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0852 - Insel zwischen den Sternen

Titel: 0852 - Insel zwischen den Sternen
Autoren: Unbekannt
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als ihre angestammte Heimat, sie wollen für immer darin leben und verzichten auf einen Planeten als Lebensraum. Warum also regen sie sich so auf, wenn wir hinter Rhodan herjagen? Es ändert doch nichts an ihrer Situation - ganz im Gegenteil!"
    „Für sie bedeutet es keinen Unterschied", stimmte Atlan zu, „aber das eigentliche Prob-lem liegt tiefer. Es ist psychologischer Natur. Wir Terraner sind in der Minderzahl, die So-laner in der Mehrheit. Sie wollen den Kurs bestimmen! Sie wollen das Kommando!"
    „Wir sind also eine Minderheitsregierung?" vergewisserte sich der Mausbiber mit ungewöhnlichem Ernst.
    „Praktisch - ja", gab Atlan zu. „Aber schließlich waren es auch die auf Terra geborenen Menschen, die dieses Schiff einst bauten. Daß die natürliche Entwicklung die Mehrheitsverhältnisse änderte, spielt jetzt keine Rolle. Eines Tages werden von uns ohnehin nur die Aktivatorträger übrigbleiben. Sie werden die SOL verlassen und das Schiff den Solanern übergeben. So lange müssen sie eben warten."
    Gucky seufzte.
    „Jedenfalls werden Fellmer und ich die Burschen auch weiterhin telepathisch überwachen, damit sie keinen Unsinn anstellen. Und wir werden Perry finden!"
    „Irgendwann - bestimmt!" Atlan sah auf die Uhr. „In einer halben Stunde fallen wir ins Einstein-Universum zurück, um die üblichen Ortungen vorzunehmen. Wir treffen uns in der Kommandozentrale."
     
    *
     
    Auf dem Weg zum Sportraum begegnete Parantos dem Solgeborenen Joscan Hellmut und wurde von ihm angehalten.
    „Du machst es zu auffällig, Parantos. Eines Tages wird es Ärger geben."
    „Dieser Ärger wird unvermeidlich sein, Joscan. Stehst du vielleicht nicht auf unserer Sei-te?"
    „Deine Frage ist unsinnig und daher überflüssig, aber ich mahne zur Vorsicht und Geduld. Du und deine Freunde seid zu hitzig, zu unüberlegt. Ihr beschwört eine Situation herauf, die nicht mehr kontrolliert werden kann. Ihr erzieht die neue Generation zu Rebel-len gegen ein System, das bisher gut funktionierte. Eines Tages werden die auf Terra Ge-borenen dieses Schiff uns überlassen. Sie werden zu ihrem Heimatplaneten zurückkehren oder sich eine neue Welt suchen. Die SOL kann niemals ihre endgültige Heimat sein, wohl aber die unsere."
    „Wir sind einer Meinung", gab Parantos erfreut zu. „Aber wie lange werden wir noch war-ten müssen? Und außerdem wirst du einsehen, daß wir die neue Generation auf ihre zu-künftige Aufgabe vorbereiten müssen."
    „Nicht mit Lügen und manipulierten Filmen", wies Joscan ihn zurecht. „Sondern mit der Wahrheit."
    Parantos sah an ihm vorbei.
    „Ich muß in den Sportraum, die Schüler warten auf mich", sagte er und ging weiter.
    Joscan Hellmut blickte ihm mit gemischten Gefühlen nach.
    Ihm gefielen die Methoden der negativen Beeinflussung nicht. Ihm lag daran, daß Rho-dan gefunden wurde, und die SOL hatte genügend Rohstoffe an Bord, die Suche noch jahrelang fortzusetzen. Den Solanern konnte es egal sein, wo sich das Schiff befand.
    Es war ja ihre Heimat.
     
    *
     
    Die SOL verließ den Linearraum und tauchte in das Normaluniversum zurück, wo sie mit Unterlichtgeschwindigkeit weiterflog, um den Konvertern eine Ruhepause zu gönnen und Ortungen vorzunehmen.
    Das Auflösungsvermögen der optischen Bilderfassung war so hoch, daß die Galaxis „Blauauge" zum Greifen nahe schien. Im Gegensatz zu früheren Beobachtungen wurden nun Einzelheiten erkennbar, die vorher nicht sichtbar gewesen waren.
    Es handelte sich in der Tat nicht um eine kugelförmige Galaxis, sondern um einen ech-ten Spiralnebel mit allerdings enganliegenden Armen. Die ersten Daten bestätigten einen Durchmesser von 110.000 Lichtjahren und eine Dicke von 56.000 Lichtjahren, damit war „Blauauge" fast doppelt so umfangreich wie die Milchstraße.
    Strahlungsmessungen ergaben eine ungeheure Dichte des Zentrums und eine ungewöhnliche Zusammenballung von Millionen von Sternen, die nahezu ausnahmslos 5-D-Strahler waren. Hier hatte die Natur eine wahre Hölle geschaffen, in die einzudringen un-möglich schien.
    Aber noch war „Blauauge" 1,3 Millionen Lichtjahre entfernt.
    Bully setzte sich neben Atlan an den Tisch im Kommandoraum.
    „Glaubst du, daß wir dort etwas finden?" fragte er und deutete auf den Bildschirm. „Es sind viele Milliarden Sterne, und nur einer von ihnen hat den Planeten, den wir suchen.
    Ich meine, falls sich Perry überhaupt auf einem Planeten befindet."
    „Wir folgen den Hinweisen des Kristalls, das ist alles, was wir tun
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