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0852 - Insel zwischen den Sternen

Titel: 0852 - Insel zwischen den Sternen
Autoren: Unbekannt
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Ausrüstung sich sogar ein neues Schiff zusammensetzen ließe. Wir sind gerettet, Kommandant!"
    Darx-Vernschions Gesicht verdüsterte sich.
    „Sie scheinen zu vergessen, daß diese Stationen schon lange nicht mehr benutzt werden, weil sie überflüssig wurden. Wenn wirklich Ersatzteile vorhanden sind, so nur für längst veraltete und nicht mehr in Betrieb befindliche Schiffe. Es besteht die Gefahr, daß wir Dinge vorfinden, die für uns nutzlos sind." Er seufzte. „Aber ich will nicht zu pessimistisch sein, Corl. Unsere Techniker sind geschickte Spezialisten, Männer mit Erfahrung und Intuition. Sie werden es schon schaffen."
    Das schwarze Schiff senkte sich langsam der Zenitebene entgegen und setzte schließ-lich mit einem sanften Ruck auf. Die natürliche Schwerkraft der Station war gering, aber immerhin noch spürbar. Die künstlichen Gravitationsfelder waren nicht eingeschaltet.
    Die KYLÖX wurde mit Magnetankern an die glatte Metallfläche gefesselt und abgesichert. Währenddessen ließ Darx-Vernschion mehrere ferngesteuerte Robotkameras aus-fliegen, die ihre Bilder pausenlos zurückschickten und auf die Bildschirme des Schiffes projizierten.
    Das Ergebnis war alles andere als ermutigend.
    Jetzt erst zeigten sich die Zerstörungen, die Spezialkommandos vor dem endgültigen Verlassen der Station angerichtet hatten, damit sie nicht unbeschädigt in die Hände des Feindes fallen konnte. Gewaltige Krater auf der Unterseite, vorher nicht sichtbar gewesen, zeugten von den Explosionen, die im Innern stattgefunden hatten. Das ließ befürchten, daß auch die lebenswichtigen Anlagen innerhalb der Station vollständig unbrauchbar ge-macht worden waren.
    Mit sinkendem Mut beobachteten der Kommandant und sein Stellvertreter die von den Robotkameras übermittelten Bilder. Dann meinte Darx-Vernschion: „Endgültige Gewißheit erhalten wir erst bei genauer Untersuchung. Die Relativ-Eigengeschwindigkeit der Station ... wie hieß sie noch?"
    „PARXTORV..."
    „Richtig! Die Eigengeschwindigkeit beträgt etwa ein Fünftel Licht, sie nützt uns also gar nichts. Entweder gelingt es uns, zumindest die Funkanlage wieder in Betrieb zu setzen, oder wir versuchen, ein altes Antriebsaggregat in die KYLÖX einzubauen. Wenn beide Versuche erfolglos bleiben, hat ein Start wenig Sinn. Eine solche Riesenstation ist im Raum leichter zu entdecken als ein kleines Schiff. Wir würden also hier bleiben - und war-ten."
    „Warten...?"
    „Bis uns jemand findet - wer auch immer."
    Corl-Hendox gab keine Antwort mehr und schwieg. Erst als der Kommandant ihm ein Zeichen gab, erhob er sich und ging zum Interkom, um die notwendigen Anordnungen an die Besatzung weiterzuleiten.
     
    *
     
    Insgesamt zehn Kommandotrupps verteilten sich auf der Oberfläche von PARXTORV und drangen an verschiedenen Stellen in das Innere der Station ein. Bei jedem Trupp be-fanden sich technische Spezialisten, um an Ort und Stelle nachzuprüfen, wie groß die Zerstörungen waren.
    Je mehr Zeit verging, desto geringer wurden ihre Hoffnungen.
    Vor vielen Jahrhunderten noch waren diese „Sprungbretter" notwendig gewesen, die Entfernungen zwischen den Galaxien zu überwinden, aber dann wurden neue Antriebe erfunden und gebaut, die einen Zwischenaufenthalt und Reparaturen überflüssig machten. Man machte die Stationen unbrauchbar und überließ sie ihrem Schicksal.
    Als die einzelnen Gruppen später in die KYLÖX zurückkehrten und Bericht erstatteten, wußte Darx-Vernschion, daß es keine Hoffnung mehr für ihn, das Schiff und seine 3 500 Besatzungsmitglieder gab. Sie waren auf einer Insel gestrandet, die ohne Ziel durch den Raum trieb. Einige Lebensmittellager waren noch vorhanden, und es gab auch noch gut funktionierende technische Einrichtungen, die von der allgemeinen Zerstörung verschont geblieben waren. Verhungern würde man also nicht, und im Notfall konnte man sich auch gegen einen eventuellen Angriff verteidigen.
    Die KYLÖX wurde geräumt, nachdem einige Tage später ein intaktes Wohnviertel gefunden wurde. Man lebte nicht mehr so gedrängt zusammen wie im Schiff, was die Stimmung ein wenig hob, wenn auch nur vorübergehend. Der Gedanke, hier vielleicht jahrelang auf Rettung warten zu müssen - oder vielleicht niemals gerettet zu werden -, bewirkte allmählich eine allgemeine Gereiztheit, deren Darx-Vernschion nur mit äußerster Strenge Herr werden konnte.
    Etwa zwei Monate nach der Landung auf PARXTORV saßen er und Corl-Hendox in einem Raum des inzwischen
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