Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0856 - Der Drache aus dem Sumpf

0856 - Der Drache aus dem Sumpf

Titel: 0856 - Der Drache aus dem Sumpf
Autoren: W.K. Giesa
Vom Netzwerk:
in der gigantischen Höhle! Was hielt ihn dort fest?
    »Das schauen wir uns mal an«, beschloss Yon Terk. »Wer kommt mit?«
    Eine Viertelstunde später seilten sie sich ab…
    ***
    Das Abseilen funktionierte per motorisiertem Flaschenzug und Griff- und Trittschlaufen, außerdem gab es Körbe verschiedener Größe für Material. »Es ist absolut nicht einzusehen, dass die Leute unnötig Kraft vergeuden, indem sie Muskelkraft einsetzen, wenn es auch technische Hilfsmittel gibt«, hatte Yon Terk gesagt, als er das einfache Seil gesehen hatte, an dem die Studenten nach unten und oben kletterten und dabei auch noch Ausrüstung mit sich schleppten.
    Jetzt waren sie unten - Terk, Stan Bruck und June McRay. Mit Handzeichen machte Terk den beiden Studenten klar, wer wo zu suchen hatte. Dann rief er so laut wie möglich nach Mercury.
    Der antwortete nicht.
    »Ab morgen hat jeder von uns ein Handfunkgerät«, beschloss Terk. »Das erleichtert hier unten die Verständigung, es kann jederzeit angepeilt werden, und es kann auch nach oben gefunkt werden, wenn man hier was braucht.«
    June schüttelte den Kopf. »Funk aus der Höhle nach oben geht nicht. Die Erdschicht lässt nichts durch.«
    »Wir bekommen eine optimale Verbindung«, behauptete Terk. »Wetten, dass?«
    »Mit Ihnen wette ich nicht«, wehrte June ab. Terk hatte schon einige Male das Unmögliche möglich gemacht.
    »Los geht's.« Terk setzte sich als Erster in Bewegung.
    Er war auch der Erste, der aufgab. Sein Armbandchrono zeigte Mitternacht an. Zwischendurch hatte er per Seil eine kurze Nachricht nach oben geschickt, damit man sich da nicht auch noch um die drei Sucher Sorgen machte.
    Von Marcus Mercury gab es nicht die geringste Spur.
    »Aber der kann doch nicht einfach so verschwinden!«, sagte June. »Die Höhle hat nur diesen einen Zugang, und Keller haben wir in keinem einzigen Haus entdeckt!«
    »Dafür kennen wir jetzt aber jedes einzelne Haus. Theoretisch könnten wir jetzt unsere Berichte schreiben, Scheine kassieren und den Rest der Semesterferien nach Herzenslust genießen«, sagte Bruck schmunzelnd.
    »Wünschen Sie sich das lieber nicht.« Terk grinste. »Dann werden nämlich auch die Zahlungen von Tendyke Industries eingestellt.«
    »Was?«, entfuhr es June. »Geld bekommen wir auch?«
    »Hat Ihnen Professor Mills das nicht gesagt? Dieser alte Gauner…«
    »Was machen wir jetzt?«, kam Stan Bruck auf das Thema zurück.
    »Nachtruhe«, beschloss Terk. »Oder was auch immer Sie nachts zu tun pflegen. Wichtig ist, dass wir morgen früh alle fit sind.«
    Er wies mit ausgestrecktem Arm in Richtung des Schachtes, der nach oben führte.
    Kurz darauf waren sie wieder oben im Camp.
    ***
    Vier Tage später fand Professor Mills ein Skelett.
    Das war in einer antiken Stadt nicht ungewöhnlich. In versunkenen Ansiedlungen gab es neben Scherben, Werkzeugen, Waffen und Grabbeigaben auch Skelette oder eher noch deren Reste.
    Das hier aber war ungewöhnlich. Sehr ungewöhnlich sogar.
    Denn zum Ersten befand es sich nicht innerhalb der Stadt, sondern am hintersten Teil der Höhle. Mills war dorthin gegangen, um die Stadt mal aus einer anderen Perspektive zu betrachten und zu fotografieren. Dabei stolperte er fast über das Skelett, das zum Teil unter Sträuchern verborgen lag.
    Zum zweiten trug dieses Skelett moderne Kleidung.
    Genau die gleiche, die Marcus Mercury getragen hatte!
    Mills brauchte einige Zeit, um damit fertig zu werden. Dann kehrte er zu den anderen zurück und unterrichtete sie von seinem makabren Fund. Die Studenten glaubten ihm erst, als sie das bekleidete Skelett mit eigenen Augen sahen.
    Stan Bruck zweifelte immer noch. »Marcus hat sich einen Scherz erlaubt«, behauptete er. »Er hat ein Skelett gefunden, dem seine Kleidung angezogen und es hier hingelegt.«
    »Mit so etwas scherzt man nicht«, sagte Mills rau. »Außerdem erklärt es nicht, wo Mercury jetzt ist.«
    Eve Wynwick war totenbleich. Sie würgte, lief ein paar Schritte seitwärts und übergab sich. Als sie zu den anderen zurückkehrte, taumelte sie. June McRay wischte ihr mit einem Taschentuch das Gesicht sauber.
    »Es ist Marcus«, sagte Eve. »Seht ihr - da hinten fehlt ihm ein Zahn. Oh, verdammte Scheiße, Scheiße, Scheiße… Nein! Marcus!« Sie schrie verzweifelt seinen Namen.
    Mills ahnte, dass die beiden ein Paar gewesen waren. Sie hatten es zwar geheim gehalten, aber Eves Reaktion, und ihre Kenntnis von der Zahnlücke, die nicht zu sehen gewesen war, waren eindeutig.
    Er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher