksicht nehmen. Er musste die Menschen so schnell wie möglich unschädlich machen, bevor sie ihm noch größere Probleme bereiteten als jetzt schon.
    Er nagte die Bäume so an, dass das auf den ersten Blick nicht zu erkennen war. Und er tat es so, dass der erste fallende Baum den nächsten zum Kippen brachte und so fort. Binnen Sekunden würde ein Netz aus Ästen und Stämmen über den Opfern zusammenbrechen, und diese würden sich nicht schnell genug daraus befreien können.
    Zumindest hätten sie keine Chance, ihre Waffen gezielt einzusetzen. Das war schon ein enormer Vorteil. So konnte sich der Sumpfdrache über sie her machen und sie töten.
    Von seinem ursprünglichen Vorhaben, sie langsam und qualvoll sterben zu lassen, kam er mehr und mehr ab. Es war sicherer, sie schnell zu töten, damit sie nicht noch mehr Schaden anrichten konnten.
    Jetzt brauchte er sie nur noch anzulocken. Das war das einzige, aber große Problem. Wie sollte er das anstellen?
    Anschließend gut getarnt auf sie zu warten war Routine.
    ***
    Automatisch griff Yon Terk nach seiner Zigarettenschachtel in der Brusttasche seines Hemdes, öffnete sie - und steckte sie wieder zurück, ohne ihr eines der Stäbchen zu entnehmen. Der Wortwechsel mit Professor Mills ging ihm durch den Kopf. Mills hatte recht; er rauchte zurzeit tatsächlich zu viel.
    Seit sie das Skelett von Marcus Mercury gefunden hatten…
    Er sah die blauen Gebäude der Stadt vor sich und lauschte. Alles war ruhig.
    Terk nahm das Transfunk-Gerät zur Hand und schaltete es in den Aktiv-Modus. »Ypsilon an Eins-eins. Wo sind Sie?«
    Es kam keine Antwort.
    Während Terk langsam in die Stadt schlenderte, wiederholte er seinen Anruf. Aber Tendyke meldete sich nicht.
    »Da ist was faul«, murmelte Terk. Wenigstens einer der drei hätte reagieren müssen. Auch passiv geschaltete Geräte mussten die Anrufsignale empfangen. Wenigstens einer der drei musste doch reagieren!
    Sollte die Bestie sie erwischt haben, trotz des Optimismus, den der Parapsychologe gezeigt hatte?
    Terk ging weiter. Er war vorsichtig.
    Aber erst am Ende der Stadt wurde er fündig.
    ***
    »Wie finden wir das Biest eigentlich?«, grübelte Nicole. »Mir ist dazu eben etwas Unangenehmes eingefallen.«
    »Und was ist das?«, fragte Zamorra, in dem angesichts der Worte Nicoles leichtes Unbehagen aufstieg.
    »Gestern spürte ich die schwarzmagische Aura der Bestie, als sie in meiner Nähe war. Heute war da gar nichts.«
    Zamorra verzog die Mundwinkel. »Das hört sich nicht gut an.«
    Nicole nickte. »Es bedeutet, dass ich als Gefahrenspürer momentan unbrauchbar bin«,
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