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0856 - Der Drache aus dem Sumpf

0856 - Der Drache aus dem Sumpf

Titel: 0856 - Der Drache aus dem Sumpf
Autoren: W.K. Giesa
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dass das Amulett kein Bild mehr zeigte. In seiner Mitte war wieder der stilisierte Drudenfuß.
    »Warum hast die die Zeitschau bendet?«, wollte sie wissen. »Sind wir…«
    »Das war nicht ich«, sagte Zamorra. »Sie hat sich selbst abgeschaltet. Nein - das ganze Amulett hat sich komplett abgeschaltet! Verdammt, dieser Feigling von Taran!«
    Er versuchte einige der Hieroglyphen zu verschieben, um damit magische Befehle zu erteilen. Aber die eigenartigen Zeichen blieben unbeweglich.
    »Es ist wie immer«, seufzte Nicole.
    Zamorra nickte. »Damals wie heute - auf das Ding ist kein Verlass mehr.«
    Er versuchte gedanklichen Kontakt mit Taran aufzunehmen, der nur noch als künstliches Bewusstsein im Amulett existierte. Aber dieser Kontakt kam nicht zustande. Taran schottete sich offenbar ab.
    »Ist euch eigentlich aufgefallen, dass hier nicht nur das Amulett, sondern alles tot ist?«, fragte Tendyke.
    »Was meinst du damit?«
    »Schaut euch doch mal um. Es gibt keine Vögel hier, keine Schmetterlinge, und man hört nicht einen einzigen Tierlaut. Es gibt hier einfach keine Tiere. Dem Wasser fehlen die Fische…«
    »Letzteres wundert mich gar nicht«, erwiderte Zamorra. »Schau dir dieses Wasser mal an. Ihm fehlt Sauerstoff. Da helfen die besten Kiemen nicht.«
    »Woran siehst du, dass der Sauerstoff fehlt?«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Eben daran, dass es auch kein fischiges Getier gibt. Und nimm mal einen Schluck von der Brühe. Schmeckt ziemlich trübe, nicht wahr? Ich schätze, hier können nur Luftatmer leben. Wale und Delfine zum Beispiel.«
    »Und alles, was an Land und in der Luft fleucht und kreucht, hat vermutlich die Bestie gefressen«, spekulierte Nicole.
    »Und jetzt hat es uns auf der Speisekarte.«
    »Ich glaube, wir sind ihm schon ziemlich nahe. Taran gerät in Panik, hat alles außer Betrieb gesetzt und hofft wahrscheinlich, dass wir deshalb umkehren. Das ist ziemlich verrückt. Er müsste mich gut genug kennen, um zu wissen, dass ich mich so nicht stoppen lasse.«
    Nicole schlug mit der flachen Hand an den Blaster an ihrem Gürtel. »Aber ohne das Amulett haben wir ein Problem«, sagte sie. »Die Laser richten ja gegen den Schuppenpanzer nicht viel aus. So viel zum Thema Stiefel oder Handtasche.«
    »Denk positiv«, empfahl Tendyke. »Zamorra hat bestimmt auch dafür einen Plan.«
    »Natürlich«, sagte der Dämonenjäger. »Er besagt, dass ich dir den Mund zunähe, wenn du noch einmal das Wort ›Plan‹ brabbelst.«
    »So ein Tag, so wunderschön wie heute, so ein Tag, der sollte nicht vergehen«, lästerte Tendyke. »Erst ist Nicole zickig, dann rastet der Herr Professor aus…«
    Im nächsten Moment blickte er die die Mündungen zweier Strahlwaffen.
    »Wer noch etwas gegen Nicole oder mich zu meckern hat, der möge jetzt reden«, sagte Zamorra, und Nicole ergänzte: »Oder für immer schweigen.«
    Robert Tendyke zog es vor, zu schweigen.
    Vorläufig.
    ***
    Terk starrte das Skelett an, das die Kleidung von Eve Wynwick trug. Ihm war übel. Vor Kurzem hatte sie noch gelebt, geredet, gehandelt - und nun würde sie das nie mehr tun können. Er war froh, dass Stan Bruck nicht ebenfalls hier unten war. Der würde wohl ausrasten.
    Terk fragte sich einmal mehr, was mit Tendyke und Zamorra los war. Sie mussten das Skelett doch auch entdeckt haben. Warum hatten sie es nicht gemeldet? War es vielleicht erst später hier aufgetaucht?
    Aber wo waren sie jetzt, und warum antworteten sie nicht auf seine Anruf-Versuche?
    Plötzlich sah er das bläuliche Flimmern. Es ging fast im grünen Gewächs unter. Und es war ganz bestimmt nicht natürlichen Ursprungs.
    »Moment mal«, murmelte Terk. »Wieso wächst hier unten überhaupt etwas?«
    Jetzt zündete er sich doch eine Winfield an. Er betrachtete das Flimmern. Das sollte doch so etwas wie ein Durchgang sein, und dahinter lebte das Monster. So zumindest hatten Zamorra und Duval es erzählt.
    Aber sie hatten auch erzählt, dass dieses Flimmern erloschen war. Wieso existierte es jetzt wieder?
    »Sie sind drüben«, überlegte Terk. »Wo auch immer das sein mag. Sie sind hindurchgegangen und…«
    Er verstummte, weil er sich nicht in Spekulationen und Vermutungen versenken wollte.
    Langsam ging er auf das Flimmern zu. Er war bereit, auf der anderen Seite nach den Verschwundenen zu suchen…
    ***
    Die drei sahen sich misstrauisch um. Vor allem Nicole betrachtete aufmerksam den Uferbereich und alles, was sich direkt dahinter befand. Da hatte sie ja ihre Erfahrungen
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